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Ratgeber

Wissenswertes zu Schraubzwingen

Schraubzwingen sind wichtige Hilfsmittel bei vielen Heim- und Handwerksarbeiten. Sie ermöglichen es, Werkstücke zuverlässig zu fixieren, um sie sicher bearbeiten zu können. Darüber hinaus werden sie zum Pressen und Verbinden eingesetzt. Welche Arten von Schraubzwingen es gibt, wofür sie sich eignen und worauf bei der Auswahl zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.



Schraubzwingen zum Fixieren, Pressen und Verbinden

Bei einer Schraubzwinge – kurz Spanner oder Zwinge genannt – handelt es sich um ein Spannwerkzeug, das in erster Linie zum Fixieren von Werkstücken zum Einsatz kommt. Sie ist mit zwei Spannbügeln ausgestattet: einem beweglichen Gleitbügel und einem unbeweglichen Festbügel. Der Gleitbügel wird mithilfe eines Schraubgriffs in Richtung Festbügel geschoben. Auf diese Weise wird das Werkstück zwischen beiden Spannbügeln fixiert und durch den entstehenden Anpressdruck in Position gehalten. Die Fixierung ermöglicht es, das Werkstück zu bearbeiten, ohne dass es verrutscht. Zudem hat man die Hände frei, um beispielsweise Markierungen oder Winkel und Schrauben anzubringen. Insbesondere bei Arbeiten wie dem Fräsen, Bohren, Schleifen oder Schweißen, bei denen teilweise hohe Kräfte entstehen, die auf das Werkstück wirken, ist eine sichere Fixierung von großer Bedeutung.

Darüber hinaus helfen Schraubzwingen dabei, mehrere Werkstücke miteinander zu verbinden oder sie zu pressen. Ein klassisches Anwendungsgebiet ist das Verkleben bzw. Verleimen. Nach dem Auftrag von Kleber oder Leim können die zu verbindenden Teile mithilfe einer Schraubzwinge so lange zusammengepresst werden, bis der Klebstoff getrocknet und ausgehärtet ist. Auf diese Weise lässt sich eine dauerhaft haltbare Verbindung herstellen. 



Diese Vorteile bieten Schraubzwingen

Schraubzwingen sind wichtige Hilfsmittel in vielen Werkstatt- und Montagesituationen und werden in zahlreichen Handwerksbetrieben wie Schreinereien und Schlossereien, aber auch im Heimwerksbereich, im Modellbau und für Bastelarbeiten genutzt. Insbesondere bei der Holz- und Metallbearbeitung sind Schraubzwingen oftmals unverzichtbar. Sie kommen beispielsweise beim Möbelbau zum Einsatz, indem sie Korpora aus Holz zusammenhalten oder es ermöglichen, Bretter zu verleimen. Mit Schraubzwingen für die Metallbearbeitung können Rohre oder Profile aus Metall fixiert werden, um sie mit einer Säge auf die richtige Länge zu schneiden. 

Ein großer Vorteil von Schraubzwingen besteht darin, dass sie aufgrund ihrer Konstruktion einen schnellen Werkstückwechsel ermöglichen. Zudem erfordert das Fixieren trotz Erzeugung hoher Druckkräfte wenig Kraftanstrengung. Zum Öffnen einer Schraubzwinge schraubt man den Griff einfach in Uhrzeigerrichtung. Eine Gewindespindel sorgt für eine optimale Kraftübertragung und erlaubt es, den Anpressdruck bedarfsweise zu justieren. Zum Schließen der Zwinge wird der Schraubgriff gegen den Uhrzeigersinn gedreht. 

Aufgrund des variablen Spannbereichs können Werkstücke unterschiedlicher Materialstärken und Dicken fest eingespannt werden, was in jeder Situation ein sicheres Arbeiten ermöglicht und viele Anwendungsoptionen eröffnet. Zwar werden Schraubzwingen im Regelfall mobil eingesetzt, meist sind sie jedoch mit Vorrichtungen versehen, um sie ähnlich wie Schraubstöcke an einer Werkbank anbringen zu können. Das ist dann nützlich, wenn eine Unterlage oder ein Gestell vonnöten ist. Große Schraubzwingen mit Spannlängen von bis zu 3000 mm werden auch als Schraubknechte bezeichnet und eignen sich besonders gut für die Bearbeitung großer Bauteile.



Gängige Typen von Schraubzwingen im Überblick

Schraubzwingen werden in vielen verschiedenen Größen und Bauweisen angeboten. Sie unterscheiden sich in Konstruktion und Ausstattung und eignen sich jeweils für spezifische Anwendungen besonders gut. Wir geben Ihnen einen Überblick über die gängigsten Schraubzwingentypen.
 

