H0 Züge, Lokomotiven
Immer auf Spur: Züge und Lokomotiven
Das wohl Faszinierendste an Modell-Zügen und Loks ist, dass Ihrer
Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Sprichwörtlich. Erleben Sie
dieses kreative Hobby mit hochwertigen Zügen und lassen Sie sich von
unseren Basteltipps inspirieren. Vom Waggonbau bis zur
Landschaftsgestaltung – unser Ratgeber stellt die Weichen für
ungebremsten Modellbauspaß.
Modellbahn-Waggons mit persönlicher Note
H0-Güterwagen als Bausätze sind in Deutschland eher unüblich,
obgleich diese eine preiswerte Alternative bieten.
Stahlschwellengleise
Bauen Sie Ihren eigenen Waggon
Waggon-Bausätze von Conrad Electronic lassen sich nicht nur
leicht montieren, sondern bieten auch viel Spielraum für individuelle
Varianten. Öffnen Sie die Verpackung vorsichtig. Kleinteile können
sonst leicht verloren gehen. Ordnen Sie die Teile und verschaffen Sie
sich einen Überblick.
Der Zusammenbau eines Conrad Electronic Bausatzes soll hier am
Beispiel eines zweiachsigen, gedeckten Güterwagens gezeigt werden.
Beginnen Sie mit dem Fahrwerk. Die Kupplungsdeichsel wird in den
Schwalbenschwanz der Kulissenführung eingelegt. Die beiden
Achshalterungen werden danach eingeklipst und das Fahrwerk umgedreht,
um die Kupplungsfedern mit einer Pinzette einzuhängen. Seien Sie
dabei vorsichtig. Die Kupplungsfeder kann wegspringen.
Nachdem Sie die Radsätze und Puffer eingesetzt haben (mit etwas
Kleber sichern), können Sie den Wagenkasten ohne Kleber aufsetzen.
Vergessen Sie das Ballastgewicht nicht. Der Wagen ist einsatzbereit.
Betonschwellen
Heben Sie Details hervor
Wenn Sie es etwas individueller
mögen, können Sie ebenfalls mit Conrad-Electronic Bausätzen arbeiten.
Diese erhält man, je nach Belieben, bedruckt, unbedruckt, unlackiert
und unbeschriftet. Entsprechende Beschriftungssätze sind ebenfalls
erhältlich. Hier können Sie zwischen verschiedenen Bahngesellschaften
und Epochen wählen. Ohne Beschriftung können die Waggons Werkswagen,
Bahnhofswagen oder rollende Materiallager darstellen. Nach dem
Ausscheiden aus dem Güterverkehr wurden die Waggons oft noch Jahre in
dieser Weise verwendet. Lackieren Sie beispielsweise den Zweiachser
mit dem Pinsel Weiß. Die Farbe muss nicht gleichmäßig gut decken. Ein
ausgemusteter Wagen kann ruhig etwas mitgenommen aussehen. Je nach
Verdünnung können Sie eine unterschiedliche Farbgebung regulieren.
Lackieren Sie das Fahrwerk Mattschwarz und das Dach Grau.
Pinselstreifen der frischen Farbe, dürfen dabei zu sehen sein. Auch
ein Weiß, zur Aufhellung des Daches, können Sie der noch frischen
Farbe beimischen. Den Abschluss nehmen Sie mit Trockenfarben vor. Die
Handläufe und Griffe fallen, fertigungsbedingt, etwas grob aus.Wenn
Sie möchten, tauschen Sie die Handläufe an den Ecken des Wagens gegen
Messingdraht aus. Dazu müssen Sie die Kunststoffläufe vorsichtig abtrennen.
Das
geht bei fertigen Waggons nicht. Im Gegenteil. Sie müssen bei fertigen
Wagen eventuell produktionsbedingte und ungewollte Farbgebung mühsam
entfernen. Die fertigen Bausatz-Wagen können sich nicht nur sehen
lassen, sondern lassen sich von Fertig-Modellen kaum unterscheiden.
Bei
Conrad-Electronic reicht die Auswahl der Bausätze von offenen
Zweiachsern bis zu modernen Kesselwagen. Sie sind preiswerter,
individueller und der Zusammenbau macht Spaß.
Modellbahnfahrzeuge wie die großen Vorbilder
Realistisches Verschmutzen, Patinieren und Altern von Bahndienstfahrzeugen
Modelle unterscheiden sich vom Vorbild nicht nur in der Größe –
auch sichtbare Abnutzungen und Verschmutzungen sind natürlich in der
Realität wesentlich stärker. Was für den Sammler von
Modellbahn-Fahrzeugen eher nicht in Frage kommt, spielt beim
leidenschaftlichen Modelleisenbahner eine wesentliche Rolle: Wie kann
man Güterwagen und Co. ein echtes „Alltagsgesicht“ verpassen? Dieser
Praxis-Tipp zeigt Ihnen an einem Beispiel, wie einfach das geht.
