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Ratgeber

Amateurfunkgeräte » Mit Funkgeräten immer in Verbindung bleiben

Trotz Smartphone und Internet ist der Amateurfunk nach wie vor eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Er ermöglicht es, mit Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt zu treten. In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen, welche Arten von Amateurfunkgeräten es gibt, für welche Einsatzzwecke sie sich eignen und worauf es bei der technischen Ausstattung ankommt.



Amateurfunkgeräte: Leistungsfähige Technik für Funkbegeisterte

Bei der Funktechnik werden elektromagnetische Wellen genutzt, um drahtlos Nachrichten zwischen Sender und Empfänger auszutauschen. Zu den beliebtesten Anwendungen dieser Kommunikationstechnik zählt der Amateurfunkdienst. Er bietet Laien die Möglichkeit, in der Freizeit ihrer Leidenschaft nachzukommen und Amateurfunk als Hobby zu betreiben. Der Amateurfunk kann zudem punkten, wenn das Handynetz überlastet ist oder schlechter Empfang herrscht. Mit der Digitalisierung wurden die technischen Möglichkeiten des Amateurfunks wesentlich erweitert.

So können Sie via Paket Radio untereinander sogar Daten mit ihren Funkgeräten austauschen. Auch eine Gerätesteuerung und -kontrolle über den PC sowie VoIP-Telefonie über das Internet sind heute möglich. Weitere wichtige Digitaltechniken sind DSP (Digital Signal Processing) und SDR (Software Defined Radio). Wer am Amateurfunk aktiv teilnehmen möchte, muss sich an gesetzliche Regelungen halten (Amateurfunkgesetz) und eine Prüfung ablegen. Das Amateurfunkzeugnis, das von der Bundesnetzagentur (BNetzA) nach bestandener Prüfung vergeben wird, ist gleichbedeutend mit einer Funklizenz. Sie erlaubt die Nutzung bestimmter Frequenzbereiche, die dem Amateurfunk über Satelliten zugewiesen werden. Diese sogenannten Amateurfunkbänder decken unterschiedliche Frequenzen im Langwellen-, Mittelwellen-, Kurz- und Ultrakurzwellenbereich ab.

Der Erwerb der Funklizenz ist verbunden mit der Zuteilung eines personengebundenen Amateurfunkrufzeichens, über das Teilnehmer im Funkverkehr eindeutig identifiziert werden können. Die Pflicht zum Lizenzerwerb unterscheidet den Amateurfunk vom Jedermannfunk. Lizenzfrei können Sie etwa via CB-Funk (CB = Citizens Band) oder über PMR (Private Mobile Radio) mit sogenannten PMR-Funkgeräten kommunizieren. Bei allen Funktechniken werden Sender, Empfänger und eine Antenne benötigt, um am Sendebetrieb teilnehmen zu können.



Welche Arten von Amateurfunkgeräten gibt es?

Funkamateure und Funkamateurinnen gehen ihrem Hobby mit speziellen Funkgeräten nach, die sie entweder selber bauen oder im Handel kaufen. Grundsätzlich kann man folgende Gerätekategorien unterscheiden:

Handfunkgeräte

Ein Handfunkgerät ist in vielen Situationen einsetzbar. Es ist klein, leicht und mobil und wird via Akkus oder Batterien mit Strom versorgt.
Handfunkgeräte sind für den Einstieg besonders geeignet, da Sender, Empfänger und Antenne in das Funkgerät integriert sind.

Zudem sind sie ideale Begleiter für unterwegs, etwa beim Wandern oder bei Radtouren in abgelegenen Gebieten mit schlechtem Handyempfang. Handfunkgeräte gibt es in unterschiedlichen Ausführungen.

Einige Modelle haben Displays und bieten neben analoger auch digitale Technik, wie DMR (Digital Mobile Radio) und D-Star (Digital Smart Technologies for Amateur Radio).

Es gibt auch GPS-Geräte, mit denen Sie unterwegs und im Urlaub ihren genauen Standort bestimmen und kommunizieren können. Oft beträgt die maximale Sendeleistung von Handgeräten nur 5 Watt.

Durch die Nutzung sogenannter Relaisfunkstellen, die sich in der Nähe des Handfunkgerätes z. B. auf Bergen oder hohen Gebäuden befinden, kann die Reichweite der Geräte erhöht werden.


Mobilgeräte

Mobilgeräte – auch Transceiver genannt – werden häufig in Fahrzeugen oder beim Wandern genutzt. Im Vergleich zu Handfunkgeräten lassen sich Mobilgeräte aufgrund der etwas größeren Bauweise leichter bedienen, einige Modelle haben ein recht großzügiges Display. Akkubetriebene Geräte sind meist kompakter gebaut und können unterwegs nahezu wie Handgeräte genutzt werden.  Mobilgeräte eignen sich für den Funkbetrieb mit höheren Sendeleistungen und erzielen dadurch größere Reichweiten.

Neben VHF / UHF-Transceivern für den Ultrakurzwellenbetrieb gibt es KW-Transceiver. Letztere nutzen Kurzwellen für den Funkbetrieb. Über FM (Frequenzmodulation) – das ist die bevorzugte Betriebsart für die Ultrakurzwelle ab 144 MHz – können Mobilgeräte auch den FM-Relaisfunk nutzen und so etwa in Tallagen oder bei Autofahrten die Reichweite erhöhen. Es gibt Mobilgeräte, die ein separates bzw. abnehmbares Bedienteil mit Display haben – die übrige Technik kann dann an anderer Stelle untergebracht werden.


