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Ratgeber

Defibrillatoren

Bei einem Herzstillstand zählt jede Sekunde. Ein externer Defibrillator ist ein Rettungsgerät für Notfälle, das als Ergänzung zur klassischen Herz-Lungen-Wiederbelebung gedacht ist, wie sie in Erste-Hilfe-Kursen geübt wird. Wie ein Defibrillator funktioniert, was bei der Anwendung zu beachten ist und welche Kriterien Sie bei der Anschaffung berücksichtigen sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.



Was ist ein Defibrillator?

Ein Defibrillator – kurz: Defi – ist ein Gerät, das bei kritischen medizinischen Notfällen zum Einsatz kommt und Leben retten kann. Ein Defibrillator wird auch als Schockgeber bezeichnet und soll dazu beitragen, durch gezielte Stromstöße gefährliche Herzrhythmusstörungen zu beenden. Defibrillation ist als begleitende Maßnahme zur Herz-Lungen-Wiederbelebung gedacht, ersetzen kann sie sie nicht.

Dass Erkrankungen des Kreislaufsystems hierzulande die mit Abstand häufigste Todesursache sind (34,3 Prozent im Jahr 2020, Quelle: Statistisches Bundesamt), zeigt, wie wichtig es ist, optimal für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Ob im Kaufhaus, in der Warteschlange am Flughafen, bei der Arbeit oder zu Hause – gesundheitliche Notfälle wie ein Herz-Kreislauf-Stillstand können überall passieren. Daher gibt es heutzutage nicht nur Profi-Defibrillatoren für den Notdienst und Krankenhäuser, sondern auch einfach zu bedienende Geräte, die von Ersthelfern und Ersthelferinnen ohne medizinische Ausbildung eingesetzt werden können, um Leben zu retten.

In unserem Onlineshop finden Sie neben automatisierten externen Defibrillatoren praktisches Zubehör für die Defibrillation, wie Ersatzelektroden, Wandkästen zur Aufbewahrung, Herzmassage-Helfer, Übungsgeräte und Liegen.



Wie funktioniert ein Defibrillator?

Es gibt verschiedene Arten von Defibrillatoren, die sich in der Art ihrer Handhabung und ihres Funktionsumfangs unterscheiden. Das Grundprinzip ist aber gleich: Das Gerät gibt über Elektroden, die zuvor am Oberkörper der zu rettenden Person angebracht werden, elektrische Stromstöße ab, um lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen zu beenden. Durch die gleichzeitige Stimulation vieler Herzmuskelzellen soll das Herz in die Lage versetzt werden, wieder einen normalen Rhythmus anzunehmen.

Moderne Defibrillatoren sind wahre Hightech-Geräte, die mithilfe integrierter Mikroprozessoren den Herzrhythmus der Patienten und Patientinnen ermitteln und Stromstöße genau im richtigen Moment abgeben können. So soll die Gefahr „unnötiger“ und falsch durchgeführter Reanimationsversuche minimiert werden, was insbesondere bei der Anwendung durch Laien essenziell ist. Die Stromversorgung des Geräts erfolgt über Batterien.

So läuft der Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators ab:

 

Anbringen der Elektroden

Zunächst werden die beiden selbstklebenden Elektroden ausgepackt und am Oberkörper des Patienten oder der Patientin befestigt. Wo genau sie zu platzieren sind, entnehmen Sie den Anweisungen in der Anleitung.

Zustandsanalyse

Grundsätzlich ist der Einsatz von Schockgebern nur angezeigt, wenn gefährliche Herzrhythmusstörungen vorliegen. Das können Kammerflimmern und -flattern, Vorhofflimmern und -flattern sowie ventrikuläre Tachykardien sein. Da für Laien schwer festzustellen ist, wie genau es um den Zustand der bewusstlosen Person steht, übernimmt der Defibrillator die Analyse und erstellt ein EKG. Nur wenn eine medizinische Indikation für einen Gebrauch des Geräts vorliegt, können Stromstöße abgegeben werden. Das geschieht in der Regel durch Betätigen einer „Schock“-Taste. Wichtig: Der Patient oder die Patientin darf nicht berührt werden, wenn der Stromstoß erfolgt.

