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    Ratgeber

    Wissenswertes zu Schraubenschlüsseln

    Schraubenschlüssel dienen dazu, Schrauben und Muttern zu befestigen oder zu lösen. Sie zählen zu den wichtigsten mechanischen Werkzeugen überhaupt und kommen bei zahlreichen Handwerkstätigkeiten zum Einsatz – seien es Kfz-Reparaturen oder Montagearbeiten. In unserem Ratgeber fassen wir zusammen, was für Arten von Schraubenschlüsseln gebräuchlich sind, was sie spezifiziert und worauf bei der Auswahl zu achten ist. 



    Schraubenschlüssel gehören in jeden Werkzeugkasten

    Schraubenschlüssel sind im professionellen Handwerk genauso unverzichtbar wie im Heimwerksbereich. Sie dienen dazu, Schraubverbindungen herzustellen bzw. zu lösen, und sind somit ein wesentliches Hilfsmittel bei der Montage und Demontage. Verwendung finden die mechanischen Werkzeuge bei zahlreichen handwerklichen Tätigkeiten und in diversen Bereichen, seien es Kfz-Werkstätten, Heizungs- und Sanitärbetriebe oder Elektrofirmen. 

    Zwar erfüllen Schraubenschlüssel und Schraubendreher denselben Zweck, indem sie dazu eingesetzt werden, Schrauben anzuziehen und zu lösen, sie unterscheiden sich aber hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise. Schraubendreher sind so konstruiert, dass ihre Spitze in das Antriebsprofil des Schraubenkopfs hineingreift und der Griff die Verlängerung der Schraubenachse bildet, also axial angeordnet ist. Ein Schraubenschlüssel wird dagegen an den Seiten der Schraube angelegt, so dass der Griff rechtwinklig zur Schraubenachse ausgerichtet ist und radial absteht. Dadurch ist eine höhere Kraftübertragung möglich. Außerdem können Schraubenschlüssel auch zum Anziehen und Lösen von Muttern verwendet werden, was mit Schraubendrehern nicht funktioniert.



    Maulschlüssel: Perfekt zum Schrauben bei begrenztem Arbeitsraum

    Das Angebot an Schraubenschlüsseln ist umfangreich. Es gibt mehrere Arten, die sich im Hinblick auf ihre Form und ihre Schlüsselweite, also die Größe des Schlüsselkopfes, unterscheiden und jeweils spezifische Vor- und Nachteile mit sich bringen.

    Zu den am häufigsten verwendeten Typen von Schraubenschlüsseln zählt der Maulschlüssel, auch Gabelschlüssel genannt.

    Charakteristisch und namensgebend ist sein Schlüsselmaul. Dabei handelt es sich um eine U-förmige Öffnung, die aus zwei zueinander parallel angeordneten Schlüsselflächen („Gabeln“) besteht.

    Zwischen diesen wird die Schraube oder Mutter gedreht. Unterschieden werden Einmaulschlüssel und DoppelmaulschlüsselEinmaulschlüssel sind einseitig mit einem Schlüsselmaul ausgestattet, Doppelmaulschlüssel beidseitig, wobei sich an einem Ende ein größeres und am anderen Ende ein kleineres Maul befindet. 

    Maulschlüssel eignen sich konstruktionsbedingt vor allem für das Festziehen und Lösen von Vierkant- und Sechskantschrauben bzw. -muttern. Der Kopf ist normalerweise um 15° geneigt, was den Vorteil hat, dass man das Werkzeug auch an schwer zugänglichen Stellen bzw. unter begrenzten Platzverhältnissen ansetzen kann.

    Bei manchen Maulschlüsseln ist der Kopf sogar um 75° geneigt, was noch mehr Flexibilität bei der Anwendung eröffnet.



    Schraubenschlüssel mit verstellbarer Weite

    Bei normalen Einmaul- und Doppelmaulschlüsseln kann die Schlüsselweite nicht verstellt werden. Anders verhält es sich bei den sogenannten Franzosen, Engländern und Rollgabelschlüsseln. Hierbei handelt es sich um Sonderformen von Maulschlüsseln, bei denen die Gabeln bzw. Backen des Schlüsselmauls justiert werden können, um sie auf Schrauben und Muttern verschiedener Größen anpassen zu können.

    Als Franzose wird ein Maulschlüssel mit doppelseitiger Gabel bezeichnet. Beide Backen sind durch Drehen des Handgriffs über ein Gewinde stufenlos in ihrem Abstand zueinander verstellbar. Dadurch kann der Schlüssel zum Anziehen und Lösen von Schrauben und Muttern jenseits des Einheitensystems verwendet werden, also beispielsweise auch solchen, die aufgrund von Rost nicht mehr den Normmaßen entsprechen. Ebenso ist es möglich, flache Werkstücke miteinander zu verspannen. 