Die Vorbereitungen
Bereiten Sie alles vor
Als
Modell steht ein Gleisbauzug-Set aus dem Conrad- Electronic-Sortiment
Pate. Ein Bauzug ist im Vorbild im täglichen Einsatz unterwegs, sodass
nicht viel Zeit zur Pflege bleibt. So treten schnell
Verwitterungserscheinungen auf, besonders bei der Verwendung von
Dampf- und Diesellokomotiven.
An
Materialien benötigen Sie weiche Rund- und harte Flachpinsel in den
Größen 1 bis 8, Trockenfarben, z.B. von „Elita“, in den
Grundfarbtönen Ocker, Rostbraun, Weiß und Schwarz, weiterhin matten
Klarlack und Bastelfarben in mattem Schwarz und Grau sowie in
glänzendem Schwarz.
Bevor
nun das „Verschmutzen“ anfängt, versehen Sie die Modelle zuerst
vollständig mit den eventuell beiliegenden Zurüstteilen, wie z.B.
Dachlüftern oder Faltenbälge.
Die
Dampflok rangiert einen offenen Bauzugwagen, dahinter steht der
Wohnwagen. Der offene Güterwagen wird nicht nur mit den hier
vorgestellten Methoden patiniert, sondern auch noch mit Bauteilen
zusätzlich detailliert.
Das Verschmutzen eines Bauzugwohnwagens
Bringen Sie unregelmässigkeit ins Spiel
Zuerst lackieren Sie Dach und Wagenkasten mit mattem Klarlack.
Dazu verwenden Sie einfach einen Pinsel, da eine gewisse
Unregelmäßigkeit der Oberfläche gewollt ist und die Fensterscheiben
nicht mit lackiert werden dürfen.
Möglich wäre auch eine Demontage der Fenster. Da jedoch manche
Hersteller die Fensterbänder nur einkleben, ist die Gefahr einer
Beschädigung sehr groß.
Nachdem der Lack getrocknet ist, tragen Sie eine Mischung aus brauner
und schwarzer Trockenfarbe mit einem großen, weichen Pinsel auf das
Dach auf. Anschließend nehmen Sie einen mittleren Pinsel (Größe 5), um
mit etwas Ocker das Dach leicht aufzuhellen. Achten Sie darauf, dass
diese Farbschicht nicht so deckend wie die vorherige ausfällt.
Nun können Sie die Nietenreihen und einige Dachkanten „verrosten“
lassen. Dazu verwenden Sie einen kleinen Pinsel (Größe 1 oder 2) und
die Farbe Rostbraun. Mit einem härteren Flachpinsel entfernen Sie
eventuell zuviel aufgetragene Farbe.
Für das Patinieren des Wagenkastens nehmen Sie einen weichen Pinsel
(Größe 8) und tragen damit ein Gemisch aus schwarzer und brauner Farbe auf.
Dabei beachten Sie bitte, dass die „Verschmutzungsgrade“
unterschiedlich sind: besonders stark an den Stirnseiten, vor allem im
Bereich der Pufferbohle und Faltenbälge sowie an Teilen, die dem
Gleis am nächsten liegen (die Längsträger des Wagenkastens). Denn das
beeinflusst die Intensität des Farbauftragens.
Das Patinieren eines Güterwagens
Verschmutzen Sie Ihren Güterwagen
Wie zuvor beim Bauzugwohnwagen beschrieben, erfolgt das
Verschmutzen eines Güterwagens in den gleichen Schritten.
Tragen Sie zuerst wieder Klarlack als Haftgrundlage auf und lassen
anschließend die Ladefläche mit einem schwarz-braunen Farbgemisch
„altern“. Wenn Sie Wert auf eine Ausbleichung legen, verwenden Sie
mehr Grautöne, das heißt: Sie mischen noch etwas weiße Trockenfarbe unter.
Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie den Drehgestellen und dem
Fahrwerk widmen, weil diese beim Betrachter eines patinierten Wagens
einen erheblichen Eindruck hinterlassen.
Als Haftgrund verwenden Sie hierbei nicht Klarlack, sondern eine
verdünnte Mischung aus matter schwarzer und grauer Farbe. Damit
streichen Sie den gesamten Fahrwerksbereich, einschließlich
Radscheiben, ein. Danach reinigen sie die Radlaufflächen.
Bevor die zuletzt aufgetragene Mischung völlig getrocknet ist,
können Sie schon die Trockenfarben zum Einsatz kommen lassen. Zuerst
behandeln Sie das Fahrwerk komplett mit Braun, danach tragen Sie etwas
Schwarz auf, um die „rostige“ Wirkung zu mildern und hellen
anschließend mit Ocker die Kanten auf.
