Ratgeber
USB-Karten, Firewire-Karten, Seriell/Parallel-Karten: Alles rund um Schnittstellenkarten
USB-Anschlüsse kann man eigentlich nie genug haben, denn die am Computer vorhandenen Ports sind meist schnell durch diverse Eingabegeräte oder USB-Sticks belegt. Glücklicherweise lassen sich USB-Anschlüsse unkompliziert mit einem Hub oder einer USB-Karte nachrüsten. In unserem Ratgeber erfahren Sie, was es beim Kauf einer solchen Erweiterungskarte zu beachten gibt.
Wozu benötige ich eine USB-Karte?
Mithilfe einer USB-Karte ist es möglich, einen Computer schnell und kostengünstig um USB-Anschlüsse zu erweitern. So wird der Schreibtisch nicht zusätzlich durch einen USB-Hub in Beschlag gekommen. Gerade bei älteren Rechnern sind USB-Karten eine valide Möglichkeit, um moderne Schnittstellen wie USB 3.0 nachzurüsten. Entsprechende Karten sind für den älteren PCI- oder den aktuellen PCI-Express-Anschluss erhältlich. Die Installation einer USB-Karte ist kinderleicht: Die Card muss lediglich im Mainboard in den passenden Slot gesteckt werden. Selbst die Installation zusätzlicher Treiber ist in den meisten Fällen nicht erforderlich.
Die ersten Versionen der USB-Schnittstelle, USB 1.0 und USB 1.1, spielen heute keine Rolle mehr und werden an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Die Geschwindigkeit von USB 1.0 lag bei 1,5 MBit/s (Netto 130 kByte/s) während USB 1.1 bereits 12 MBit/s (Netto 1 MByte/s) erreichte. Beide Standards konnten lediglich eine maximale Stromstärke von 0,1 A (0,5 W) bereitstellen. Der Nachfolger USB 2.0 machte mit einer Geschwindigkeit von 480 MBit/s (Netto 40 MByte/s) einen deutlichen Sprung nach vorne. Die maximale Stromstärke wurde ebenfalls deutlich auf nun auf 0,5 A (2,5 W) angehoben.
Die aktuelle Iteration des USB-Standards ist die Version 3, die in 3.0, 3.1 und 3.2 unterteilt wird. USB 3.0 ermöglicht dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 5 GBit/s (Netto 450 MByte/s), während es USB 3.1 auf 10 GBit/s (Netto 800 MByte/s) bringt. USB 3.2 legt noch einmal deutlich zu und liefert bis zu 20 GBit/s (Netto 2 GByte/s). Damit können selbst große Dateien ohne lange Wartezeit auf einer externen Festplatte oder einen kompatiblen USB-Stick gespeichert werden. Bis zu 0,9 A (4,5 W) können USB 3.0 und USB 3.1 maximal liefern, USB 3.2 kommt auf 3 A. Wird USB-C verwendet, sind alle USB 3.x Versionen in der Lage, maximal 3 A (15 W) zu liefern. Für die kommende Generation USB 4.0 ist eine Geschwindigkeit von bis zu 40 GBit/s (Netto 4 GByte/s) vorgesehen.
Welche Schnittstellenkarten gibt es sonst noch?
Neben USB-Karten sind auch Controller-Karten mit parallelen oder seriellen Anschlüssen erhältlich. Gerade im geschäftlichen Umfeld werden beide Schnittstellen noch häufig genutzt, es gibt aber kaum Mainboards, auf denen diese Anschlüsse noch verbaut werden. Darüber hinaus können Sie Ihren PC auch mit einer Card aufrüsten, die FireWire oder eSATA-Ports zur Verfügung stellt. Interne Anschlüsse wie SATA oder SAS lassen sich auf diese Weise ebenso nachrüsten wie ein zusätzlicher Ethernet-Port. Falls Ihr Mainboard über keinen Anschluss für eine moderne M.2-SSD verfügt, kann auch hier mit einer entsprechenden Adapter-Karte Abhilfe geschafft werden.
Zunächst gilt es zu überlegen, welcher USB-Standard genutzt werden und über wie viele USB-Ports die Card verfügen soll. Wichtig zu wissen ist auch, über welche Schnittstelle die Karte auf dem Mainboard angebunden werden muss. Hier stehen Ihnen Modelle für PCI oder PCI-Express zur Verfügung. Manche USB-Karten benötigen eine zusätzliche Spannungsversorgung, stellen Sie daher sicher, dass an Ihrem Netzteil noch ein entsprechender Anschluss frei ist.
Beim Kauf einer USB-Karte sollten Sie nur noch zu einem Modell ab USB 3.0 greifen. Alle älteren USB-Versionen bieten im Vergleich dazu nur eine deutlich geringe Geschwindigkeit. Dazu kommt, dass der Preisunterschied nicht so groß ist, als dass er die Vorteile der schnelleren Schnittstelle aufwiegen könnte.
Unser Praxistipp: Welchen USB-Stick soll ich am besten kaufen?
Es ist vom USB-Anschluss abhängig, mit welcher Geschwindigkeit ein USB-Stick arbeitet. Wenn Sie häufig größere Dateien kopieren, sollten Sie zu einem Stick greifen, der mindestens USB 3.0 unterstützt, um von der höheren Übertragungsgeschwindigkeit zu profitieren. Davon abgesehen, haben Sie mit einem USB-3.0-Speicher-Stick keine Nachteile an einem USB-2.0-Anschluss. Der USB-Stick wird auch hier problemlos funktionieren, dann aber natürlich nur mit der maximalen USB 2.0 Geschwindigkeit.
Ist USB-C schneller als USB 3.0?
Bei USB-C handelt es sich um keinen eigenen Übertragungsstandard. USB-C definiert lediglich ein neues Stecker-Format. Die Geschwindigkeit ist davon abhängig, welches Protokoll im Hintergrund arbeitet: Das kann USB 3.0 oder USB 3.1 sein, möglich wäre aber auch Thunderbolt oder sogar nur USB 2.0.
Wie schnell ist ein USB-Stick?
Mit welcher Geschwindigkeit ein USB-Stick arbeitet, hängt von der Schnittstelle ab, an der er verwendet wird, und auch vom Stick selbst. Das Spektrum beginnt bei langsamen USB-Sticks mit USB-2.0-Schnittstelle, die Transferraten von bis zu 30 MB/s erreichen. Die Verwendung des USB-3.0-Ports garantiert alleine aber noch keinen schnellen USB-Stick. Hier gibt es ebenfalls Modelle, die nicht performanter als ein USB-2.0-Exemplar sind. Besonders leistungsstarke USB-Sticks erreichen dagegen Geschwindigkeiten von bis zu 420 MB/s.