    Beim Engländer handelt es sich dagegen um einen Maulschlüssel mit einer festen und einer verstellbaren Backe. Die Schlüsselweite wird auch hier durch Drehen einer Gewindespindel im Werkzeugschaft stufenlos angepasst.

    Üblicherweise wird der Engländer zum Anziehen und Lösen von Vierkant- und Sechskantschrauben bzw. -muttern verwendet, kann dank seiner Verstellbarkeit aber auch bei Schraubverbindungen anderer Normgrößen genutzt werden. Der Franzose bietet zwar eine festere Klemmung, dafür eignet sich der Engländer besser für Schraubarbeiten unter beengten Platzverhältnissen.

    Rollgabelschlüssel sind Verstellschlüssel, die vornehmlich für geradzahlige Mehrkante (Vierkant, Sechskant, Achtkant etc.) verwendet werden. Sie sind flacher, dafür aber schwerer, sperriger und entsprechend unhandlicher als andere Schraubenschlüssel, weswegen ein Einsatz bei kleineren Schraubverbindungen nicht unbedingt sinnvoll ist.

    Zwar werden die Begriffe Rollgabelschlüssel und Engländerwerkzeug häufig synonym verwendet, ganz korrekt ist das aber nicht. Grund: Bei einem Rollgabelschlüssel wird die Schlüsselweite über ein Schneckengetriebe im Schlüsselkopf eingestellt, bei einem Engländer über eine Gewindespindel im Werkzeugschaft.



    Ringschlüssel für anspruchsvolle Schraubverbindungen

    Neben Maulschlüsseln und ihren Sonderformen ist ein weiterer Typ von Schraubenschlüssel gebräuchlich: der Ringschlüssel. 

    Ringschlüssel haben kein U-förmiges Schlüsselmaul, sondern einen geschlossenen Ring, der die Mutter oder Schraube komplett umfasst. Dadurch rutscht der Schraubenschlüssel nicht so schnell ab und es ist eine höhere Kraftübertragung möglich, was es erleichtert, festsitzende oder rostige Schrauben und Muttern zu lösen.

    Analog zu Doppelmaulschlüsseln gibt es Doppelringschlüssel, die an beiden Enden mit einem Ring unterschiedlicher Größe ausgestattet sind. Ringschlüssel sind üblicherweise mit Sechskant- oder Doppelsechskantprofil ausgeführt. 

    Es gibt zwei Sonderformen von Ringschlüsseln, die vor allem im Kfz-Bereich genutzt werden. Dazu zählen offene Ringschlüssel, die besonders robust gebaut und mit einer Aussparung am oberen Ende versehen sind. Dadurch können sie für Überwurfmuttern verwendet werden, wie sie unter anderem bei Bremsleitungen üblich sind.

    Eine zweite Sonderform stellen Starter und Blockschlüssel dar. Charakteristisch für diese Ausführungen sind ein bogenförmiger Hebel und ein sehr dünn ausgeprägter Ring. Dadurch ist es möglich, auch bei wenig Platz rangieren zu können und beispielsweise an Motorblöcken zu arbeiten.



    Kombination mit vielen Talenten: Ringmaulschlüssel 

    Bei einem Ringmaulschlüssel sind Maulschlüssel und Ringschlüssel in einem Handwerkzeug vereint. An einem Ende befindet sich ein U-förmiges Schlüsselmaul, am anderen ein geschlossener Ring. Dementsprechend ergeben sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Ist die Arbeit mit dem Ringschlüssel zu umständlich, nutzt man die andere Seite und umgekehrt. Der Maulschlüssel kann dazu eingesetzt werden, Schrauben und Muttern zu lösen und zu befestigen, die man mit dem Ringschlüssel aufgrund des geschlossenen Rings nicht erreicht. Der Ringschlüssel wiederum eignet sich gut zum Lösen festsitzender Schraubverbindungen oder zum besonders festen Anziehen von Schrauben und Muttern, weil er die bessere Kraftübertragung bietet. So hat man quasi das Beste aus zwei Welten.



    Kaufkriterien für Schraubenschlüssel – worauf kommt es an?