Zum Schluss widmen Sie sich den „Ölflecken“. Mit einem Pinsel (Größe
1) tupfen Sie stark verdünnte, glänzende schwarze Farbe zum Beispiel
auf die Achslager oder die Federpakete.
Das Fahrwerk erhält einen lasierenden Farbauftrag, gemischt aus mattem und schwarzem Grau.
Die Alterung erfolgt mit brauner, schwarzer und ockerner Trockenfarbe.
Das Dach des Wohnwagens weist Rost- und Verwitterungsspuren auf. Auch die Ladefläche des Flach- bzw. Güterwagens wurde mit Trockenfarben behandelt.
Echtkohle für den Modell-Loktender
Echte Kohle für den Modell-Loktender
Die Detailgenauigkeit bei H0-Dampflokomotiven nimmt zur Freude
der Modelleisenbahner immer mehr zu. Die realitätsgetreue Nachahmung
der Kohle für den Tender lässt hingegen noch zu wünschen übrig. In
diesem Praxis-Tipp zeigen wir Ihnen anhand einer H0-Lok, wie Sie
(übertragbar auch auf andere Modelle) den Tender mit echter Kohle
aufwerten können.
Nachdem der Rangierdienst im Bahnhof erledigt ist, wird das Fahrwerk
erst einmal abgeschmiert. Viel zur realistischen Wirkung der Szenerie
trägt auch der mit echter, maßstäblicher Kohle bestückte Tender bei.
Zerlegen des Tenders
Gestalten Sie es realer
Sie fangen mit dem Zerlegen des Tenders an. Dazu spreizen Sie
das Tendergehäuse unten leicht auf und ziehen es nach oben ab.
Falls
das bei Ihrem Modell anders gehandhabt wird, können Sie auch auf die
der Lok beiliegende Anleitung zurückgreifen.
Legen
Sie die Steinchen einzeln und Stück für Stück an, so gestalten Sie
eine naturgetreue Böschung. Zwischen die Steine streuen Sie den
feineren Kies „Calston-Durite“. Beide Kiessorten sind von der Firma
„Noch“ erhältlich.
entstehen.Danach
wird die Kohleattrappe entfernt. Die Attrappe kann aber nicht einfach
ausgeschnitten werden, da das für das Tendergehäuse verwendete
Material aus Kunststoff besteht und entsprechend robust ist.
Lösung:
Sie bohren den Inhalt aus. Setzen Sie den Bohrer nicht zu dicht am
Gehäuse an. Sonst könnten durch ein Verlaufen des Bohrers bzw. die
auftretende Wärmeentwicklung Schäden am Gehäuse entstehen.
Möglich
ist die Entfernung der Kohleattrappe auch mit Hilfe einer Laubsäge.
Dazu bohren Sie Löcher in die vier Ecken. Da sich beim Sägen jedoch
auch Hitze entwickeln kann, ist das Ausbohren die bessere und schnelle Alternative.
Nun
säubern Sie die Innenwände des Tenders mit einer Feile und einem Bastelmesser.
Wiedereinsetzen des Ballastgewichtes
Verbinden Sie es wieder
Im Tender der Miniatur-Lok
befindet sich auch der Antrieb. In unserem Beispiel ist der Motor
relativ hoch gebaut, sodass beim Einsetzen des Ballastgewichtes dieses
dem Antrieb angepasst und anschließend durch Klebstoff mit dem
Tendergehäuse fest verbunden wird.
Schaffen der Auflagefläche
Bereiten Sie alles vor
Um die Kohle einfüllen zu können,
bringen Sie vorher eine Auflagefläche an.
Dabei
verwenden Sie 0,5 mm starkes Polystyrol, das so passgenau wie möglich
in den Tender eingefügt und festgeklebt wird. Eventuell auftretende
Spalten füllen Sie mit Kunststoffspachtel aus, damit nichts von der
Kohle in den Motorraum gelangt.
Anschließend
streichen Sie die Auflagefläche erst mit Klarlack und dann mit
schwarzer Farbe ein.
Das Einfüllen der Kohle
Jetzt
streuen Sie die echte Kohle auf. Sie haben die Wahl: Entweder einen
Kohlebrocken vom Händler zu beschaffen und ihn selbst zu zerkleinern
oder auf die spezielle Tenderkohle für H0 und N von „Asoa“
zurückzugreifen, die den Vorteil hat, sich besser verkleben zu lassen
aufgrund ihres geringen Staubanteils. Damit die Kohle dauerhaft im
Tender bleibt, wird sie mit Schotterkleber behandelt.
Vor
dem Beträufeln mit diesem Kleber behandeln Sie die Kohle mit
Fließverbesserer, z.B. ein Gemisch aus Wasser und ein paar Tropfen Spülmittel.