Ratgeber
Stereomikroskope sind unverzichtbare Werkzeuge in der modernen Forschung und Entwicklung.
Sie ermöglichen es Ihnen, dreidimensionale Einblicke in die mikroskopische Welt zu gewinnen und selbst kleinste Details zu untersuchen. Ob in der Materialforschung, der Qualitätskontrolle oder der Biologie – Stereomikroskope eröffnen neue Perspektiven und helfen Ihnen, komplexe Strukturen und Prozesse zu verstehen.
So könnten Sie die Oberflächenbeschaffenheit eines Werkstoffs in 3D analysieren, feinste Fehler in elektronischen Bauteilen erkennen oder die Interaktion von Zellen in Echtzeit beobachten. Mit einem Stereomikroskop wird dies möglich. Diese leistungsstarken Instrumente liefern Ihnen gestochen scharfe Bilder und ermöglichen eine präzise Untersuchung Ihrer Proben.
In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen die Funktionsweise dieser faszinierenden Geräte, stellen die verschiedenen Arten von Stereomikroskopen vor und geben Ihnen wertvolle Tipps für den Kauf des passenden Modells.
Ein Stereomikroskop oder Stereo-Zoom-Mikroskop ist eine spezielle Art von Lichtmikroskop und bietet einen räumlichen Bildeindruck. Im Gegensatz dazu erzeugt ein herkömmliches Mikroskop ein flaches Bild ohne Tiefeneindruck, da es die Oberfläche der Probe im Winkel senkrecht von oben betrachtet. Stereomikroskope bieten Vergrößerungen von bis zu 80x und einen Arbeitsabstand von über 200 Millimeter. Andere Mikroskope haben meist einen Abstand von 10 Millimeter bis 0,1 Millimeter haben.
Stereomikroskope werden in folgenden Bereichen eingesetzt:
Medizin und Forschung: Beispielsweise können Blut- und Gewebeproben eingehend untersucht werden, sodass Behandlungsmethoden beschlossen werden können.
Exekutive: Mit dem Einsatz der Mikroskope ist es möglich, Straftaten aufzuklären, indem Gerichtsmediziner Beweismittel untersuchen.
Industrie und Technik: Neue Werkstoffe oder Proben können eingehend untersucht und auf ihre Belastungsfähigkeit untersucht werden.
Ein Stereomikroskop stellt für jedes Auge einen separaten Strahlengang bereit. Dadurch entsteht beim Betrachten des Präparats aus leicht unterschiedlichen Winkeln ein räumlicher Bildeindruck, was einen dreidimensionalen Effekt zur Folge hat. Die Vergrößerungsfähigkeit eines Stereomikroskops hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die verwendeten Objektive und Okulare.
In der Regel bietet ein binokulares Stereomikroskop einen niedrigeren Zoom im Vergleich zu herkömmlichen binokularen Mikroskopen, jedoch mit dem Vorteil einer größeren Tiefenschärfe und einem stereoskopischen 3D-Blick auf das Objekt. Bei einigen dieser Mikroskope sind bestimmte Mechanismen mit Blenden im Tubusstrahlengang hinterlegt. So kann die Tiefenschärfe bei der Mikroskopie erhöht werden.
Fortschrittlichere Modelle von Stereomikroskopen können zusätzlich über integrierte digitale Kameras verfügen, um Bilder oder Videos aufzunehmen und sie entweder direkt auf einem Computerbildschirm anzuzeigen oder für spätere Beobachtungen zu speichern. Darüber hinaus bieten diese Mikroskope eine Vielzahl von Beleuchtungsoptionen, darunter Durchlicht, Auflicht oder eine Kombination aus beiden.
Unser Praxistipp: Verwenden Sie LED-Beleuchtung
LED-Lampen sind absolut flackerfrei und liefern eine konstant weiße Beleuchtung. Darüber hinaus bieten sie eine hohe Farbtreue, was speziell beim Einsatz einer Kamera von großer Bedeutung ist. Ebenfalls vorteilhaft, zum Beispiel für die Erhaltung empfindlicher Präparate, ist: LEDs strahlen kaum Wärme ab.
Welche Arten von Stereomikroskopen gibt es?
Es gibt zwei Haupttypen von Stereomikroskopen: Greenough-Mikroskope und CMO (Common Main Objective) Mikroskope. Der Hauptunterschied liegt in ihrer Bauweise. Greenough-Mikroskope sind geschlossene Systeme, während CMO-Mikroskope modular sind und individuelle Einstellungen ermöglichen.
CMO-Mikroskop: Es bietet aufgrund seiner Modularität viele Vorteile, wie verschiedene Tubus- und Ergonomiemodule sowie vielfältige Beleuchtungsoptionen. Diese Mikroskope ermöglichen auch die Adaptation von Mikroskopkameras und bieten eine Korrektur des Parallaxenfehlers für präzise Messungen.
Greenough-Mikroskop: Diese Art hingegen bildet ein geschlossenes System, bei dem die optische Einheit nicht modular verändert werden kann. Greenough-Mikroskope verwenden zwei schräg verlaufende Strahlengänge, die im Stereowinkel von etwa 15 Grad zueinander stehen. Diese Anordnung erzeugt ein räumliches Bild, jedoch fehlt eine Unendlicheinheit, die eine Modifikation ermöglichen würde.
Stereo-Zoom-Mikroskop: Sie verfügen lediglich über einen gemeinsamen optischen Pfad für beide Augen und ermöglichen eine variable Vergrößerung mittels eines Objektivs mit Stereo-Zoom. Diese Funktion bietet eine Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Proben und Anwendungen. Stereozoom-Mikroskope finden vor allem in Bereichen wie Mikroelektronik, Qualitätskontrolle und Montage Anwendung, wo hohe Flexibilität von entscheidender Bedeutung ist.
Worauf muss man beim Kauf eines Stereomikroskops achten?
Beim Kauf eines Stereomikroskops gibt es mehrere wichtige Aspekte zu beachten.
Zunächst ist es entscheidend, den Vergrößerungsbereich des Mikroskops zu überprüfen, um sicherzustellen, dass er Ihren Anforderungen für Ihre Untersuchungen entspricht. Ein breiter Vergrößerungsbereich bietet mehr Flexibilität für verschiedene Anwendungen.
Des Weiteren sollten Sie den Arbeitsabstand berücksichtigen, also den Abstand zwischen dem Objekt und der Linse des Mikroskops. Ein größerer Arbeitsabstand ermöglicht eine bequemere Handhabung und Inspektion von Proben.
Die optische Qualität ist ein weiterer wichtiger Faktor. Achten Sie auf hochwertige Objektive und Okulare, um schärfere Bilder bei der Vergrößerung zu erhalten.
Überprüfen Sie auch die verfügbaren Beleuchtungsoptionen des Stereomikroskops. Dazu zählen die Auswahl von Auflicht- und Durchlichtmikroskopen. Eine Vielzahl von Beleuchtungsoptionen ist wichtig, um eine optimale Beleuchtung verschiedener Probenarten zu gewährleisten.
Entscheiden Sie, ob Sie ein Stereomikroskop mit modularer Bauweise wünschen, das verschiedene Anpassungsmöglichkeiten bietet. Die Modularität kann es ermöglichen, das Mikroskop an spezifische Anforderungen anzupassen und zusätzliche Funktionen hinzuzufügen.