    Beim Kauf eines Schraubenschlüssels spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zunächst ist zu überlegen, welche Bauform sich für den jeweiligen Zweck am besten eignet. Für einfache Schraubverbindungen sind Ein- und Doppelmaulschlüssel im Regelfall ausreichend, sollen sehr feste Schraubverbindungen hergestellt oder gelöst werden, sind Ringschlüssel die bessere Wahl. Wer sich nicht zwischen beidem entscheiden kann oder will, greift zu einem Ringmaulschlüssel, der beide Anwendungsbereiche abdeckt. Eventuell erfordert der Einsatzzweck sogar einen Spezial-Schraubenschlüssel mit besonderer Bauform, beispielsweise einen Krähenfußschlüssel oder Hakenschlüssel. In jedem Fall muss der Schraubenschlüssel für die vorliegende Antriebsart (Vierkant, Sechskant, etc.) geeignet sein.

    Ein wichtiger Parameter bei der Auswahl eines konkreten Modells ist die Schlüsselweite. Sie gibt Aufschluss über die Größe des Schraubenschlüssels und muss dem Durchmesser der Schrauben bzw. Muttern entsprechen, mit denen gearbeitet wird. Die Schlüsselweite wird üblicherweise in Millimetern angegeben. Abhängig vom zugrundeliegenden metrischen ISO-Gewinde der Verschraubung (M2, M3 etc.) muss ein Schraubenschlüssel mit passender Schlüsselweite gewählt werden. So benötigt man beispielsweise für eine M5-Schraube eine Schlüsselweite von 8 mm und für eine M8-Schraube eine Schlüsselweite von 13 mm. Für alltägliche Schraubarbeiten sind meist Schlüsselweiten in einem Bereich von 10 bis 23 mm erforderlich. In der Feinmechanik werden dagegen auch Schraubenschlüssel mit weniger als 10 mm Schlüsselweite genutzt. Große Schraubenschlüssel mit mehr als 23 mm Schlüsselweite kommen eher in der Landwirtschaft und Industrie zum Einsatz. 

    In der Praxis benötigt man normalerweise mehr als eine Schlüsselweite. Aus diesem Grund ist es nicht verkehrt, sich gleich ein Set mit Schraubenschlüsseln unterschiedlicher Größe oder Doppelschraubenschlüssel mit ungleichen Schlüsselweiten zuzulegen. Verstellbare Schraubenschlüssel wie Engländer oder Franzosen können ebenfalls lohnenswert sein, wenn davon ausgegangen werden kann, dass man häufig mit verschieden großen Schrauben und Muttern arbeitet. Die Weite lässt sich hier bedarfsweise einstellen, was sich als praktisch erweist, wenn kein Schlüssel in der richtigen Größe zur Hand ist.

    Bei der Auswahl ist außerdem Augenmerk auf eine gute Qualität zu legen. Ein Schraubenschlüssel sollte nicht nur aus einem haltbaren Material bestehen und einwandfrei verarbeitet, sondern auch gemäß geltenden DIN-Normen hergestellt sein. So kann man sichergehen, dass man ein Werkzeug erhält, das auf seinen Anwendungsbereich optimiert ist.



     

    Unser Praxistipp: Schlüssel mit Ratschenfunktion für ein komfortableres Arbeiten

    Schraubenschlüssel mit Ratschenfunktion ermöglichen es, Schrauben und Muttern festzuziehen oder zu lösen, ohne das Werkzeug ständig neu ansetzen zu müssen. Das ist nicht nur komfortabler, sondern auch hilfreich, wenn wenig Platz zum Arbeiten zur Verfügung steht. Manche Schlüssel bieten zudem eine Umschaltmöglichkeit, um die Drehrichtung der Ratsche bedarfsweise zu ändern – je nachdem, ob man die Schrauben und Muttern hinein- oder herausdrehen möchte. Je feiner die Verzahnung der Ratsche, desto kleiner sind die Drehwinkel, die mit dem Schraubenschlüssel ausgeführt werden müssen. Wer regelmäßig schraubt, ist mit solcherlei Werkzeug gut beraten. 



    FAQ – häufig gestellte Fragen zu Schraubenschlüsseln

    Gibt es Ring-Maulschlüssel mit Ratschenfunktion?

    Ja, auch Kombinationswerkzeuge wie Ring-Maulschlüssel sind mit Ratschenfunktion erhältlich. Die Bezeichnungen sind nicht einheitlich gewählt, sondern variieren von Hersteller zu Hersteller. Die einen reden beispielsweise von Maul-Ringratschen-Schlüsseln, die anderen von Ringratschen-Maulschlüsseln. Gemeint ist aber in beiden Fällen dasselbe.


    Gehören Steckschlüssel zu den Schraubenschlüsseln oder Schraubendrehern?

    Steckschlüssel werden zu den Schraubenschlüsseln gezählt, obwohl sie eigentlich wie Schraubendreher funktionieren. Sie greifen in das Profil des Schraubenkopfes hinein, so dass der Griff axial absteht und nicht radial, wie es bei Schraubenschlüsseln der Fall ist.