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Ratgeber

NYY-O Erdkabel

Beim Verteilen von Energie sind NYY-Kabel universell einsetzbar. Dank widerstandsfähigem Isolier- und Mantelmaterial können ihnen Umwelteinflüsse kaum etwas anhaben. Erfahren Sie hier die wichtigsten Eigenschaften der NYY-Kabelklasse.



Was sind NYY-O Kabel?

NYY-Kabel sind vor allem in Europa weit verbreitete Energie- und Steuerkabel. Ausgelegt für die feste Verlegung, erlauben sie Nennspannungen von 600 beziehungsweise 1000 Volt.

Sie lassen sich in den meisten Anwendungen, in denen keine mechanischen Belastungen zu erwarten sind, sicher einsetzen.


Installationsorte von NYY-O-Kabeln

Zu den Installationsorten gehören Innenräume ebenso wie das Erdreich. Sie sind teilweise auch für Freileitungen geeignet, da die meisten schwarzen NYY-Kabel einen UV-stabilisierten Außenmantel besitzen, der die Leiter vor direkte Sonneneinstrahlung schützt. Problemlos lassen sich NYY-Kabel aber auch in Beton oder unter Wasser verlegen.

Sie sind allerdings nicht für die Verlegung in Beton geeignet, der gerüttelt, vibriert oder gestaucht wird.



Aufbau und Eigenschaften von NYY-Erdkabeln

Der Aufbau des NYY-O-Erdkabels unterscheidet sich vom NYY-J-Erdkabel allein dadurch, dass es keinen grüngelben Schutzleiter besitzt. Erkennbar ist das am Buchstaben O. Für einen direkten Anschluss an elektrische Verbraucher mit berührbaren metallischen Teilen – beispielsweise Werkzeugmaschinen – ist der NYY-O-Typ somit nicht geeignet. In solchen Fällen sind NYY-J-Erdkabel mit integriertem Schutzleiter vorzuziehen. 

Der Betriebstemperaturbereich des NYY-O-Erdkabels reicht von minus 40 bis plus 70 Grad Celsius bei fester Verlegung und minus 5 bis plus 50 Grad Celsius bei bewegtem Einsatz. Die Ausstattung der Adern ist zudem relativ umfangreich. Querschnitte reichen von 1,5 bis zu 16 Quadratmillimeter, es lassen sich 1 bis 7 Adern auswählen.



Typische Einsatzbereiche von NYY-O-Erdkabeln

Wie bereits erwähnt, sind NYY-O-Erdkabel in erster Linie für die Erdverlegung gedacht. Bei jeder anderen Verwendung ist darauf zu achten, dass mechanische Schäden unwahrscheinlich sind.

Aus Sicherheitsgründen sollte auch an eine potenzielle Brandgefahr gedacht werden. Sowohl die Aderisolierung als auch der Mantel bestehen aus PVC. Dieses ist zwar flammwidrig ausgerüstet, könnte im Brandfall aber dennoch zu Problemen führen. 

Hintergrund: Das in der Polymerstruktur enthaltene Chlor – ein Element aus der Halogen-Gruppe – erschwert zwar die Entzündbarkeit von PVC, beim Kabelbrand entsteht aber üblicherweise dichter Rauch, der Rettungsversuche erschweren könnte

Unter flammenden Bedingungen erzeugt PVC eine relativ große Gesamtmenge an Rauch. Die geringe Wärmefreisetzungsrate bei der Verbrennung von PVC bedeutet jedoch, dass die Rate der Rauchentwicklung pro Zeiteinheit geringer ist als bei den meisten organischen Materialien, wodurch mehr Zeit für eine sichere Flucht aus einem Feuer zur Verfügung steht.



FAQ – häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen einem Kabel und einer Leitung?

Elektrofachkräfte sprechen von Kabeln, wenn diese in der Erde vergraben, in Beton eingegossen oder unter Wasser verlegt sind. Ansonsten handelt es sich um Leitungen. Kurz gesagt: Alle elektrischen Verbindungen, die man nach der Installation nicht mehr sieht, sind Kabel. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden beide Begriffe aber häufig synonym verwendet.


Wie tief sollte ein Erdkabel verlegt werden?

Größter Feind eines Erdkabels ist die mechanische Beschädigung. Liegt das Kabel nicht tief genug in der Erde, könnten schon einige wenige Spatenstiche genügen, um das Kabel zu beschädigen. Deshalb gilt: Erdkabel wie das NYY-O sollten wenigsten 60 Zentimeter tief vergraben werden. In dieser Tiefe ist auch die Gefahr von Bodenfrost erheblich reduziert. Um das Risiko einer Beschädigung weiter zu verringern, hat sich die Einbettung in lockerem Sand und dem abschließenden Schutz durch spezielle Kabelabdeckungen bewährt.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch das sogenannte Warnband: Eine in der Regel mehrere hundert Meter lange, aufgewickelte Kunststofffolie in leuchtendem Gelb, beispielsweise mit dem Aufdruck „Achtung Starkstromkabel“. Dieses Band wird über die Kabelabdeckungen gelegt und mit ins Erdreich vergraben. Sollten Erdbauarbeiten stattfinden, signalisiert das Warnband unmissverständlich die Gefahr einer Beschädigung.


Was bedeutet RoHS-Konformität bei Erdkabeln?

Wenn ein Produkt RoHS-konform ist, entspricht es der Richtlinie 2011/65/EU. Die Abkürzung steht für „Restriction of certain Hazardous Substances“, also Beschränkung einzelner gefährlicher Stoffe, in erster Linie in Elektro- und Elektronikgeräten. Zu diesen Stoffen zählen beispielsweise Blei, Quecksilber und Cadmium. In Deutschland erfolgt die Umsetzung durch die Elektro- und Elektronikgeräte-Stoff-Verordnung (ElektroStoffV).


Was bedeutet „eindrähtig“ in der Kabelbeschreibung?

Erdkabel wie das NYY-O sind in der Regel eindrähtig, das heißt, sie bestehen aus einem massiven Leiter aus Kupfer. Solche Ausführungen sind nur für feste Verlegungen zugelassen, da sie sehr starr sind und bei zu engem Biegeradius brechen können. 

Quasi das Gegenteil zu eindrähtigen Adern sind Litzenleiter. Sie bestehen aus vielen gebündelten Leitern, manchmal mehreren hundert. Dabei gilt: Je mehr Litzen die Ader enthält desto leichter und gefahrloser lässt sie sich biegen.