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Ratgeber

Glassockellampen

Glassockellampen gehören zu den wenigen „Überlebenden“ unter den Glühlampen. Während leistungsstarke aber höchst ineffiziente Leuchtmittel mit Glühfaden und metallischen Sockeln längst verbannt sind, erfreuen sich Lampen mit Glassockel nach wie vor großer Beliebtheit. Erfahren Sie hier, wie diese Leuchtmittel aufgebaut sind, in welchen Bereichen der Beleuchtung sie dominieren und was bei der Beschaffung zu beachten ist.



Was sind Glassockellampen?

Glassockellampen sind in die Gruppe der Stecklampen einzuordnen. Die früher üblichen Glühbirnen gehören dagegen zu den Lampen mit Schraubsockel. Auch Glassockellampen enthalten einen Glühfaden aus Wolfram oder Wolframlegierungen, eingeschlossen in einem Glaskolben unter Vakuum oder Schutzgas, um den Faden vor Oxidation und damit vor dem Durchbrennen zu schützen.

Besonders leistungsfähige Typen enthalten als Schutzgas Halogen. Es erlaubt einen dickeren, mehrfach gewendelten Glühdraht und damit eine höhere Stromaufnahme, was zu einer merklich besseren Lichtausbeute führt. Allerdings ist auch die Wärmeentwicklung – verglichen mit herkömmlichen Leuchten – erheblich größer. Halogen-Lampen erfordern deshalb ein Hitzemanagement bei der Installation und dem Austausch. So sollten die Glaskolben niemals mit bloßen Fingern berührt werden: Das nahezu immer vorhandene Fett auf der Haut könnte sich beim Anfassen des Glaskolbens als Flecken in das Glas einbrennen.

Die Stromzufuhr zum Glühfaden erfolgt über Klemmen oder Drähte, die in das Glas eingebettet und zum Kontakt einfach nach außen umgebogen sind. Ein speziell für diese Art Leuchtmittel konstruierter Lampensockel sorgt für den mechanischen Halt und die elektrischen Anschlüsse. Das Einsetzen und Herausnehmen der Stecklampe erfolgt mit gerader Kraft, ohne Drehen wie bei einer Bajonettfassung oder dem Edison-Schraubgewinde.



Anwendungsbereiche von Glassockellampen

Glühlampen dieses Typs werden häufig in der Automobilbeleuchtung und in der Niederspannungsbeleuchtung eingesetzt. Spezielle Bauformen können zwei Glühfäden besitzen, die sowohl als Rücklicht oder Standlicht mit niedriger Leistung als auch als Bremslicht oder Rücklicht mit höherer Leistung dienen. In diesem Fall befinden sich die Kontakte der einen Glühlampe in der Mitte des Sockels und die der anderen an den Außenkanten, so dass sie nicht versehentlich vertauscht werden können. Zusammen mit der Anordnung der Kontakte auf den gegenüberliegenden Seiten ergibt dies eine Rotationssymmetrie des Sockels, so dass der Benutzer vor dem Einsetzen einer neuen Glühlampe nicht die genaue Position der Glühlampe bestimmen muss.

Weitere Anwendungsbereiche sind Beleuchtungen beispielsweise für Modelleisenbahnanlagen, Weihnachtskrippen oder Christbäume. Allerdings setzen sich auch hier immer mehr LED-Leuchtmittel durch. Diese sind zwar generell langlebiger, leistungsfähiger und setzen so gut wie keine Wärme frei, erfordern allerdings eine genau abgestimmte Energiequelle und teilweise sogar eine spezielle Elektronik. Glassockellampen sind deutlich einfacher zu installieren, für sie genügen direkt zugeführte Gleich- oder Wechselspannungen von wenigen Volt.



Auswahlkriterien für die Beschaffung

Wichtigste Kriterien sind die Spannung, die Stromaufnahme in Ampere und die Leistung in Watt. Hinsichtlich der Nennspannung dominieren 12-Volt-Typen, abgestimmt auf das typische Pkw-Bordnetz. Im Angebot sind aber auch Ausführungen für 6,7, 14, 15, 24 und 30 Volt. Die Skala für den Nennstrom reicht von 30 Milliampere bis zu 1,66 Ampere, bei der Leistung lässt sich in einer Bandbreite von 0,40 bis zu 20 Watt das passende Leuchtmittel auswählen. 

Im Gegensatz zu Leuchtdioden, die bei zu einer geringen Spannung oder falsch angeschlossener Polarität gar nicht leuchten, führt eine zu geringe Spannungsversorgung bei einer Glassockellampe lediglich zu einer geringeren Helligkeit. Die Polarität spielt beim Anschluss keine Rolle. Hinzu kommt, dass auch Glassockellampen wie Leuchtdioden in verschiedenen Farben erhältlich sind. Neben den gängigen klaren Typen gibt es auch Lampen mit blau, grün oder rot eingefärbtem Glaskolben.

Zur besseren Unterscheidung sind die Lampen mit dem Buchstaben W, eventuell einem zweiten Buchstaben für die Farbe sowie einer Zahl gekennzeichnet. Die Ziffer steht für die Leistung in Watt. Damit sofort klar ist, welcher Sockel passt, wird in der Lampenbeschreibung noch ein weiteres W hinzugefügt, gefolgt von der Dicke in Millimetern, einem kleinen x, der Breite in Millimetern und einem kleinen d für eine Zweifadenkontakt-Glühlampe oder q für eine Vierfachkontakt-Glühlampe. 

Das Maß ist häufig auch als Dezimalzahl angegeben, zum Beispiel 2,5, anstelle einer ganzen Zahl angegeben werden. Wichtig: In der Automobilindustrie werden die Sockel oft mit einem T-Kennzeichen bezeichnet, wie beispielsweise T5, T10 oder T15. Alternativ gibt es manchmal auch einen Zahlencode, zum Beispiel 921 für eine W16W/T15-Glühlampe.



FAQ – häufig gestellte Fragen
 

Was ist beim Austausch einer Glassockellampe zu beachten?

Beim Austausch einer defekten Glassockellampe gegen eine neue ist darauf zu achten, dass die neue Lampe die gleiche Fassung und die identischen elektrischen Werte wie Betriebsspannung und Leistung aufweist. Bei einer zu hohen Leistung, ist nicht nur das Licht zu hell, auch die Stromversorgung wird stärker belastet. Außerdem steigt die Temperatur des Glaskolbens und die Lebensdauer verkürzt sich.
 

Können Glassockellampen durch LED-Lampen ersetzt werden?

Im Handel sind LED-Leuchtmittel verfügbar, die in den selben Sockel wie eine Glassockellampe passen. Erfolgt dieser Wechsel in einem Auto, könnte allerdings das elektrische Relais beispielsweise zur Blinkersteuerung nicht mehr oder falsch reagieren. Sensoren wiederum könnten annehmen, dass eine Glühbirne ausgefallen ist. Deshalb sollte man grundsätzlich keine Glühlampe gegen eine LED tauschen, ohne dafür erst die technischen Voraussetzungen zu schaffen.
 

Gibt es auch Glassockellampen mit mehr als einem Glühfaden?

Im Automobilbereich sind seit Jahrzehnten Lampen mit zwei, drei oder vier Glühfaden im Einsatz. Sie dienen beispielsweise als kombinierte Leuchte für das Stand- und Fahrlicht beziehungsweise Rück- und Bremslicht. Zu erkennen sind diese Leuchtmittel an den Buchstaben am Ende der Bezeichnung: Das „d“ steht für duo, also für zwei Glühfäden, das „t“ für triple (drei Fäden) und das „q“ für quad (vier Fäden).