Ratgeber
Chromebooks sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung und durch das von Google entwickelte Betriebssystem Chrome OS flexibel einsetzbar. Die Geräte bieten sich längst nicht mehr nur für die Verwendung im Bildungssektor an, sondern kommen in vielen Bereichen zum Einsatz. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile Chromebooks haben und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Bei einem Chromebook handelt es sich um ein Notebook, das mit dem von Google entwickelten Betriebssystem Chrome OS läuft. Ganz grundsätzlich betrachtet unterscheidet sich ein solches Gerät nicht von einem Laptop, auf dem beispielsweise Windows als Betriebssystem installiert ist. Da Chromebooks besonders für den mobilen Einsatz gedacht sind, besitzen sie oft eher kleinere Bildschirme mit einer üblichen Displaygröße zwischen 11 und 14 Zoll, aber auch 15-Zoll-Varianten sind erhältlich.
Der große Unterschied im Vergleich zu einem OSX- oder Windows-Computer ist das Betriebssystem: Beim cloudbasierten Chrome OS von Google muss, abgesehen von Apps aus dem Google Play Store, keine weitere Software auf eine eingebaute Festplatte installiert werden. Es gibt zwar eine geringe Anzahl an Applikationen, die sich installieren lassen, primär wird allerdings über die Cloud auf Google Dienste wie Gmail, Docs, Tabellen und natürlich Google Chrome oder Google Drive zurückgegriffen. Ein Google-Konto ist daher eine unbedingte Voraussetzung, um ein Chromebook richtig nutzen zu können.
Vorteile von Chromebooks
Ein großer Vorteil eines Chrome-Notebooks ist sicherlich der recht günstige Preis. Bereits für einen ziemlich niedrigen dreistelligen Betrag erhalten Sie ein Modell mit 4 GB RAM und 14 Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung.
Auf dem Papier erscheint die Hardware eines Google-Notebooks wenig beeindruckend. Doch das täuscht: Chrome OS ist besonders ressourcenschonend und läuft bereits mit 4 GB RAM ausreichend flüssig.
Auch leistungsstarke Intel-Prozessoren sind bei einem Chromebook nicht wirklich erforderlich, um eine gute Arbeitsgeschwindigkeit zu erreichen. Viele der Laptops arbeiten mit einer Dual-Core- oder maximal mit einer Quad-Core-CPU.
Durch die genügsame Hardware erzielen Notebooks mit Chrome OS besonders lange Akkulaufzeiten. Je nach Modell geben die Hersteller Laufzeiten von bis zu 12 Stunden an. Das Betriebssystem Chrome OS ist sehr anwenderfreundlich aufgebaut, eine lange Einarbeitungszeit entfällt daher.
Dazu kommt der rasante Start eines solchen Laptops. In wenigen Sekunden ist das Gerät komplett hochgefahren und vollständig einsatzbereit. Ebenfalls von Vorteil ist die Installation von Updates ohne störende Unterbrechungen oder Einblendungen.
Nachteile von Chromebooks
Als nachteilig könnte sich dagegen erweisen, dass ein Notebook mit Chrome OS online sein muss, damit der volle Funktionsumfang des Systems genutzt werden kann.
Das Betriebssystem setzt stark auf die Cloud-basierten Dienste von Google, die nur mit aktiver Internetverbindung nutzbar sind. Programme, die Sie von einem Windows-Desktop-Computer kennen, sind für Chrome OS in der Regel nicht erhältlich.
Im Vergleich zu Windows, OSX oder Linux verfolgt Google mit Chrome OS einen komplett anderen Ansatz. Die Installation von Programmen auf eine eingebaute Festplatte stellt eine seltene Ausnahme dar, entsprechende Software ist eine Rarität. Stattdessen setzt Google hauptsächlich auf Webapplikationen wie etwa Google Docs, die keiner Installation bedürfen.
Viele Chrome-OS-Geräte können über den Google Play Store auf Android-Apps zugreifen. Die lokale Speicherung von Dokumenten oder Bildern ist zwar möglich, bevorzugt sollte die Sicherung aber im Cloud-Speicher Google-Drive erfolgen.
