Ratgeber
Flachbatterien werden zwar zunehmend von den platzsparenderen Mignon-AA-Batterien verdrängt, sind aber nach wie vor in bestimmten Bereichen zu finden. So werden sie beispielsweise für Bastel-, Lern- und Experimentierzwecke unter anderem im schulischen Kontext genutzt.
Was Flachbatterien konkret auszeichnet, worin ihre Vorteile liegen und worauf beim Kauf zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
In den 1970er und 1980er Jahren zählten Flachbatterien zu den am häufigsten eingesetzten Batterietypen und waren quasi allgegenwärtig. Sie wurden für die Energieversorgung insbesondere tragbarer Elektrogeräte genutzt, beispielsweise Transistorradios und Taschenlampen (Kastenleuchten). Heute haben Flachbatterien aufgrund platzsparender Alternativen wie Mignon-Batterien vom Typ AA zwar an Bedeutung verloren, es gibt aber noch Bereiche, in denen sie zu finden sind. So dienen sie beispielsweise als Energiequellen für Rauchmelder, medizinische Geräte, Wecker, Wanduhren, Telefone, Diskmen, MP3-Player, Spielzeuge sowie Puppenhaus- und Krippenbeleuchtungen. Daneben kommen sie an Schulen für Lern- und Bastelprojekte im Werkunterricht zum Einsatz. Mit einer Nennspannung von 4,5 Volt sind sie für Kinder ungefährlich.
Kennzeichnend für Flachbatterien ist – der Name deutet es bereits an – ihre flache Bauform. Diese kommt durch drei in Reihe hintereinandergeschaltete Zellen zustande. Dabei handelt es sich entweder um Zink-Kohle- oder um Alkali-Mangan-Zellen. Im Unterschied zu vielen anderen Batterietypen sind Flachbatterien nicht wiederaufladbar, dafür können sie trotz ihrer kompakten Maße hohe Stromkapazitäten von bis zu 6000 mAh zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund werden sie heute noch gerne für Bastelzwecke und den Aufbau von Versuchsschaltungen genutzt, beispielsweise in der Elektrizitätslehre.
Eine Flachbatterie besteht aus drei Zellen in Reihenschaltung mit einer Spannung von jeweils 1,5 V, die platzsparend in einem kompakten Gehäuse untergebracht sind. Dadurch eignet sie sich sehr gut für den Einsatz in portablen Geräten. Des Weiteren verfügt sie über zwei Anschlusszungen, eine kürzere, an der sich der Pluspol befindet, und eine längere, an der der Minuspol sitzt.
Die Anschlusszungen sind gut kontaktierbar, so dass Schaltungen schnell und einfach angeschlossen werden können. Ein Batteriehalter, wie ihn andere handelsübliche Batterien erfordern, ist dafür nicht notwendig. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine Flachbatterie unter Zuhilfenahme von Büroklammern oder ähnlichen Behelfsmitteln mit anderen Flachbatterien zu verbinden. Das ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn eine höhere Ausgangsspannung erreicht werden soll.
Außerdem können die Anschlussfahnen von Flachbatterien als Schalter fungieren, indem sie durch Zurechtbiegen geöffnet oder geschlossen werden. So lässt sich beispielsweise mithilfe einer Glühlampe und Klebeband eine Taschenlampe herstellen, die zu leuchten beginnt, wenn der Stromkreis geschlossen wird.
Abhängig vom zugrundeliegenden Zellentyp lassen sich Alkali-Mangan-Flachbatterien (IEC-Bezeichnung 3LR12) und Zink-Kohle-Flachbatterien (IEC-Bezeichnung 3R12) unterscheiden. Sie haben die gleichen genormten Abmessungen von 65 x 61 x 21 mm, zeichnen sich aber durch spezifische chemische Zusammensetzungen aus, die individuelle Vor- und Nachteile mit sich bringen.
