Ratgeber
Klettern im Sommer die Temperaturen auf 30 Grad Celsius und mehr, erwärmen sich auch die Wohn- und Büroräume. An heißen Sommertagen wird konzentriertes Arbeiten schwierig und erholsamer Schlaf fast unmöglich.
Statt eine Klimaanlage im Raum nachzurüsten oder lediglich einen Ventilator aufzustellen, gibt es die Möglichkeit der Kühlung via Aircooler.
Wie diese Luftkühler arbeiten, was sie im Detail bringen und welche Features es gibt? Diese Fragen beantwortet unser Ratgeber.
Es handelt sich dabei um ein Gerät, das warme Luft in einem Raum kühlt. Die Begriffe Luftkühler oder Raumkühler werden synonym benutzt.
Für ihre Arbeit benötigen die Klimageräte keinen Abluftschlauch wie klassische Klimaanlagen und können daher ohne großen Aufwand in jedem Raum aufgestellt werden.
Ihre Kühlleistung beruht auf der Verdunstung von kaltem Wasser oder Eis.
Säulen und Würfel
In der Praxis sind die meisten Aircooler Standgeräte. Sie sind circa 75 Zentimeter hoch und finden durch ein schlankes Design auch in kleinen Zimmern und Büros Platz.
Andere Modelle sind als Mini-Klimaanlage konzipiert. Sie haben die Form eines Würfels und können somit auf Tische oder Kommoden gestellt werden.
Diese Größe macht ein mobiles Klimagerät ideal für Reisen.
Was ist besser: Luftkühler oder Ventilator?
Durch ihre Fähigkeit, das Klima im Zimmer messbar kühler werden zu lassen, unterscheiden sich Air Cooler von reinen Ventilatoren. Letztere versetzen die Luft in Bewegung, können jedoch die Raumtemperatur nicht kühlen.
Aircooler (auch Air Cooler) kombinieren das Erzeugen eines Luftstroms mit der Verdunstung von Eis oder Wasser. Dafür besitzen sie einen integrierten Ventilator und einen Tank für Wasser.
Die Luft wird an dem Behälter vorbeigeführt, in dem sich Vlies oder ein vergleichbares Gewebe befindet. Es wird durch Wasser feucht gehalten und die Luft passiert dieses Gewebe.
Auf diese Weise erfährt sie eine Kühlung und wird danach an den Raum weitergegeben. Die Temperatur sinkt somit innerhalb des Luftstroms.
Dieses Prinzip der Verdunstungskälte erhöht als Nebeneffekt die relative Luftfeuchtigkeit im Raum. Viele Menschen empfinden das als sehr angenehm. Steigt jedoch die Luftfeuchtigkeit zu stark, sinkt die effizient der Luftkühler.
Luft kann rein physikalisch nur eine begrenzte Menge an Feuchtigkeit aufnehmen. Ist die Grenze erreicht, sinkt die Kühlleistung der Klimageräte.
Vielen stellt sich die Frage, ob ein Raumkühler einer Klimaanlage (Air Conditioner) überlegen ist. Die Antwort hat mehrere Ebenen.
Es handelt sich Aufbau und Funktion nach um unterschiedliche Klimageräte. Während der Air Cooler nur einen Stromanschluss und eine Befüllung seines Wassertanks benötigt und ansonsten frei in jedem Raum aufgestellt werden kann, sind klassische Klimaanlagen komplexer und müssen in die Gebäudestruktur integriert werden. Klimaanlagen nutzen nicht das Verdunstungsprinzip, sondern die Kompressortechnik.
Dafür gibt es ein Innengerät, das warme Luft im Raum ansaugt und über einen Abluftschlauch nach außen leitet. Während Aircooler demnach nur die Luft kühlen, die im Zimmer vorhanden ist, wird mit einer Klimaanlage warme Luft aus dem Raum abgeleitet. Das führt zu mehr Kosten beim Kauf und der Installation sowie zu einem höheren Stromverbrauch im Vergleich zum Air Cooler.
