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Ratgeber

Netzstecker und Netzkupplungen

Mit Netzsteckern und Netzkupplungen haben wir fast täglich zu tun. So trivial sie auch anmuten, diese elektrischen Verbinder unterliegen strengen Normen und Anforderungen. Schließlich sorgen sie dafür, dass der potenziell lebensgefährliche Netzstrom über Steckdose und Kabel sicher an Geräte und Maschinen geliefert wird. In unserem Ratgeber informieren wir Sie über die verschiedenen Typen von Netzsteckern und Netzkupplungen, die in Europa zum Standard gehören. 



Allgemeines über Netzstecker und Netzkupplungen

Netzstecker sind männliche Steckverbinder zur Stromverteilung an elektrische Geräte. Sie werden an Steckdosen angeschlossen und nehmen Strom von den Buchsen auf. Die Stifte sind in der Regel aus Messing und mit Zinn oder Nickel beschichtet. Diese Materialien stellen eine mechanische und elektrische Verbindung zum Stromnetz her. Netzstecker besitzen einen stromführenden Kontakt, einen neutralen Kontakt und oft auch einen Erdungskontakt. Der stromführende Kontakt wird an den Außenleiter des Kabels angeschlossen, der neutrale Kontakt an den Neutralleiter. Die Erdung erfolgt – wenn im Stecker vorhanden – über den Schutzleiter. Üblicherweise sind die Leiter in Stromkabeln farblich gekennzeichnet: Der Außenleiter ist braun, der Neutralleiter blau und der Schutzleiter gelb-grün.

Netzkupplungen sind das weibliche Gegenstück zum Netzstecker. Elektrotechnisch entsprechen sie einer Steckdose mit isoliertem Gehäuse und Kabelanschluss. Wie Stecker verfügen sie über Kontakte für Außen- und Neutralleiter und nahezu immer über einen Schutzleiter-Kontakt.



Übliche Netzstecker in Europa

C-Typ oder Eurostecker

Der Eurostecker wird in allen europäischen Ländern mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs, Irlands, Maltas und Zyperns verwendet.

Der Typ C ist der international am häufigsten verwendete Netzstecker. Er ist nicht geerdetnicht polarisiert und besitzt zwei runde Stifte. Er ist im Volksmund als Eurostecker bekannt, beschrieben in der Norm CEE 7/16. Die Stifte sind 19 Millimeter lang und bestehen aus isolierendem Kunststoff. Am Ende besitzen sie einen 4 Millimeter langen Metallteil, der den elektrischen Kontakt herstellt.

An der Basis sind sie 18,6 Millimeter, an der Sitze 17,5 Millimeter voneinander entfernt. Die Stifte sind relativ flexibel, sodass der Stecker in jede Steckdose passt, die runde Kontakte von 4,0 bis 4,8 Millimeter im Abstand von 17,5 bis 19 Millimeter aufnehmen kann. Der Eurostecker ist im Allgemeinen auf Anwendungen der Klasse II beschränkt, die eine Stromstärke von 2,5 Ampere oder weniger benötigen. Wichtig: Die Gehäuse der verbundenen Geräte müssen rundum isoliert sein, das heißt, sie bestehen auch nichtleitendem Material wie Kunststoff.

Es gibt auch eine zweite, weniger häufig verwendete Version des Typ-C-Steckers – genormt in CEE 7/17) –, die entweder für 10 Ampere oder 16 Ampere ausgelegt ist. Die Stifte haben die gleiche Länge wie die 2,5-Ampere-Version, sind aber nicht isoliert und verfügen über einen etwas größeren Durchmesser, und zwar 4,8 Millimeter statt 4 Millimeter. Geräte, die nicht geerdet werden müssen, aber viel Energie verbrauchen, werden fast immer mit diesem Steckertyp ausgestattet.

 

F-Typ oder Schutzkontaktstecker

Der Typ F wird zum Beispiel in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Schweden, Finnland, Norwegen, Portugal, Spanien und Osteuropa verwendet.