Stationsgeräte

Stationsgeräte sind nicht für den mobilen Einsatz konzipiert und vor allem für den heimischen Gebrauch interessant. Die stationären Transceiver sind oft aufwendiger gebaut und verbrauchen beispielsweise aufgrund einer höheren Sendeleistung (z. B. 100 Watt) mehr Strom. Meist steht eine größere Auswahl an Funktionen, Übertragungstechniken und Amateurfunkbändern zur Verfügung. Außerdem punkten die Allrounder mit umfangreichem Zubehör.



Worauf sollte man beim Kauf von Amateurfunkgeräten achten?

Beim Kauf eines Amateurfunkgerätes ist der Einsatzzweck maßgeblich. Wer viel unterwegs ist, entscheidet sich für ein Hand- oder Mobilfunkgerät. Wichtig beim Outdoor-Einsatz sind Gewicht und Größe eines Funkgeräts. Tragbare Geräte sollten robust sein. Einige Modelle sind sogar wasserdicht bzw. spritzwassergeschützt. Achten Sie in diesem Fall auf die IP-Schutzklasse, die Auskunft über die Wasserfestigkeit und Staubdichte eines Gerätes gibt. Unterwegs ist auch die Betriebsdauer von Bedeutung. Ein Blick in die technischen Daten gibt Aufschluss über den Stromverbrauch. Für einige Modelle lässt sich die Betriebsdauer unter Zuhilfenahme von Zusatzakkus erhöhen. Auch die Intensität der Nutzung kann beim Gerätekauf ein wichtiges Kriterium sein. Hand- und Mobilgeräte sind ideal für den Einstieg und fürs Gelegenheitsfunken geeignet und ermöglichen eine unkomplizierte Handhabung.

Geräte mit vielen Funktionen und einem übersichtlichen großen Display eignen sich vor allem für Funkamateure und Funkamateurinnen, die regelmäßig funken und die Geräte häufig nutzen. Wer viel Wert auf Sprachqualität, Performance und Funktionsvielfalt legt, sollte sich für ein Funkgerät mit einer umfangreicheren digitalen Ausstattung entscheiden. Kaufentscheidend kann auch das weitere Zubehör sein, wie z. B. ein Tischmikrofon, Headset oder Zusatzakku zur Verlängerung der Betriebsdauer. Mit besonders leistungsfähigen Antennen können Sie den Empfang verbessern. Bevor Sie allerdings Geld für Zubehör ausgeben, sollten Sie die Anschlüsse des Wunschgeräts in Augenschein nehmen, um Fehlkäufe zu vermeiden.



Unser Praxistipp: Selektivrufverfahren nutzen

Wenn beispielsweise ein Handfunkgerät eine Selektiertechnik wie CTSS oder DCS bietet, kann es Funkgeräte innerhalb eines Kanals gezielt auswählen. Sie können Selektivrufverfahren also nutzen, wenn sie mit einer bestimmten Person kommunizieren möchten. Man kann mit den Verfahren aber auch Nachrichten an eine konkrete Frequenz beziehungsweise an einen ausgewählten Kanal senden. Eine verschlüsselte Kommunikation ist bei CTSS und DCS allerdings nicht garantiert.



FAQs: Die häufigsten Fragen zu Amateurfunkgeräten 

Welche Lizenzen für den Funkbetrieb kann ein Funkamateur oder eine Funkamateurin erwerben?

Aktive Nutzer benötigen eine Lizenz. Nach bestandener Prüfung erhalten sie ein Amateurfunkzeugnis, das für zwei Zeugnisklassen vergeben wird: Die Klasse E (international Novice) ist für Einsteiger und Einsteigerinnen mit eingeschränkten Befugnissen gedacht. Die Zeugnisklasse ermöglicht den Betrieb auf einigen Amateurfunkbändern (z. B. 2-Meter-, 70-cm- und 3-cm-Band) mit einer zulässigen Ausgangsleistung von 5 bis 100 Watt (je nach Frequenzbereich). Das Zeugnis der Klasse A (international HAREC) erlaubt den erweiterten Funkbetrieb auf allen zugelassenen Bändern zwischen 135 kHz und 250 GHZ. Dabei ist eine maximale Senderausgangsleistung von bis zu 750 Watt erlaubt. 
 

Was ist ein Rauschsperre-Regler (Squelch)?

Die Funktion steht für ein Rauschunterdrückungsverfahren, das Störgeräusche unterhalb eines bestimmten Schwellenwerts ausblendet. Der Schwellenwert ist veränderbar. Ist er hoch eingestellt, nehmen die hörbaren Geräusche ab, zugleich werden aber auch schwache Funksignale herausgefiltert. Wird die Rauschsperre heruntergeregelt, werden auch schwächere Funksignale hörbar. Allerdings erhöht sich zugleich der Geräuschpegel.
 

Was ist eine Zweikanal-Überwachung (Dual Watch, DW)?

Im Dual Watch-Modus hört ein Amateurfunkgerät zwei Kanäle nahezu gleichzeitig ab, indem es in kurzer Abfolge zwischen den Kanälen wechselt. Findet es ein Funksignal in entsprechender Qualität und Stärke, bleibt es auf dem Kanal. Anschließend kann man auf dem Kanal zuhören, auf dem Funksprüche aktuell empfangen werden