Ratgeber
Brandschutz ist ein wichtiges Thema und in Deutschland unter anderem durch die Pflicht geregelt, Rauchmelder in Gebäuden zu nutzen. Doch abseits dieser Melder gibt es auch die sogenannten Hitzewarnmelder. Was diese von Rauchmeldern unterscheidet, wie sie funktionieren und wann sie sinnvoll im Einsatz sind, zeigt Ihnen dieser Ratgeber.
Was unterscheidet einen Hitzemelder vom gängigen Rauchmelder?
Hitzemelder arbeiten thermisch, während die meisten Rauchwarnmelder mittels optischem Sensor Rauchpartikel in der Luft erfassen. Optisch auf Rauch zu reagieren, hat ihnen die Bezeichnung „optische Rauchmelder“ gegeben.
Ein Brand kann Leben kosten und schwere Sachbeschädigungen verursachen. In Wohnräumen gibt es keine Handfeuermelder und entsprechend sollten optische Rauchmelder als Brandmelder dienen. So wichtig ein Rauchmelder jedoch ist: Er kann nicht in jedem Raum eingesetzt werden. Der Brandschutz sieht ihn auf Fluren und in Wohnräumen vor, jedoch beispielsweise nicht in Küche und Bad. Das liegt nicht daran, dass dort kein Brand ausbrechen kann, sondern ist der Tatsache geschuldet, dass ein klassischer Rauchmelder viele Fehlalarme auslösen würde.
Der handelsübliche Rauchmelder misst nicht die Temperatur der Umgebung, sondern erfasst mittels Sensor, ob sich Rauch in der Luft ansammelt. Im Bad geschieht das jedoch völlig ohne Brand durch Wasserdampf beim Baden, und in der Küche würde die Zubereitung des Mittagessens regelmäßig für Alarm sorgen. Um das zu vermeiden und dennoch frühzeitig auf einen möglichen Brand hinzuweisen, gibt es Hitzemelder. Diese Melder erfassen die Temperatur und können damit indirekt als Feuermelder dienen.
Wichtig:
Da Rauchwarnmelder gesetzlich vorgeschrieben sind, kann ein Hitzemelder niemals den Rauchmelder ersetzen. Er kann als automatischer Melder das Sicherheitssystem ergänzen, etwa wie eine optionale Diebstahlsicherung.
Thermo-optische Rauchmelder
Manche Hersteller bieten Wärmemelder, die thermischer Melder als auch optisch arbeitender Rauchwarnmelder in einem sind. Thermo-optische Rauchmelder kombinieren das Beste aus beiden Welten und werden so zum idealen Brandmelder.
Das wird möglich, da optische Rauchmelder über zusätzliche Thermosensoren verfügen. Man spricht dann von der Bi-Sensor-Prozessor-Technologie, die maximale Sicherheit verspricht. Häufig werden die thermo-optischen Rauchmelder auch als „Mehrkriterien-Melder“ bezeichnet.
Hitzewarnmelder als Differenz-Melder
Bei diesen Meldern wird die interne Alarmanlage ausgelöst, wenn die aktuelle Temperatur zu stark von der vorab eingestellten Grundtemperatur abweicht. Wurden beispielsweise 21 Grad Celsius als Basis definiert und der Melder erfasst nun 30 Grad, wird zum vorbeugenden Brandschutz der Alarm aktiviert. Der Wärmemelder wird so eingestellt, dass er auf den Temperaturanstieg pro festgelegter Zeiteinheit reagiert. Ein rasch steigender Wert spricht am ehesten für ein Feuer im Raum.
Je nach Jahreszeit kann im Raum die natürliche Wärme schwanken. An heißen Sommertagen sind 30 Grad schnell erreicht – ganz ohne Brandfall. Daher kann am Wärmemelder die gewünschte Temperaturdifferenz eingestellt werden.
Hitzewarnmelder als Festwert-Melder
Wer bei der Brandmeldeanlage nicht auf Temperaturschwankungen setzen, sondern einen festen Wert für den Alarm definieren möchte, nutzt diese Brandmelder samt Festtemperatur-Sensor. Dieser wird meist auf 60 Grad Celsius eingestellt, um dem Brandschutz zu dienen.
Werden derart hohe Temperaturen vom Festtemperatursensor erfasst, ist es recht wahrscheinlich, dass ein Brand die Ursache des Temperaturanstiegs ist.
Um zum Brandschutz in der Küche, im Bad und in anderen Räumen mit natürlichem Rauch beizutragen, verfügen thermische Melder über Thermistoren.
Ein Thermistor ist nichts anderes als ein elektrischer Widerstand, der auf Temperaturveränderungen reagiert. Die Veränderung der Temperatur beeinflusst zugleich den Widerstand und triggert Reaktionen.
In diesem Fall ist es das Auslösen eines Alarms. Ein thermischer Brandmelder verfügt natürlich über eine Alarm-Stopp-Taste, um bei Fehlalarmen deaktiviert zu werden.
Zur Feuer-Detektion nutzen die Warnmelder stets zwei Thermistoren pro Gerät. Einer liegt vollständig abgedichtet im Inneren vor, während der andere mit Umgebungsluft in Berührung ist. Im normalen Raum sollten beide Sensoren gleiche Werte registrieren.
Bei Feuer im Haus wird der nicht abgedichtete Sensor deutlich heißer und der Hitzemelder warnt akustisch und teils optisch über LED. Rauchpartikel, wie sie von Rauchwarnmeldern erfasst werden, spielen hingegen keine Rolle.
Viele Nutzer wünschen sich wie beim Brandmelder ein Funkmodul für den Einsatz im Smart Home. So kommen dank App auch Push-Benachrichtigungen, wenn das Funkmodul der Basis große Hitze meldet.
Es gibt inzwischen viele Funk-Hitzemelder, die ebenso wie Funk-Rauchmelder smarthome-fähig sind und im gemeinsamen Netzwerk genutzt werden können. Die Montage an der Decke funktioniert ebenso wie bei jedem Nicht-Funk-Hitzemelder beziehungsweise Rauchwarnmelder und die Bedienungsanleitung klärt über die Installation über Smartphone, Tablet und Co. auf.
Wärmemelder mit Batterie oder externer Stromversorgung
Wie auch bei Rauchwarnmeldern gibt es viele Hitzemelder, die über Batterien laufen. Beide Systeme verbrauchen anders als zum Beispiel ein CO-Melder vergleichsweise wenig Energie und können mit einer guten Batterie viele Jahre zuverlässig arbeiten. Im Einsatz sind entweder Alkaline-Batterien oder Lithium-Batterien.
Sowohl Rauchwarnmelder als auch Hitzemelder können jedoch alternativ über Kabel an das Stromnetz angeschlossen werden. Nur eine Backup-Batterie sichert das System ab. Vorteil dieser Methode: Selbst die beste Lithium-Langzeitbatterie muss irgendwann ausgetauscht werden. Dafür muss der automatische Brandmelder nach der Montage an der Decke abgenommen werden. Dieser Aufwand entfällt.