Temperguss-Schraubzwingen

Temperguss-Schraubzwingen sind der Klassiker unter den Werkstatt- und Bastler-Schraubzwingen. Kennzeichnend für diese Ausführung ist ihre robuste Konstruktion. Die Zwingen zeichnen sich durch eine sehr steife und dementsprechend unelastische Beschaffenheit aus. Dadurch sind sie in der Lage, Werkstücke mit einem besonders hohen Druck festzuspannen. Bei richtigem Sitz ermöglichen Temperguss-Zwingen eine vibrationsarme und verwindungssteife Fixierung. Aus diesem Grund eignen sie sich ideal für die Holzbearbeitung und für das starre Spannen von Brettflächen.
 

Ganzstahlzwingen

Ganzstahlzwingen bestehen – der Name deutet es bereits an – komplett aus Stahl. Im Gegensatz zu Temperguss-Schraubzwingen sind sie etwas elastischer und federnder, wodurch sie Schwingungen besser absorbieren. Das ist insbesondere bei der Bearbeitung von Metall von Vorteil. Ganzstahlzwingen werden aber auch zum Bearbeiten von Holz eingesetzt, da sie es ermöglichen, auf einfache und schnelle Weise Positionsänderungen vorzunehmen. Sie sind stabil, belastbar und eignen sich sehr gut für ein dauerhaft präzises Spannen. Zwingen aus Stahl sind in vielen Werkstätten und auf dem Bau zu finden.
 

Einhandzwingen

Einhandzwingen, auch Schnellspannzwingen genannt, sind einhändig bedienbar und eine komfortable Lösung in Situationen, in denen man alleine arbeitet und die Hilfe einer zweiten Person nicht in Anspruch nehmen kann. Nachteilig ist, dass Einhandzwingen keinen so hohen Anpressdruck erzeugen können wie beispielsweise Temperguss- oder Ganzstahlzwingen. Aus diesem Grund eignen sich Einhandzwingen eher für Aufgaben mit kleinen bis mittelgroßen Werkstücken, bei denen leichte bis mittlere Spannkräfte zum Fixieren ausreichen. 
 

Korpuszwingen

Korpuszwingen unterscheiden sich von den anderen Schraubzwingentypen durch ihre extragroßen Spannflächen, die sich gut für die Aufnahme großer Werkstücke eignen und ein besonderes materialschonendes Arbeiten ermöglichen. Selbst bei Erzeugung hoher Druckkräfte wird der Anpressdruck gleichmäßig verteilt, statt sich auf eine Stelle zu konzentrieren, so dass der Werkstoff keine Schäden davonträgt. Noch mehr Schutz bieten Modelle, deren Spannflächen mit Schutzkappen ausgestattet sind. Korpuszwingen sind daher eine gute Wahl für die Bearbeitung weicher Materialien wie Holz oder Kunststoff. 
 

Tiefspann-Schraubzwingen

Tiefspann-Schraubzwingen sind große Schraubzwingen mit ausladendenden Spannbacken, die den Druck ähnlich wie Korpuszwingen homogen verteilen, aber die nötige Spanntiefe (200 bis 400 mm) mitbringen, um den Anpresspunkt mit größerem Abstand zum Rand des Werkstücks anzusetzen. Dadurch wirken die Druckpunkte auf den mittleren Teil der zu bearbeitenden Fläche, den normale Schraubzwingen nicht erreichen. Zwar sind Tiefspann-Schraubzwingen aufgrund ihrer Abmessungen eher unhandlich, für großflächige Projekte jedoch die richtige Wahl.



Kaufkriterien für Schraubzwingen – worauf kommt es an?

Beim Kauf einer Schraubzwinge sind mehrere Faktoren zu beachten. Zunächst einmal ist der richtige Schraubzwingentyp zu wählen. Hier kommt es auf die Größe der zu bearbeitenden Werkstücke, deren zugrundeliegendes Material (Holz, Blech, Stahl, Kunststoff etc.) und die Aufgaben an, die mit der Schraubzwinge durchgeführt werden sollen.

Während Temperguss-Schraubzwingen beispielsweise relativ vielseitig einsetzbar sind, sind Tiefspann-Schraubzwingen insbesondere für größer dimensionierte Werkstücke und weiche Materialien die richtige Wahl. Daneben gibt es Zwingen für besondere Aufgaben. Eine Leimzwinge oder einer Möbelzwinge beispielsweise ist speziell für das Verleimen von Hölzern, Leisten oder Möbeln konzipiert und leistet in dem Zusammenhang besonders gute Dienste. Legen Sie Wert auf Transportabilität, ist eine Leicht-Schraubzwinge die richtige Wahl. Leicht-Schraubzwingen sind häufig in U-Form gestaltet. Die U-Form ermöglicht es, dass der Gleitbügel über Werkstücke mit Rändern, Rahmen oder Profilen greifen kann, so dass die Druckkraft nicht auf die Erhebung, sondern direkt auf die Werkstückfläche wirkt.

