Ratgeber
Funk-Kopfhörer bieten dank ihrer kabellosen Konstruktion ein hohes Maß an Flexibilität. Sie ermöglichen es, sich während des Musikhörens frei im Raum zu bewegen, und liefern einen sehr guten Sound. Welche Arten von Funk-Kopfhörern es gibt und worauf bei der Auswahl zu achten ist, verraten wir Ihnen in unserem Ratgeber.
Funk-Kopfhörer empfangen Audiosignale über Funk und erfordern daher keinen festen Kabelanschluss – das heißt, sie können drahtlos mit einer HiFi-Anlage, einem Computer oder einem Fernseher verbunden werden, um Musik zu hören, zu zocken oder Filme zu schauen. Ein großer Vorteil von Funk-Kopfhörern besteht darin, dass sie ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit bieten. Es gibt kein Kabel, das die Mobilität einschränken, sich verheddern oder verknoten kann. Was den Sound betrifft, können hochwertige Funk-Kopfhörer durchaus mit kabelgebundenen Modellen mithalten. Sie sind eine gute Wahl für anspruchsvolle Musikfans, die weder in Sachen Komfort noch Klangqualität Kompromisse eingehen möchten.
Im Hinblick auf die Klangerzeugung unterscheiden sich kabellose Funk-Kopfhörer nicht von anderen Kopfhörertypen. Sie bestehen im Wesentlichen aus einem Gehäuse, einem Magnet, einer Spule und einer Membran. Sobald Audiosignale eingehen, wird ein niederfrequenter Wechselstrom ausgegeben, der auf den Magneten trifft. Dieser bringt die Spule zum Schwingen. Die Spule ist wiederum mit einer Membran verbunden, auf die die Schwingungen übertragen werden. Dadurch entstehen hörbare Frequenzen, die das Gehäuse verstärkt.
Abhängig von der Übertragungsweise des Audiosignals können Funk-Kopfhörer in digitale und analoge Ausführungen unterschieden werden.
Analoge Funk-Kopfhörer
Analoge Funkkopfhörer arbeiten mit analogen Funkfrequenzen zwischen 863 und 865 MHz. Bezüglich der zugrundeliegenden Funktechnik und der Klangqualität sind sie mit Radios vergleichbar. Vorteilhaft an analogen Kopfhörern ist ihre hohe Reichweite.
Sie können sogar über mehrere Stockwerke hinweg Signale empfangen und sind daher gut geeignet für Musikfans, die Wert auf einen möglichst großen Aktionsradius legen.
Allerdings geht die analoge Signalübertragung mit einem Grundrauschen einher, das umso stärker wahrnehmbar ist, desto weiter die Kopfhörer von der Sendeeinheit entfernt sind. Zudem gibt es zahlreiche Störquellen, die zu Signalinterferenzen führen können.
Digitale Funk-Kopfhörer
Digitale Kopfhörer arbeiten mit digitalem Funk, der einen höheren Frequenzbereich von 2,4 bis 2,48 GHz abdeckt. Sie weisen kein Grundrauschen auf und bieten zudem eine bessere Klangqualität als analoge Kopfhörer.
Bei dauerhaft stabiler Funkverbindung können sie einen genauso guten Klang erzeugen wie kabelgebundene Modelle, teils sogar in Hi-Fi-Qualität.
Allerdings bieten digitale Kopfhörer nur eine eingeschränkte Reichweite. Wem Empfang und Klangqualität wichtiger sind als der Aktionsradius, trifft hiermit die richtige Wahl. Wichtig zu wissen ist, dass digitale Funk-Kopfhörer das gleiche Frequenzband verwenden wie WLAN- und Bluetooth-Verbindungen.
Ein aktives WLAN-Netzwerk kann die Signalübertragung von Funkkopfhörern daher beeinträchtigen. Dennoch sind digitale Kopfhörer insgesamt weniger anfällig für Interferenzen und Störungen als analoge kabellose Kopfhörer.
Bluetooth-Kopfhörer basieren zwar auch auf Funk, sind aber von klassischen Funk-Kopfhörern zu unterscheiden. Herkömmliche Funk-Kopfhörer werden vorrangig an Fernsehern und Stereoanlagen genutzt. Sie verfügen über einen internen Funkempfänger und eine externe Sendeeinheit, dank der sie auch an Geräte angeschlossen werden können, die keine drahtlosen Übertragungstechniken unterstützen. Zu diesem Zweck muss lediglich ein analoger Audio-Ausgang (3,5 mm Klinke) vorhanden sein. Hierin wird die Sendeeinheit, die meist gleichzeitig als Ladestation für die Kopfhörer dient, eingesteckt.
Kopfhörer auf Basis von Bluetooth kommen ohne externe Sendeeinheit aus. Sie können nur an Geräte angeschlossen werden, die Bluetooth unterstützen, und finden vor allem in Kombination mit Smartphones, Tablets, MP3-Playern und dergleichen Verwendung. Ältere Geräte ohne Bluetooth-Funktion müssen erst mit einem Bluetooth-Adapter ausgerüstet werden, wenn man sie als Audioquelle für Bluetooth-Kopfhörer nutzen möchte.
Bluetooth liefert eine gute Klangqualität, jedoch nur eine eingeschränkte Reichweite. Als Mittelwert gelten ungefähr 10 Meter. Funk-Kopfhörer ermöglichen deutlich größere Distanzen zur Sendeeinheit. 20 bis 30 Meter können es durchaus sein. Allerdings sind Funk-Kopfhörer weniger für den mobilen Einsatz, sondern eher für den Gebrauch zu Hause vorgesehen. Bluetooth-Kopfhörer eignen sich dagegen ideal fürs Musikhören unterwegs.