Viele Menschen entscheiden sich daher für einen Raumkühler. Fakt ist aber auch, dass die Kühlung einer klassischen Klimaanlage dem Air Cooler überlegen ist. Mit dem Aircooler kann nur ein punktuelles Kühlen erfolgen: Überall dort, wo der Luftstrom des Kühlers hingelangt. Mit einer Klimaanlage wird die Temperatur im gesamten Raum schneller und länger gesenkt und das ohne eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit.
Damit ein mobiles Klimagerät ein Zimmer zufriedenstellend kühlen kann, achten Sie auf diese Gerätemerkmale:
Wo werden Air Cooler aufgestellt?
Ein mobiles Klimagerät findet auf Tischen, Sideboards etc. einen Platz, während Stand-Klimageräte frei im Raum positioniert werden. Für ein effektives Kühlen sollten keine großen Möbelstücke im Weg des Luftstroms stehen. Eine Position nahe der Wand ist zu vermeiden, damit durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit kein Schimmel riskiert wird.
Kühlleistung
Sie wird in Watt angegeben und gibt eine Orientierung, wie effizient die Lüfter einen Raum kühlen werden. Eine geringe Kühlleistung beginnt bei 30 Watt, hochwertige Geräte nutzen über 2.000 Watt. Es muss immer bedacht werden, dass die Raumgröße maßgeblich vorgibt, wie leistungsstark ein Kühlgerät sein muss, um eine Wirkung spürbar zu machen.
Luftdurchsatz
Praktisch ist es, wenn neben der Wattangabe auch der maximale Luftdurchsatz angegeben wird. Mobile Luftkühler als kleine Würfel-Klimageräte schaffen oft nur eine Luftumwälzung von 85 m³/h, leistungsstarke Säulen-Klimageräte hingegen bis zu 600 m³/h.
Leistungsstufen
Die meisten Geräte besitzen mehrere Stufen. Über sie wird die Geschwindigkeit des eingebauten Ventilators geregelt. Der Geschwindigkeitsregler kann einen sanften Lufthauch erzeugen oder den Raum mit einem starken Luftstrom kühlen.
Gerätegröße und Tankgröße
Der Luftstrom eines mobilen Klimagerätes kann nur so breit ausfallen wie die Größe der Abgabefläche. Kleine Modelle in Würfelform beschränken den kühlenden Effekt daher auf Bett oder Schreibtisch, während der Ventilator eines Standgeräts größere Bereiche des Zimmers erreicht.
Wichtig ist auch die Größe des Wassertanks. Ein Klimagerät mit kleinem Tank muss häufiger geöffnet werden, damit das Wasser ausgetauscht werden kann. Ein mobiles Klimagerät in Würfelform fasst im Schnitt 300 Milliliter, während Standmodelle vier bis 15 Liter fassen.
Geräuschentwicklung
Die Lautstärke der Klimageräte variiert je nach Modell und eingestellter Leistungsstufe. Soll es in Schlaf- und Wohnräumen besonders leise sein, sind Aircooler mit maximal 30 Dezibel zu empfehlen. Über 65 Dezibel sollten nicht erreicht werden.
Steuerung
Viele Geräte besitzen Steuerelemente an der Vorderseite oder eine Steuermöglichkeit via Fernbedienung. Die Mini-Klimaanlage über eine Fernbedienung zu steuern, ist praktisch, wenn beispielsweise vom Bett aus der Modus geändert werden soll.
Features
Über Touchdisplay, Knöpfe oder Fernbedienung können verschiedene Modi ausgewählt werden. Sehr beliebt ist ein Nacht-Modus, der besonders leise läuft und dennoch für Frische in Sommernächten sorgt. Zwei häufige Features sind eine Timer-Funktion und die Oszillation (Swing-Funktion). Manche Geräte bieten zudem LED-Stimmungslichter oder eine Luftfilterfunktion, bei der ein Vlies direkt Pollen ausfiltert oder ein Ionisator die Luft insgesamt reinigt.