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Ratgeber

Wissenswertes zu Spitzzangen

Spitzzangen sind vielseitig einsetzbare Handwerkzeuge, die in keiner gut ausgestatteten Werkstatt fehlen sollten und sowohl im Profi- als auch im Heim- und Bastelbereich genutzt werden. Sie eignen sich aufgrund ihrer spitz zulaufenden, langen Backen sehr gut zum Greifen kleiner Teile und für Präzisionsarbeiten.
Welche Ausführungen von Spitzzangen es gibt und worauf beim Kauf zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.



Spitzzangen zum präzisen Greifen, Halten und Positionieren

Spitzzangen, alternativ Flachrundzangen genannt, sind Werkzeuge, die sowohl im professionellen Handwerksbereich als auch für Heim- und Bastelarbeiten genutzt werden. Sie bieten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten und sind daher in fast jeder gut sortierten Werkstatt zu finden. Charakteristisch für Spitzzangen sind – der Name deutet es bereits an – ihre vorn spitz zulaufenden Backen, die gebogen oder gerade ausgeführt sein können. Mit ihrer Hilfe lassen sich kleine und feine Gegenstände präzise greifen und verwinkelte Werkstücke gut bearbeiten. Häufig sind die Greifflächen zusätzlich aufgeraut, um ein sicheres Fassen zu ermöglichen. Verwendung finden Spitzzangen beispielsweise, um Nägel herauszuziehen, Splitter zu entfernen oder Draht zu biegen. Auch beim Löten werden sie eingesetzt, wenn es darum geht, Bauteile oder Kabel exakt zu positionieren. Dank der zulaufenden Spitze ist es kein Problem, an engen Stellen zu arbeiten oder in Öffnungen hineinzugreifen, was sich bei vielen Aufgaben in der Feinmechanik, im Elektro- und im Schmuckhandwerk als vorteilhaft erweist.



Bauformen und Anwendungsbereiche von Spitzzangen

Spitzzangen sind in unterschiedlichen Größen und Bauformen erhältlich. So gibt es neben Modellen mit geraden Zangenbacken beispielsweise solche, bei denen die Backen gebogen bzw. abgewinkelt sind. Der Vorteil von gebogenen Spitzzangen besteht darin, dass sie das Arbeiten an schwer zugänglichen Stellen deutlich einfacher gestalten. Üblicherweise sind die Backen von Spitzzangen flach und dünn ausgeführt, sie können aber auch an der Außenseite abgerundet sein, was beispielsweise bei vielen Löt-Spitzzangen der Fall ist. Die Greifflächen sind je nach Ausführung glatt oder gezahnt. Bei manchen Spitzzangen ist eine zusätzliche Schneide angebracht, was es ermöglicht, die Handwerkzeuge zugleich als Seitenschneider zu verwenden, beispielsweise um Kabel abzuisolieren oder Drähte zu kürzen.

Ein Gelenk sorgt dafür, dass die Handkraft effizient auf die gebogenen oder geraden Zangenbacken übertragen wird. Einige Spitzzangen sind mit einem federbasierten Öffnungsmechanismus ausgestattet und können mithilfe eines Verriegelungsmechanismus in einer bestimmten Position arretiert werden. Das ermöglicht eine platzsparende Aufbewahrung, da die Zange nicht in geöffnetem Zustand gelagert werden muss, und ist bei längeren Arbeitseinsätzen hilfreich, weil man die Griffe nicht die ganze Zeit zusammendrücken muss. Es werden auch Spitzzangen angeboten, die an einem Ende mit einem Crimpwerkzeug versehen sind. Damit lassen sich elektrische Verbindungen herstellen, ohne löten zu müssen.

In der Elektronik und Elektrotechnik werden spezielle Elektronik-Spitzzangen verwendet. Sie sind VDE-genormt und isoliert, um an spannungsführenden Teilen wie Stromleitungen arbeiten zu können. Gerade bei Reparaturen von Elektrowerkzeugen und -geräten sowie bei Hausinstallationen und bei Arbeiten an Leiterplatten sind VDE-geprüfte Elektronik-Spitzzangen wichtige Hilfsmittel.



Kaufkriterien für Spitzzangen – worauf kommt es an?

Beim Kauf einer Spitzzange sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Zunächst einmal gilt es auf Qualität und eine hochwertige Verarbeitung zu achten.

Damit eine Spitzzange möglichst lange hält und dem täglichen Einsatz in der Werkstatt standhält, sollte sie aus einem belastbaren und rostfreien Material bestehen.

