Ratgeber
Luftsauerstoff-Messgeräte sind Gasmessgeräte, mit denen man sehr genau die Sauerstoffkonzentration in verschiedenen Umgebungen messen und überwachen kann. Sie kommen beispielsweise zum Einsatz, um den Sauerstoffgehalt in der Raumluft, in Gewässern, Industrieanlagen oder Lagerbehältern zu ermitteln.
Welche Arten von Luftsauerstoff-Messgeräten es gibt und worauf es bei der Auswahl zu achten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Ob am Arbeitsplatz oder in der Wohnung – die Qualität der Raumluft hat einen Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit und unser Wohlbefinden. Luftsauerstoff-Messgeräte dienen dazu, den genauen Luftsauerstoffgehalt und somit indirekt die Qualität der Luft zu bestimmen.
Molekularer Sauerstoff (chemisches Elementsymbol: O2) ist ein farb- und geruchloses Gas, das gewöhnlich zu ungefähr 21% in der Luft enthalten ist.
Viele der Gasanalyse-Geräte sind in der Lage, den Sauerstoffgehalt nicht nur in der Umgebungsluft, sondern auch in anderen Gasen oder in Flüssigkeiten zu messen. Geräte zur Bestimmung des Sauerstoffanteils sind in den Bereichen der Umweltmessung und der industriellen Qualitätskontrolle unverzichtbar.
Sie werden auch in der Fischzucht sowie in Laboren und Betriebsstätten, beispielsweise für Galvanotechnik oder für die Lebensmittelverarbeitung, verwendet.
Messgeräte zur Bestimmung des Sauerstoffgehalts sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Zu unterscheiden sind beispielsweise Sauerstoffmessgeräte, die batteriebetrieben funktionieren, und solche, die netzbetrieben funktionieren. Manche Geräte sind mit einem Sensor ausgestattet, der den Anteil an Sauerstoff in der Raumluft misst und auf diese Weise dabei hilft, einen wesentlichen Faktor der Luftqualität in Innenräumen festzustellen.
Andere Geräte sind zum Beispiel speziell dazu entwickelt, den Sauerstoffgehalt von Pressluftflaschen für Sporttaucher zu bestimmen. Geräte mit einem Luftsauerstoff-Messumformer inklusive Sensor können Messungen sowohl in der Atmosphäre als auch innerhalb von Systemen mit geringem Über- und Unterdruck vornehmen.
Viele Messgeräte sind Kombi-Geräte für den universellen Einsatz, die neben dem Sauerstoffgehalt der Luft noch weitere Messgrößen ermitteln, zum Beispiel den Luftdruck, den pH-Wert, die CO2-Konzentration oder die Kohlenmonoxid-Konzentration. Sie eignen sich oftmals sowohl für die Messung von freiem Sauerstoff in Gasen (wie der Luft) als auch für die Messung von gelöstem Sauerstoff (z.B. in Wasser). Häufig bestimmen sie zusätzlich zum O2-Gehalt die Temperatur. Zu diesem Zweck ist meist ein Temperatursensor in die Sauerstoffsonde integriert.
Es gibt zudem Messgeräte, die mit einem pH-Meter ausgestattet sind und somit neben der Sauerstoffkonzentration und gegebenenfalls der Temperatur den pH-Wert, also das Maß für den sauren oder basischen (alkalischen) Charakter einer wässrigen Lösung, ermitteln können. Mit einem solchen Kombigerät kann beispielsweise die Qualität von Gewässern auf umfassende Weise geprüft werden. Geräte mit Rundumausstattung verfügen oftmals sogar über einen Sensor zur Ermittlung der elektrischen Leitfähigkeit.
Einsatzfelder für Messgeräte, die den Sauerstoffgehalt (die O2-Konzentration) bestimmen, sind vor allem im betrieblichen Bereich breit gefächert. Sie werden beispielsweise dazu verwendet, den Sauerstoffgehalt der Raumluft in Büros und Betriebsstätten zu ermitteln und auf diese Weise das Raumklima zu kontrollieren, um optimale Arbeitsbedingungen sicherzustellen.
Auch für Spezialanwendungen werden Messgeräte genutzt, etwa zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration in Brutschränken (zum Beispiel für die Aufzucht von Zellkulturen), in Gärungsanlagen (Fermentationsanlagen), freien Gewässern, Aquarien oder Laborwasserproben.
Weitere Einsatzbereiche für Sauerstoff-Messgeräte finden sich im industriellen Umfeld, beispielsweise im Fall von Schweißarbeiten, wo Sauerstoff dem Brenngas beigemischt wird. Ein großes Anwendungsgebiet ist zudem die Medizintechnik. Hier ist insbesondere die Überwachung der Sauerstoffkonzentration bei Beatmungsgeräten oder in Sauerstoffzelten von Bedeutung.
