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Ratgeber

Wissenswertes zu Betätigern

Safety First – das gilt bei privaten Arbeiten mit Bohrmaschine, Fräse und Co. ebenso wie im beruflichen Kontext. In Betrieben gibt es Vorschriften in Bezug auf den Arbeitsschutz (EN ISO), die auch Vorkehrungen wie den Einsatz von Sicherheitsschaltern mit Betätigern umfassen. Welche Arten von Betätigern gibt es und wo können Betätiger eingesetzt werden? Das und mehr beantwortet Ihnen unser Ratgeber.



Was ist ein Betätiger?

Obwohl Sicherheitsschalter und Betätiger unterschiedliche Elemente sind, werden die Begriffe gelegentlich synonym verwendet. Der Unterschied ist jedoch wichtig:

Ein Sicherheitsschalter dient dazu, Gefahrensituationen zu entschärfen, indem beispielsweise ein Stromkreis unterbrochen wird. Um diesen Schaltvorgang auszulösen, wird ein mechanisches Bauteil, der Betätiger, genutzt. Er wird zum Beispiel durch die Berührung eines Menschen aktiviert und fungiert als Bedienelement, um den eigentlichen Schaltvorgang auszulösen.

Je nach Aufbau des Sicherheitssystems hat das Aktivieren verschiedene Auswirkungen: Es kann etwa ein Abschalten oder Stoppen einzelner Geräte, das Schließen oder Öffnen von Sicherheitstüren, ein Unterbrechen des gesamten Stromkreises oder das Auslösen akustischer sowie visueller Alarmanlagen erfolgen.



Wie funktioniert ein Betätiger?

Es gibt mehrere Arten von Betätigern, die einer unterschiedlichen Funktionsweise folgen.

 

Mechanische Betätiger

Sie werden durch Druckkraft, Zugkraft oder Drehbewegungen ausgelöst. Ein einfaches Beispiel ist das Betätigen eines Kippschalters (Switches) durch einen Menschen. Neben Switches gibt es folgende, gängige Lösungen:

  • Hebel, die horizontal (Anheben oder Senken) oder vertikal (Schiebebewegung) schalten
  • Kurbeln mit einem entsprechenden Handgriff

  • Pedale zum Aktivieren über die Füße

 

Elektronische Betätiger

Diese reagieren auf elektrische Signale, die von Sensoren geliefert werden. Hierbei ist die Anwesenheit eines Menschen nicht zwingend erforderlich, da beispielsweise eine unterbrochene Lichtschranke den Sensor triggert und der Betätiger daraufhin den Sicherheitsschalter veranlasst, eine Maschine zum Stillstand zu bringen.

Elektronische Betätiger können mit verschiedensten Sensoren gekoppelt werden, zum Beispiel für Temperaturen, Luftdruckverhältnisse oder Bewegungen.



Welche Einsatzgebiete haben Betätiger?

Sie sind überall dort im Einsatz, wo Sicherheit großgeschrieben wird und das Risiko von Unfällen bestmöglich gesenkt werden soll. Ein Betätiger kann dafür eine Verrieglung auslösen, die Maschinen abschaltet. Alternativ kann er eine Zuhaltung aktivieren, bei der eine Sicherheitstür oder eine Schutzhaube verschlossen bleibt, bis die Maschine gestoppt ist.

In folgenden Bereichen kommen Betätiger zum Einsatz:
 

  • In allen Industriezweigen mit Fertigungsanlagen müssen Menschen geschützt werden, falls sie Gefahr laufen, durch Förderbänder, Pressen, Stanzen oder Vergleichbares verletzt zu werden.
  • Bei Vorgängen rund um die Elektrotechnik können bei Fehlfunktionen oder Überlastungen Sicherheits-Sensoren greifen und Abschaltungen erzwingen, bevor Kurzschlüsse, Brände oder Explosionen riskiert werden.
  • Sicherheits-Sensoren werden auch im Transportwesen genutzt, sodass Fahrzeuge, Hebeanlagen, Aufzüge und automatisierte Schienensysteme nicht zur Gefahrenquelle werden.