Die meisten Ausführungen sind aus Werkzeugstahl oder geschmiedetem und gehärtetem Stahl gefertigt. Gute Modelle sind zusätzlich verchromt, verzinkt oder vernickelt, um Korrosion und dadurch bedingten Schäden vorzubeugen. 

Ob eine Spitzzange gebogen oder gerade sein soll, hängt vom konkreten Anwendungsbereich ab. Spitzzangen mit gebogenen Backen erreichen enge und schwer zugängliche Stellen besser, allerdings muss hier unter Umständen auf den richtigen Neigungswinkel geachtet werden.

Auch die erforderliche Backenlänge ist abhängig vom Einsatzzweck. Wird vorrangig in kleinen, tiefen Öffnungen gearbeitet, sollten die Backen möglichst lang sein. 

Außerdem ist zu überlegen, welche weiteren Funktionen eine Spitzzange bieten soll. Eine zusätzliche Schneide oder ein Crimpwerkzeug kann durchaus nützlich sein, aber auch stören, wenn man die Zange primär fürs Greifen, Halten und Positionieren verwendet.

Hier ist zu definieren, welche Features man wirklich braucht. Entscheidet man sich für ein Modell mit Schneide, sollte diese im Idealfall gehärtet sein, um auch widerstandsfähigere Materialien wie Zaundraht oder Drahtseilfaser durchdringen zu können. 

Die Beschaffenheit des Griffs ist ebenfalls von Bedeutung. Hochwertige Spitzzangen sind mit einem ergonomisch geformten Zwei-Komponenten-Griff ausgestattet, der gut in der Hand liegt und rutschfest ist.

Die Kraft sollte optimal übertragen werden, um ermüdungsfrei arbeiten zu können. Außerdem sollte es möglich sein, kleinere und empfindliche Teile mit dosierbarem Druck zu greifen, damit sie keine Schäden davontragen.

Soll die Spitzzange für Arbeiten an spannungsführenden Teilen verwendet werden, wie es in der Elektronik oder Elektrotechnik der Fall ist, ist darauf zu achten, dass sie isoliert und VDE-geprüft ist. Für Arbeiten an empfindlichen Bauteilen, die durch elektrostatische Aufladung Schaden nehmen könnten, gibt es spezielle ESD-Zangen mit elektrostatisch ableitenden Griffen. 



 

Unser Praxistipp: VDE-Zangen nach jedem Gebrauch überprüfen

Spitzzangen, die VDE-geprüft sind und die Richtlinien der DIN EN 60900 erfüllen, sind ausreichend isoliert, um sicheres Arbeiten an stromführenden Bauteilen zu ermöglichen. Damit das so bleibt, sind VDE-Zangen nach jedem Gebrauch auf mögliche Schäden der Isolierung und Mechanik zu überprüfen. VDE-Zangen müssen wie andere VDE-geprüfte Elektrowerkzeuge nach spätestens zehn Jahren ersetzt werden. 



FAQ – häufig gestellte Fragen zu Spitzzangen

Was ist eine Storchschnabelzange?

Der Begriff Storchschnabelzange ist eine Alternativbezeichnung für Spitzzangen mit geraden, langen Backen. Der Name nimmt Bezug auf die optische Ähnlichkeit zu einem Storchenschnabel. Spitzzangen mit kurzen Backen, die eher rund zusammenlaufen, werden dagegen als Radiozangen oder Telefonzangen bezeichnet. Bei Radiozangen und Telefonzangen können die Backen gerade oder gebogen sein.
 

In welchem Winkel sind Spitzzangen gebogen?

Inwieweit die Backen gebogener Spitzzangen abgewinkelt sind, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Üblicherweise sind gebogene Spitzzangen in einem Winkel von 30, 40 oder 45° geneigt.
 

Welche Vorteile bieten Spitzzangen mit austauschbaren Backen?

Spitzzangen mit austauschbaren Backen bieten deutlich mehr Funktionen und sind vielseitiger verwendbar als solche, die entweder mit fest fixierten geraden oder mit gebogenen Backen ausgestattet sind. Je nach Anwendungsbereich und Aufgabe wählt man einfach das Backenpaar, das am besten passt, und befestigt es am Griff. Generell sind Zangen mit Wechselbacken eine gute Wahl, wenn man nicht so recht weiß, ob die Spitzzange gebogen oder gerade sein soll.