Nach dem Start des Systems bekommt der Nutzer einen modern wirkenden und übersichtlichen Desktop präsentiert. Es gibt lediglich eine schmale Taskleiste zu sehen. Ein Klick auf das entsprechende Icon öffnet den App-Drawer. Hier finden Sie eine Übersicht aller aus dem Play Store bezogenen Apps.
Das komplette Betriebssystem erinnert deutlich an das Mobil-OS Android, wobei der Chrome-Browser das Kernelement darstellt. Über den Browser surfen Sie im Web und nutzen Web-Apps.
Wenn Sie das Chromebook überwiegend unterwegs einsetzen möchten, sollten Sie auf möglichst kompakte Abmessungen achten. Ein Gerät mit einem 15-Zoll-Display kann dagegen vorteilhaft sein, wenn Sie das Gerät überwiegend stationär gebrauchen.
Achten Sie darauf, dass das Notebook über mindestens 4 GB Arbeitsspeicher verfügt. Das ist in der Regel bei Chrome OS bereits ausreichend. Die 8 oder 16 GB RAM, die einige höherpreisige Modelle besitzen, werden im Alltag so gut wie nie ausgelastet.
Viele Chromebooks besitzen lediglich einen Flash-Speicher von weniger als 30 GB. Wenn Sie konsequent die Cloud zum Speichern Ihrer Dateien verwenden und wenige Apps aus dem Play Store installieren, ist das ausreichend. Für den professionellen Einsatz, bei dem viele Dateien auf dem Gerät abgelegt werden, sollte der Speicher allerdings wenigstens 120 GB betragen.
Auch hinsichtlich des verbauten Prozessors stellt Chrome OS keine großen Anforderungen. Ein Intel Core i3 ist vollkommen ausreichend. CPUs mit vier Kernen lohnen sich nur, wenn Sie häufig besonders rechenintensive Apps verwenden.
Achten Sie beim Kauf darauf, dass USB-Anschlüsse in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Mit einem integrierten Lesegerät für SD-Karten lassen sich nicht nur schnell Bilder von einer Digitalkamera auf das Gerät laden, Sie können eine solche Karte auch als zusätzlichen Speicher für Ihre Daten verwenden.
Im Handel finden sich sogenannte Convertibles. Das sind Notebooks, bei denen Sie den Touchscreen um 180 Grad klappen können. Der Bildschirm liegt dann flach auf der Unterseite des Laptops auf und das Gerät lässt sich als Tablet nutzen. So können Sie zum Beispiel auch im Zug oder im Flugzeug das Notebook bequem und ohne zusätzliche Eingabegeräte bedienen.
Unser Praxistipp: Drucken mit Google Cloud Print
Natürlich können Sie an ein Chromebook auch einfach einen normalen Drucker anschließen. Viel praktischer ist jedoch die Nutzung von Googles Cloud Print. Damit können Sie auf Ihrem kompatiblen Drucker selbst von unterwegs drucken und in Wohnung oder Büro muss der Drucker nicht zwangsläufig direkt an Ihrem Arbeitsplatz stehen.
Was ist eigentlich RAM?
RAM steht für Random Access Memory. Dabei handelt es sich um den sogenannten Arbeitsspeicher, in den der Computer die gerade benötigten Daten lädt. Der RAM ist, im Gegensatz zu einer Festplatte, ein flüchtiger Speicher. Das bedeutet, dass der Inhalt des Arbeitsspeichers beim Ausschalten des Rechners gelöscht wird. Bei einem Windows-PC sollten es heute wenigstens 8 GB Arbeitsspeicher sein, beim genügsamen Chrome OS reichen dagegen bereits 4 GB.
Ist eine eMMC so schnell wie eine SSD?
In vielen günstigen Notebooks wird statt einer SSD ein eMMC-Speicher verbaut. Dieser ist deutlich langsamer als ein Solid State Drive aber dafür erheblich günstiger. Gängige Speicherkapazitäten liegen zwischen 16 bis 128 GB.