Zink-Kohle-Batterien nutzen ein Elektrolyt aus Ammoniumchlorid und Zinkchlorid. Sie erreichen nicht die Kapazitätswerte von Alkali-Mangan-Batterien, sind aber relativ preisgünstig und für Anwendungen, bei denen es nicht auf Dauerleistung ankommt, im Regelfall ausreichend. Generell werden Zink-Kohle-Batterien heutzutage aber kaum noch angeboten, da die Ansprüche an die Energieversorgung durch Batterien gewachsen sind und von anderen Batterietypen erfüllt werden.
Alkali-Mangan-Flachbatterien, auch kurz Alkaline-Flachbatterien genannt, punkten im Vergleich mit Zink-Kohle-Batterien mit einer höheren Leistung. Sie laufen außerdem seltener aus und sind haltbarer. Darüber hinaus sind sie stärker belastbar, ohne dass es zu einem Spannungsverlust kommt, und punkten mit einer geringeren Selbstentladung, wodurch sie über längere Zeiträume gelagert werden können.
Beim Kauf von Flachbatterien spielen das zugrundeliegende elektrochemische System und damit verbunden die maximal erreichbare Stromkapazität die größte Rolle. Flachbatterien mit Zink-Kohle-Zellen erreichen meist eine Kapazität zwischen 1700 und 2000 mAh, in seltenen Fällen auch höhere Werte von bis zu 2700 mAh. Demgegenüber bieten Alkaline-Flachbatterien im Regelfall eine Kapazität von 4000 bis 6000 mAh, teilweise sogar mehr. Im Wesentlichen geben der Einsatzzweck und die Anforderungen des Geräts, in das die Flachbatterie zum Zweck der Stromversorgung eingesetzt werden soll, vor, welche Art von Batterie am besten geeignet ist. Aufgrund der längeren Lebensdauer ist man im Regelfall mit Alkaline-Batterien besser bedient.
Alkaline-Flachbatterien können längere Zeit gelagert werden als Zink-Kohle-Flachbatterien. Sie büßen kaum an Leistung ein, vorausgesetzt, sie werden richtig aufbewahrt. Feuchtigkeit und direkte Sonnenstrahlung setzen Batterien generell zu und beeinträchtigen die Kapazität. Aus diesem Grund sollten sie an einem trockenen und sonnengeschützten Ort gelagert werden. Möchte man die Batterien in einem Behältnis unterbringen, ist darauf zu achten, dass dieses nicht leitfähig ist. Metallische Gegenstände und Schmuck sollten sich nicht in unmittelbarer Nähe befinden.
Was bedeutet die Bezeichnung „Plus Power“ im Zusammenhang mit Flachbatterien?
"Plus Power" heißt eine Produktserie des Batterieherstellers Duracell. Hierunter werden besonders leistungsstarke Alkaline-Flach-Batterien angeboten.
Kann man eine Flachbatterie durch drei Mignon-Batterien ersetzen?
Ja, für solche Zwecke werden Batterie-Adapter angeboten. Bei einem Batterie-Adapter handelt es sich um eine Art Box, die wie eine Flachbatterie gestaltet ist und im Inneren drei Mignon-AA-Batterien (LR06) mit je 1,5 V Spannung aufnimmt. Man muss allerdings berücksichtigen, dass bei einer fertigen Flachbatterie die Raumverhältnisse besser ausgenutzt werden. Batterie-Adapter sind hingegen eine gute Wahl (und auch die einzige Möglichkeit), wenn man anstelle von Flachbatterien wiederaufladbare NiMH-Akkus verwenden möchte.
Wie setzen sich die IEC-Bezeichnungen 3LR12 und 3R12 konkret zusammen?
Die vorangestellte 3 steht für die Anzahl der in Reihe geschalteten Zellen. Das L kennzeichnet den Alkali-Mangan-Typus, wohingegen das R für rund geformte Zellen (Knopf- oder Rundzellen) steht. Die nachgestellte 12 referiert auf die Zellengröße.