Ratgeber
Häufig gestellte Fragen zu IP-Video-Türsprechanlagen
Was bedeutet "IP" bei einer IP-Video-Türsprechanlage?
IP steht für Internet Protocol. Es bedeutet, dass die Türsprechanlage ein vollwertiges Netzwerkgerät ist, das zur Übertragung von Sprache, Video und Daten die gleichen digitalen Protokolle nutzt wie Computer oder Smartphones. Der Vorteil: Die IP-Türsprechanlage kann einfach über ein LAN-Kabel oder WLAN in Ihr bestehendes Heim- oder Firmennetzwerk integriert werden. Dies ermöglicht die Steuerung über Apps und die Nutzung von PoE (Power over Ethernet).
Was zeichnet eine IP-Video-Türsprechanlage aus und welche Vorteile bietet sie?
IP-Video-Türsprechanlagen (auch Netzwerk-Türsprechanlagen oder Gegensprechanlagen) übertragen Audio- und Videosignale digital über Ihr lokales Netzwerk (LAN) oder WLAN. Der entscheidende Vorteil dieser IP-Türsprechanlage ist die komfortable Steuerung via Smartphone-App. Sie können von überall aus in Echtzeit mit Besuchern sprechen, das Videobild sehen und den Türöffner betätigen. Im Gegensatz zu einer einfachen Türklingel bieten moderne IP-Sprechanlagen Vollduplex-Kommunikation (gleichzeitiges Sprechen und Hören) und hohe Bildqualität.
Welche IP-Türsprechanlage ist für welche Gebäudeart die richtige und wie erweitert man das System?
Die Wahl hängt von der Gebäudeart, dem Nutzen bzw. der Anzahl der Wohneinheiten ab:
Gewerbegebäude / Mehrfamilienhaus: Hier sind modulare IP-Türsprechanlagen-Systeme mit beleuchteten Namensschildern und einer Skalierbarkeit für bis zu 100 Wohneinheiten erforderlich. Achten Sie auf die Interkom-Funktion zur internen Kommunikation zwischen den Einheiten sowie die SIP- oder Hersteller-Kompatibilität für die Anbindung in bestehende Netzwerke.
Familienhäuser und Einfamilienhäuser: Meist genügt ein IP-Video-Türsprechanlagen-Set mit einer Außenstation und der Nutzung der Smartphone-App.
Montageart: Die Außenstationen können als Aufputz- oder Unterputz-Modul installiert werden. Unterputz ist optisch unauffälliger und vandalismussicherer.
Welche Verbindungsmöglichkeiten und Stromversorgung (PoE) sind bei IP-Gegensprechanlagen die stabilsten und sichersten?
IP-Systeme bieten drei gängige Anschlussarten. Für die Außenstation empfehlen wir die kabelgebundene Lösung:
LAN/Netzwerkkabel (Sicherste Verbindung): Bietet die höchste Stabilität und Sicherheit (hohe Datenrate, geringste Störanfälligkeit) für Ihre LAN IP Türsprechanlage.
PoE (Power over Ethernet): Dies ist der gängige Standard (IEEE 802.3af/at) zur einfachen Stromversorgung über das bereits verlegte Netzwerkkabel. Es wird lediglich ein PoE-Switch oder ein PoE-fähiger Router benötigt. IP-Netzwerke vereinfachen die Installation.
2-Draht-BUS-System: Dieses 2-Draht-System ist ideal für die Nachrüstung in Bestandsbauten, da oft vorhandene Türklingel-Drähte für die IP-Signal- und Stromübertragung genutzt werden können (Hybrid-Modelle). Die Türklingel wird so smart nachgerüstet.
Welche Kamera-Auflösung und Größe des Monitors ist heute Standard für IP-Video-Türsprechanlagen?
Wir empfehlen heute mindestens Full HD (1080p bzw. 2 Megapixel). Diese höhere Auflösung liefert detailreiche und klare Bilder der Besucher, auch bei Zoom-Funktionen.
Monitor und Zoll: Achten Sie bei der Innenstation auf ein ausreichend großes Monitor-Display, standardmäßig 7 Zoll oder 10 Zoll für optimalen Komfort.
Nachtsicht: Achten Sie auf integrierte Infrarot- oder LED-Beleuchtung für klare Nachtsichtbilder der Kamera.
Welche Zusatzfunktionen zur Zutrittskontrolle bieten moderne IP-Gegensprechanlagen und kann man den Türöffner aus der Ferne steuern?
Ja, der Türöffner ist fast immer über die Smartphone-App steuerbar. Dies ist ein entscheidender Komfortvorteil, um z. B. dem Paketboten von unterwegs zu öffnen. Zusätzliche kontaktlose Zugangsmöglichkeiten für Ihre IP-Türsprechanlage sind:
Tastatur-Modul: Öffnen per Zahlencode.
RFID-Chip/Transponder: Öffnen per Chipkarte oder Schlüsselanhänger. Die RFID-Technologie bietet eine schnelle und sichere Zugangskontrolle.
Fingerprint-Scanner: Schlüssel- und kartenloser Zugang per Fingerabdruck.
Diese Funktionen sind oft als Modul in die Sprechanlage integriert.
Was muss man beim Datenschutz (DSGVO) und der Montage von IP-Video-Türsprechanlagen beachten?
In Deutschland ist die Videoüberwachung von öffentlichen Bereichen (Gehweg, Straße, allgemein genutzte Treppenhäuser) nicht zulässig. Achten Sie darauf, dass die Kamera Ihrer Video-Türsprechanlage ausschließlich Ihren privaten Eingangsbereich erfasst. Eine kurzzeitige Speicherung von Bildern/Videoclips beim Klingeln ist zur Eigensicherung erlaubt, wenn sie zur Einhaltung der DSGVO automatisch nach kurzer Zeit gelöscht wird. IP-Sicherheit ist entscheidend.
Soll man besser ein Set oder einzelne Komponenten kaufen?
Komplett-Set: Ideal für Einsteiger und Einfamilienhäuser. Garantiert die Kompatibilität aller Module (Außen-/Innenstation).
Einzelmodule: Bieten die größte Flexibilität für spezielle Projekte und die Kombination von Herstellern. Hier muss auf die SIP-Kompatibilität der IP-Türsprechanlage geachtet werden. Eine Erweiterung der IP-Anlage ist so jederzeit möglich.
Wie werden Audio- und Videosignale von Gegensprechanlagen übertragen?
Moderne IP-Sprechanlagen nutzen die Vollduplex-Kommunikation (gleichzeitiges Sprechen und Hören). Die digitalen Audio- und Videodaten werden über Ihr Netzwerk in der Regel mittels des SIP-Protokolls (Session Initiation Protocol) transportiert.