  • Auch in die Gebäudetechnik sind häufig Sicherheitsschalter mit Betätigern integriert, sodass sofort auf unerlaubten Zutritt reagiert werden kann und beispielsweise Banken oder Krankenhäuser die beste Sicherheit bieten können.


Wie sind Sicherheitsschalter mit Betätigern gegen Missbrauch geschützt?

Mechanische Betätiger sind teils mit zusätzlichen Schutzmechanismen versehen. Es werden abnehmbare Abdeckungen verwendet, es muss ein Schlüssel eingesetzt oder ein Code eingetippt werden, um das Schalten zu erlauben. In allen Fällen ist das Vermeiden von missbräuchlichem Gebrauch der Grund.

Ausführungen mit einem Code- oder Schlüsselsystem liefern einen effektiven Manipulationsschutz, da nur autorisierte Inhaber das System aktivieren können. Das Vorgehen schützt Mitarbeiter, die aus Gründen der Zeitersparnis bei der Arbeit einen Sicherheitsmechanismus deaktivieren wollen und sich somit in Gefahr brächten. Eingesetzt werden diese beide Varianten aber ausschließlich in Bereichen, in denen bewusst autorisiertes Personal wie ein Vorarbeiter den Betätiger auslösen soll.

Anders verhält es sich bei Maschinen, die im Notfall jeder betätigen können muss. Dort sind entweder komplett frei zugängliche Betätiger oder Modelle mit schnell abnehmbarer Verdeckung gefragt. Eine abnehmbare Verdeckung sorgt dafür, dass niemand unabsichtlich oder leichtfertig mit dem Betätiger interagiert. Dies ist zwar kein garantierter Manipulationsschutz, senkt aber die Manipulationsversuche, da die Hemmschwelle höher ist.


EN ISO 14119

Für Unternehmen ist es wichtig, entsprechenden Leitlinien (EN ISO) bei der Gestaltung der Arbeitsplätze zu folgen. Die Sicherheitsnorm EN ISO 14119 regelt im Speziellen die Überwachung von Verriegelungseinrichtungen wie Schutztüren an Maschinen. In der Leitline finden sich auch die möglichen Kodierungsstufen 1 bis 3 für Betätiger.



FAQ

Was sollte ich bei der Beschaffung eines Betätigers beachten?

Die wichtigsten Kriterien sind:

  • Betätigungsart (drehbar, über Druck etc.)
  • Ausführung als rastend oder tastend (verweilt in eingelegter Stellung oder kehrt zu Nullstellung zurück)
  • Montageart (Aufputz oder Unterputz)
  • Montageort (meist sichtbar in gut erreichbarer Höhe erwünscht)
  • Schutzart passend zum Einsatzort (z. B. Schutzart IP66: staubdicht und gegen starkes Strahlwasser geschützt)

  • mit oder ohne Beleuchtung
     

Kann ein Betätiger für mehrere Sicherungsschalter verwendet werden?

Ja, eine solche Montage ist möglich und dann ratsam, wenn ein zentraler Betätiger mehrere Sicherheitsschalter innerhalb einer größeren Anlage oder mehrere Sicherheitstüren betätigen soll.
 

Was sind die Vorteile von Sicherheitsschaltern mit Betätigern?

Auf den Punkt gebracht sind es:

  • bestmöglicher Personenschutz am Arbeitsplatz
  • Vermeidung von weitreichenden Maschinenschäden
  • Kostenbegrenzung, da dank Gefahrenvermeidung längere Produktionsausfälle seltener werden
  • Konformität mit geltendem Arbeitsrecht
  • eine einfache Bedienbarkeit, die in Sicherheitsschulungen gut vermittelbar ist