In der Lebensmitteltechnik kommt Sauerstoff als Treib- oder Packgas zum Einsatz. In dem Kontext dienen Luftsauerstoff-Messgeräte der Kontrolle des Restsauerstoffes in Verpackungen, etwa von Kaffee oder Tee. Ein weiteres Einsatzfeld ist die Klima- und Belüftungstechnik, wo Messgeräte zur Sauerstoffkonzentrationsmessung in geschlossenen Belüftungssystemen und zur Luftgüteüberwachung verwendet werden.
Welches Luftsauerstoff-Messgerät das richtige für Sie ist, hängt von etlichen Faktoren ab. Grundsätzlich empfiehlt sich ein großes Display (oftmals handelt es sich um LCD-Anzeigen), auf dem alle gemessenen Werte im Idealfall parallel dargestellt und abgelesen werden können. Eine Display-Beleuchtung ist von Vorteil, um die Messergebnisse bei widrigen Lichtbedingungen ablesen zu können.
Wichtig ist, dass der Messbereich ausreichend groß dimensioniert und in einer für Ihre Zwecke auswertbaren Einheit angegeben wird. Im Regelfall wird der Messbereich in % oder mg/l angezeigt. Wenn Sie sich für ein Gerät mit einer Max-Wert-Anzeige entscheiden, erweist sich eine Alarmfunktion als hilfreich, die bei einem bestimmten Grenzwert einen Warnton erzeugt. Das ist vor allem bei Dauermessungen und grenzwertsensiblen Verfahren von hohem Nutzen.
Die Anzahl der speicherbaren Messwerte kann ebenfalls ein wichtiges Auswahlkriterium sein. Überlegen Sie vor dem Kauf auch, ob es nötig oder sinnvoll ist, dass die vom Messgerät ermittelten Daten unkompliziert an einen PC übermittelbar sind, um sie dort zu dokumentieren und auszuwerten. Zu diesem Zweck bieten manche Geräte eine USB-Schnittstelle.
Möchten Sie die Sauerstoffkonzentration an schwer zugänglichen Stellen messen, ist eine Hold-Funktion praktisch. Sie ermöglicht es, die Messwerte zeitverzögert abzulesen, indem der angezeigte Wert auf Tastendruck eingefroren wird.
Zu beachten ist darüber hinaus ein grundlegender Unterschied: Es gibt Geräte, die lediglich für den didaktischen Einsatz konzipiert sind, und solche, die für professionelle Zwecke gedacht sind und dementsprechend eine höhere Genauigkeit, Verlässlichkeit und Kalibrierbarkeit aufweisen müssen.
Unser Praxistipp: Luftsauerstoff-Messgeräte richtig anwenden
Bei vielen Luftsauerstoff-Messgeräten gibt es eine optimale Betriebsposition, die Sie der Herstelleranleitung entnehmen können. Die meisten Geräte erzielen die zuverlässigsten Messergebnisse, wenn die Sensoröffnung nach unten zeigt. Des Weiteren ist es ratsam, Störfaktoren wie Hitze oder eine hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden oder zu eliminieren, da diese die Messergebnisse beeinträchtigen können. Praktisch sind Geräte, die sich auf Knopfdruck automatisch kalibrieren. Auf diese Weise können Sie sichergehen, dass das Gerät korrekte Messergebnisse anzeigt. Kalibrierung und Messung sollten immer unter den gleichen Druckbedingungen vorgenommen werden.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Luftsauerstoff-Messgeräten
Gibt es Sauerstoffmessgeräte für den Sauerstoffgehalt im Blut?
Ja, neben Geräten zur Messung der Sauerstoffkonzentration in Luft, Wasser und anderen Medien gibt es spezielle medizinische Geräte, die der Untersuchung der Gaskonzentration im Blut dienen. Sie werden Oximeter genannt und können unter anderem den O2-Partialdruck messen. Puls-Oximeter kommen beispielsweise zum Einsatz, um die O2-Sättigung des Blutes an der Fingerkuppe zu bestimmen. Solche Geräte sind von Luftsauerstoff-Messgeräten, die in Industrie, Betrieben und in der Medizintechnik verwendet werden, zu unterscheiden.
Was kann ich tun, um ein Luftsauerstoff-Messgeräts möglichst lange nutzen zu können?
Wenn Sie sich für ein Modell mit austauschbarer Sensoreinheit entscheiden und den Sensor (oder die Sensoren) ungefähr alle 2 Jahre wechseln, können Sie die Lebensdauer des Geräts verlängern.