Funk-Kopfhörer sind in unterschiedlicher Bauweise und mit verschiedenen Leistungs- und Ausstattungsmerkmalen erhältlich. Sie sind im Regelfall als Bügelkopfhörer im Over-Ear- oder On-Ear-Design realisiert, da hier genug Platz zur Einbettung des Funkempfängers vorhanden ist. Over-Ear-Funkkopfhörer umschließen das Ohr komplett, wodurch Geräusche von außen gedämpft werden.
Ein möglichst geringer Anpressdruck und eine weiche Polsterung, die sich der Anatomie der Ohrmuschel anpasst, sind wichtig, damit ein guter Tragekomfort sichergestellt ist.
Over-Ears sind aufgrund ihrer Größe oft etwas unhandlich und bringen konstruktionsbedingt ein gewisses Eigengewicht auf die Waage.
On-Ear-Kopfhörer sind nicht ganz so groß gebaut und daher etwas leichter. Sie liegen auf dem Ohr auf, ohne es vollständig zu umschließen. Dafür haben sie meist einen höheren Anpressdruck als Over-Ear-Kopfhörer.
Neben On-Ears und Over-Ears werden In-Ear-Kopfhörer mit Bügel angeboten, der dem Empfangsmodul Platz bietet und quasi auf der Brust des Trägers oder der Trägerin liegt. Solche In-Ear-Modelle sind etwas sperriger als beispielweise In-Ears mit flexiblem Nackenkabel und daher insbesondere für den Gebrauch daheim vorgesehen.
Da In-Ears ein Stück weit in den Gehörgang geschoben werden und schnell unangenehm drücken können, ist verstärktes Augenmerk auf eine gute Passform und Verarbeitung zu legen.
Ein guter Klang ist bei Kopfhörern das A und O. Wichtig ist, dass unterschiedliche Audioinhalte in ordentlicher Qualität wiedergegeben werden können – angefangen von Hörbüchern über Tonspuren von Filmen bis hin zu Musik verschiedener Genres. Ebenfalls von Bedeutung ist eine hohe Reichweite. Grundsätzlich kann die Übertragung via Funk durch Wände, Türen oder große Gegenstände beeinträchtigt werden. Herstellerangaben zur Reichweite sind deshalb eher als Idealwerte zur verstehen. Sie können nur unter optimalen Bedingungen erzielt werden, die in der Realität meist so nicht existieren. Eng verbunden mit Klangqualität und Reichweite ist die zugrundeliegende Funktechnik. Geht es in erster Linie um einen möglichst großen Aktionsradius, sind analoge Funkkopfhörer die richtige Wahl. Liegt der Fokus auf hochwertigem Klang, sind digitale Funkkopfhörer anzuraten. Generell empfiehlt es sich, auf eine möglichst lange Akku-Laufzeit und eine kurze Akku-Ladezeit zu achten.
Zusatzfunktionen wie ein digitaler Surround-Sound oder eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC = Active Noise Cancelling) können ebenfalls relevante Parameter bei der Auswahl sein. So sind manche Kopfhörer in der Lage, einen Surround-Sound zu imitieren, also ein Klangbild zu erzeugen, das den Eindruck vermittelt, als würde der Ton aus unterschiedlichen Richtungen kommen. Noise-Cancelling-Kopfhörer erweisen sich als praktisch, wenn man Musik in lauter Umgebung hören möchte. Sie sind mit einem integrierten Mikrofon ausgestattet, das den Schall von außen aufzeichnet und an einen Chip weiterleitet, der dazu passend einen Gegenschall erzeugt. Dieser neutralisiert den Störschall. Neben dem aktiven Noise Cancelling gibt es das passive Noise Cancelling. In dem Fall werden Umgebungsgeräusche durch die Bauweise der Kopfhörer reduziert.
Unser Praxistipp: Mehrere Kopfhörer mit einer Sendeeinheit koppeln
Möchte man zwei Paar Funk-Kopfhörer an einer Audioquelle verwenden, kann man sich mit einem T-Stück behelfen. Dabei handelt es sich um einen Adapter, mit dessen Hilfe zwei AUX-Kabel an einem AUX-Eingang angeschlossen werden können. Im Regelfall klappt der Betrieb reibungslos, auch wenn es sich bei den Kopfhörern um unterschiedliche Modelle handelt.
Worin unterschieden sich geschlossene und offene Over-Ear-Kopfhörer?
Over-Ear-Kopfhörer in geschlossener Bauweise dichten den Gehörgang bis zu einem gewissen Grad ab. Das hat zur Folge, dass mehr Druck im Bassbereich aufgebaut wird und die Bässe dadurch stärker zur Geltung kommen. Over-Ear-Kopfhörer in offener Bauweise haben eine durchlässige Gehäuserückwand, durch die der Schall nach außen dringen kann. Das ist einerseits dem Tragekomfort zuträglich, weil mehr Luft ans Ohr kommt, andererseits wird eine höhere Klangtreue erzielt. Der Raumklang ist detaillierter, wohingegen die Bässe weniger intensiv erscheinen.
Welche Funk-Kopfhörer eignen sich fürs Gaming?
Ein großer Vorteil kabelloser Funk-Kopfhörer besteht darin, dass sie viel Bewegungsfreiheit bieten, was nicht nur beim Musikhören, sondern auch beim Zocken vorteilhaft ist. Speziell fürs Gaming werden kabellose Headsets angeboten, die unter anderem mit nebengeräuschfreien Mikrofonen und rauscharmen Kopfhörern ausgestattet sind. Oft handelt es sich dabei um Bluetooth-Headsets.