Ist der richtige Schraubzwingentyp gefunden, sind Parameter wie Spannweite, Ausladung und Spannkraft zu beachten. Die Spannweite wird in Millimetern angegeben und referiert auf den Abstand der Spannbügel. Demzufolge gibt die Spannweite vor, wie breit das Werkstück maximal sein darf, um in die Zwinge eingespannt werden zu können. Ein weiterer wichtiger Parameter ist die Ausladung: Sie steht für die effektive Länge des Auslegers und damit für den Abstand zwischen der Führungsschiene und den Auflageflächen an den Bügeln. Die Ausladung muss groß genug sein, um den Pressdruck auf die gewünschte Stelle des Werkstücks auszuüben. Schraubzwingen mit großer Ausladung sind Tiefspann-Schraubzwingen. Ebenfalls in die Auswahl einzubeziehen ist die angegebene Spannkraft. Sie gibt an, wie viel Druck die Zwinge auf Leisten, Platten und andere Werkstücke ausüben kann.




Unser Praxistipp: Bei empfindlichen Oberflächen Spanndruck verteilen

Schraubzwingen erzeugen einen hohen punktuellen Druck auf das Werkstück. Möchten Sie die konzentrierte Kraft auf eine größere Fläche verteilen, klemmen Sie einfach ein längeres Stück Holz zwischen die Spannbacken und das Werkstück. Das Holzstück überträgt die punktuelle Anpresskraft der Druckplatten gleichmäßiger, wodurch empfindliche oder instabilere Oberflächen besser geschützt werden.



FAQ – häufig gestellte Fragen zu Schraubzwingen

Was ist der Unterschied zwischen einer Schraubzwinge und einem Schraubstock?

Schraubzwingen und Schraubstöcke ähneln sich dahingehend, dass sie ein Werkstück fixieren, indem sie es einklemmen. Allerdings unterscheidet sich eine Schraubzwinge von einem Schraubstock insofern, als sie mobil verwendet wird. So wird ein Schraubstock im Regelfall an einem Tisch oder an eine Werkbank montiert und ist für die stationäre Nutzung vorgesehen. Aufgrund seines meist hohen Eigengewichts ist er nur schwer zu transportieren. Viele Schraubstöcke sind fest montiert und können nicht ohne Weiteres an anderer Stelle installiert werden. Bei Schraubzwingen verhält es sich anders. Sie können zum Verbinden, Pressen und Fixieren eingesetzt werden, ohne zwangsläufig an einem Tisch oder einer anderen Arbeitsfläche angebracht werden zu müssen.
 

Aus welchem Material sollten die Spannbacken einer Zwinge bestehen? Kunststoff oder Metall?

Schraubzwingen können je nach Ausführung mit Spannbacken aus Metall oder Kunststoff ausgestattet sein. Spannbacken aus Kunststoff finden sich häufiger bei Klemmzwingen, die nicht ganz identisch sind mit Schraubzwingen. Ob sich Metall oder Kunststoff besser als Backenmaterial eignet, hängt vom zu bearbeitenden Werkstoff und den Anforderungen an Stabilität und Haltbarkeit ab. Kunststoffbacken geben etwas nach, was sich bei druckempfindlichem Material als vorteilhaft erweist. Allerdings verzieht sich Kunststoff mit zunehmendem Gebrauch und ist daher nicht dauerhaft stabil. Metallbacken sind demgegenüber deutlich robuster und haltbarer, können aber Spuren auf Werkstücken hinterlassen, die aus weicheren Materialien bestehen.
 

Was ist der Unterschied zwischen einer Schraubzwinge und einer Klemmzwinge?

Schraubzwingen und Klemmzwingen (kurz: Klemmen) ähneln sich zwar in ihrer Funktionsweise, allerdings erreichen Klemmzwingen nicht den Anpressdruck, den Schraubzwingen bieten. Das liegt in ihrem Aufbau begründet. Die meisten Klemmzwingen, kurz Klemmen genannt, sind im Gegensatz zu Schraubzwingen mit Spannbacken aus Holz ausgestattet, die meist mit Kork beschichtet sind. Das schützt den Werkstoff vor Druckstellen, hat aber auch zur Folge, dass keine allzu hohen Druckkräfte ausgeübt werden können. Eine weitere Form der Klemmzwinge ist die Federzwinge. Dabei handelt es sich um eine Leicht-Klemmzwinge mit zwei kurzen Spannarmen, die man zum Öffnen und Lösen einfach zusammendrückt. Klemmzwingen bestehen meist aus Kunststoff oder Metall, sind leicht zu transportieren und passen in jede Hosentasche.