 Elektroschock und Herzdruckmassage

Der Defi gibt im richtigen Moment – synchron zum Herzrhythmus – einen Stromstoß ab, dessen Stärke ebenfalls automatisch vom Gerät berechnet wird. So soll ein normaler Herzrhythmus wiederhergestellt werden. Im Anschluss wird die klassische, manuelle Herzmassage fortgesetzt.


Wichtige Hinweise für den Notfall

Rufen Sie zunächst immer den Notdienst (112). Die Herz-Lungen-Wiederbelebung sollte so unterbrechungsfrei wie möglich erfolgen, also nach Einsatz des Defibrillators fortgesetzt werden. Automatisierte externe Defibrillatoren unterstützen Ersthelfende auf verschiedene Weisen: durch Sprachanweisungen, erklärende Piktogramme und LED-Lämpchen. So werden Sie im Fall der Fälle bestmöglich angeleitet, bis der Rettungsdienst eintrifft.



Arten von Defibrillatoren

Neben automatisierten externen Defibrillatoren, die Sie in verschiedenen Ausführungen in unserem Onlineshop finden, gibt es Varianten, die sich nicht für den Laiengebrauch eignen.

Dazu gehören manuelle Defibrillatoren, die von geschultem medizinischem Personal – etwa von Notärzten – eingesetzt werden. Sie sind mit EKG-Funktionen zur Erfassung des Patientenzustands ausgestattet und bieten mitunter weitere Messoptionen, etwa zur Analyse der Sauerstoffsättigung im Blut und des Blutdrucks. Häufig können manuelle Defis auch halbautomatisch verwendet werden.

Neben externen Defibrillatoren gibt es implantierbare Varianten, deren Elektroden sich direkt am Herzmuskel befinden und selbständig auslösen, wenn Bedarf besteht, ähnlich wie bei einem Herzschrittmacher.



Wer darf einen automatisierten Defibrillator benutzen?

Defibrillatoren gehören zur Standardausrüstung von Rettungsdiensten, Notaufnahmen, OPs und Intensivstationen, sind zunehmend aber auch Teil der Erste-Hilfe-Ausstattung im öffentlichen Raum. Sogenannte automatisierte externe Defibrillatoren (AED) können dank ihrer unkomplizierten Handhabung von Laien verwendet werden. Da eine Defibrillation nach Expertensicht zum Erfolg einer Herz-Lungen-Wiederbelebung beitragen kann, finden sich insbesondere an öffentlichen Plätzen mit viel Publikumsverkehr häufig automatisierte externe Defibrillatoren, etwa an Bahnhöfen oder Flughäfen.

Die Bundesärztekammer hat sich in einer Empfehlung für die Frühdefibrillation durch Nichtärzte und -ärztinnen als Ergänzung zur Herz-Lungen-Wiederbelebung ausgesprochen, aber auch darauf hingewiesen, dass die Verwendung durch qualifizierte Personen durchgeführt werden soll, die in die Handhabung eingewiesen sind. Entscheidet sich ein Unternehmen für die Anschaffung eines Defibrillators, sollte das im Zuge eines ganzheitlichen Sicherheits- und Erste-Hilfe-Konzepts geschehen. Das heißt, dass beispielsweise eine Person beauftragt wird, sich um die Wartung des AEDs zu kümmern, und dass eine Schulung festgelegter Ersthelfer und Ersthelferinnen erfolgt, etwa durch den Betriebsarzt oder die Betriebsärztin.



Unterstützung bei der Herzdruckmassage: Defis geben den Takt vor

Im Falle eines Herzstillstands ist die Herzdruckmassage die wichtigste Maßnahme zur Wiederbelebung. Die klassische Herz-Lungen-Wiederbelebung ist obligatorischer Teil jedes Erste-Hilfe-Kurses, so wie man ihn beispielsweise im Zuge des Führerscheinerwerbs absolvieren muss. Trotzdem kann es im entscheidenden Moment schwerfallen, sich an die richtige Taktung für die Herzmassage und die Beatmung zu erinnern. Viele Defibrillatoren unterstützen Ersthelfende mit einem integrierten Taktgeber. Mithilfe eines akustischen Signals fällt es leichter, Herzmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung im richtigen Rhythmus auszuführen, bis die Rettungskräfte eintreffen.