Der Steckverbinder ist in CEE 7/4 genormt und besitzt einen Schutzkontakt zur Erdung. Er ist vorgeschrieben für Geräte und Maschinen mit metallischen Gehäusen oder Gehäuseteilen, die sich vom Anwender berühren lassen. Er ähnelt dem Typ C, ist jedoch rund und verfügt zusätzlich oben und unten über Vertiefungen mit leitenden Klammern, um das Gerät zu erden. Zusätzliche Kunststoffkerben sorgen für Stabilität bei großen und schweren Ausführungen.

Der Verbinder besitzt zwei runde 19 Millimeter lange Stifte in einem Abstand von 15 Millimeter. Der Abstand zwischen einer der beiden Erdungsklammern und der Mitte der imaginären Linie, die die Mittelpunkte der beiden Stromstifte verbindet, beträgt 16 Millimeter. Da der CEE 7/4-Typ in beide Richtungen gesteckt werden kann, ist das Anschlusssystem unpolarisiert. Das heißt: Außenleiter und Nullleiter sind beliebig verbunden. Dieser Steckertyp wird bei Anwendungen bis zu 16 Ampere verwendet. Darüber hinaus müssen die Geräte entweder fest mit dem Stromnetz verdrahtet sein oder über einen anderen Stecker mit höherer Leistung wie das IEC 60309-System angeschlossen sein.

Varianten des Steckverbinders vom Typ F sind voll kompatibel mit Steckdosen vom Typ E. Es handelt sich dabei um ein hybrides Modell nach der Norm CEE 7/7. Er wurde entwickelt, um die Unterschiede zwischen E- und F-Steckdosen zu überbrücken. Dieser Stecker besitzt auf beiden Seiten Erdungsklammern für die Steckdose des Typs F und eine Kontaktbuchse für die Aufnahme des Erdungsstiftes der Steckdose des Typs E.



Bauformen von Netzsteckern und Netzkupplungen

Bei weiterhin bestehender Kompatibilität mit Typ F sind Adapter mit zusätzlicher Funktionalität im Handel verfügbar. Erhältlich sind zudem auch Kupplungen für Stecker des Typs C. Hier die wichtigsten Varianten:
 

Winkelstecker

Speziell für beengte Verhältnisse sind Winkelstecker gedacht. Ihre Ableitung ist um 90 Grad abgewinkelt und verhindert eine zu starke Biegung der Leitung.
 

Gummistecker

Für den Außenbereich gibt es Stecker mit einer Ummantelung aus Gummi oder ähnlich widerstandsfähigem Material. Sie sind in der Regel mindestens spritzwassergeschützt und entsprechen den Klassen IP54, IP54 oder IP68.
 

Schalterstecker

Ist eine häufige Unterbrechung der Stromversorgung direkt an der Steckdose nötig, bieten sich Stecker mit integriertem Schalter an. Sie sind im Allgemeinen auch abgewinkelt.
 

Kupplungen mit Schutzklappe

Als Pendant zu Gummisteckern verfügt diese Kupplung sowohl über eine Gummiarmierung gegen Spritz- und Regenwasser als auch über eine Klappe. Sie schützt bei Nichtgebrauch die innenliegenden Kontakte.
 

Adapterstecker

Diese Steckervariante erweitert einen Steckdosenanschluss auf zusätzliche Anschlüsse, ersetzt also ein zur Verlängerung dienendes Netzkabel mit zusätzlichen Steckplätzen. Im Allgemeinen verfügt ein solcher Adapter über eine F-Steckdose mit Schutzkontakt und zwei Steckplätzen im Format des Eurosteckers.
 

Steckernetzteile

Dabei handelt es sich um ein Netzteil mit integriertem Schutzkontakt- oder Eurostecker. Es gibt sie mit gerätespezifischen Verkabelungen und mit einer oder mehreren USB-Buchsen. Die Buchsen der Netzteile stellen im Allgemeinen die für Ladezwecke über USB üblichen 5 Volt Gleichspannung mit unterschiedlichen Stromstärken zur Verfügung.
 

Personenschutz-Zwischenschalter

Bei diesen auch PRCD-Zwischenschalter genannten Komponenten – PRCD ist die Abkürzung für Portable Residual Current Device – handelt es sich um mobile Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen. Sie lassen sich in die Anschlusskabel von elektrischen Geräten installieren. Die Schutzschalter erkennen beziehungsweise überwachen die Funktion von Schutzleitern. Im Niederspannungsbereich schützen sie so vor Personenunfällen.