Was ist beim Kauf eines Defibrillators zu beachten?

Bei der Auswahl eines Defibrillators gilt es verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Wichtig sind unter anderem eine einfache Bedienung, um Komplikationen in Notfällen möglichst auszuschließen, und eine hohe Zuverlässigkeit. Kompakte Maße sind ebenfalls vorteilhaft, schließlich ist ein kleines Gerät leichter unterzubringen.

Eine lange Lebensdauer der Batterie – am besten von mehreren Jahren – verringert den Wartungsaufwand. Zudem sollte ein Defi in vielen Umgebungen einsatzfähig sein, daher ist ein hoher Temperaturbereich vorteilhaft. Die angegebene Betriebstemperatur beträgt meist 0 bis 50 °C. Bei niedrigeren oder höheren Temperaturen können Funktionsstörungen auftreten. Achten sollten Sie auch auf die IP-Schutzklasse, die aussagt, unter welchen äußeren Bedingungen der Defibrillator eingesetzt werden kann, also ob er etwa gegen Spritzwasser geschützt ist.

Neben dem Basisgerät gibt es diverses Zubehör, zum Beispiel spezielle Elektroden für Kinder und Jugendliche, die unter die angegebene Alters- und/oder Gewichtsgrenze fallen, die für die Standardelektroden des Defis angegeben ist.

Als praktisch haben sich Modelle erwiesen, die mit einer kombinierten Batterie- und Elektrodenkassette ausgestattet sind. So müssen Batterie und Elektroden nicht einzeln ausgewechselt werden, was die Wartung vereinfacht.




Unser Praxistipp: Defibrillatoren regelmäßig warten

Wird ein Defibrillator tatsächlich gebraucht, bleibt keine Zeit, um ihn auf Funktionalität zu überprüfen, denn jede Minute zählt. Deshalb ist es wichtig, die Einsatzbereitschaft des Geräts regelmäßig zu kontrollieren. Dazu gehört es, das Ablaufdatum der Elektroden zu überprüfen und einen Batteriecheck durchzuführen. Kontrollieren Sie die Statusanzeigen am Gehäuse. Automatische Selbsttests des Geräts zeigen Fehler durch entsprechende Signale an.



FAQ – häufig gestellte Fragen und Antworten zu Defibrillatoren

Was ist ein Defibrillator-Übungsgerät?

Sogenannte AED-Übungsgeräte, auch AED-Trainingsgeräte genannt, sind speziell für Ausbildungszwecke und Reanimationsübungen mit Herzdruckmassage und Defibrillator gedacht. Die Besonderheit im Vergleich zu regulären automatischen externen Defibrillatoren besteht darin, dass diese Geräte die Option bieten, typische medizinische Notfälle zu simulieren, um die Auszubildenden auf verschiedene Situationen vorzubereiten. Außerdem gibt ein Übungsgerät Anweisungen zur klassischen Herz-Lungen-Wiederbelebung.
 

Wo ist ein Defibrillator Pflicht?

Defibrillatoren gehören zur Pflichtausstattung bestimmter medizinischer Einrichtungen. Sie sind aber nicht als fester Bestandteil der Erste-Hilfe-Ausstattung in Unternehmen oder nicht-medizinischen öffentlichen Einrichtungen vorgeschrieben – anders als beispielsweise Verbandskästen, die in bestimmter Anzahl vorzuhalten sind.
 

Wann darf ein Defibrillator nicht eingesetzt werden?

Da ein Defibrillator mit Elektrizität arbeitet, darf die zu rettende Person nicht nass sein. Es muss stets auf eine trockene Umgebung geachtet werden. Kleidung und Brustbehaarung müssen entfernt werden. Außerdem ist Defibrillation keine geeignete Maßnahme bei Herzinfarkten, da ein Infarkt in der Regel auf verstopfte Blutgefäße zurückzuführen ist, was durch elektrische Impulse nicht zu beheben ist. Ein Defi kommt meist im Falle eines plötzlichen Herzstillstands zum Einsatz, wenn man bei dem Patienten oder der Patientin keine Atmung und keinen Puls mehr feststellen kann.