Ratgeber

Wissenswertes zu Kaltgerätestecker

Was sind Kaltgerätestecker?

Der Name deutet es schon an: Diese Stecker sind speziell für elektrische Geräte bestimmt, die während des Gebrauchs kalt bleiben. Wobei die Beschreibung "kalt" in diesem Fall großzügig auszulegen ist. Laut IEC-Norm darf die am Stecker gemessene Temperatur 70 °C nicht überschreiten.

Die gebräuchlichsten Kaltgerätestecker C13 sind eigentlich keine Stecker, sondern Buchsen. Diese Art der elektrischen Verbindungen wird als „weiblich“ beziehungsweise„female“ (englisch) bezeichnet. Es gibt in diesem Bereich allerdings auch "echte Stecker" mit flachen Metallstiften („männlich“ beziehungsweise “male“). Deren Bezeichnung lautet Kaltgerätestecker C14. Beide Typen besitzen drei Kontakte, nämlich Außenleiter (Phase), Neutralleiter und Schutzleiter, und bestehen aus Kunststoff. In der Regel sind sie zusammen mit einem Netzstecker als fertiges Netzkabel konfektioniert; ein Öffnen des Steckers ist in diesem Fall nicht möglich.

Welche Typen von Kaltgerätesteckern gibt es noch?

Neben den verbreiteten Typen C13 und C14 kommen häufig Buchsen beziehungsweise Stecker des dreipoligen Typs C5/6 zum Einsatz. Als „Mickymaus“- oder „Kleeblatt“-Stecker dienen diese Gerätestecker unter anderem der Stromversorgung von Monitoren, Laptops und Netzteilen. Die zweipolige Version C7/8 wird oft für Kleingeräte wie Rasierapparate, Haushaltsgeräte und im Audio-/Videobereich verwendet.

Neben den "männlichen" und "weiblichen" Verbindern in Steckerform existieren Einbau-Steckverbinder mit und ohne eigenem Netzschalter. Genutzt werden sie zum Beispiel für Reparaturen an Geräten sowie von Konstrukteuren und Bastlern.

Worauf ist bei der Auswahl zu achten?

Eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl ist der Berührungsschutz. Es wäre ausgesprochen leichtsinnig, ein selbst konfektioniertes Netzkabel mit einem männlichen Kaltgeräte-Stecker zu versehen. Der stromführende Metallstift läge in diesem Fall vollkommen frei. Die weibliche Variante (Buchse) ist in jedem Fall vorzuziehen.

Zu achten ist außerdem auf die Schutzklasse, das heißt, ob der Kaltgerätestecker einen Erdungsanschluss besitzen muss. Das ist immer dann der Fall, wenn das anzuschließende Gerät ein metallisches Gehäuse besitzt und die Versorgung mit Netzstrom (230 V) erfolgt. Nicht zu vernachlässigen: die maximale Stromaufnahme des Geräts. Während bei der Variante C7/C8 höchstens 2,5 Ampere über die Leitung fließen dürfen, sind bei einem Kaltgerätestecker C13 / C14 bis zu 15 Ampere zulässig. Ist eine höhere Belastbarkeit gefordert, empfiehlt es sich, auf den Typ C19/20 zurückzugreifen. Er ist für maximal 20 Ampere ausgelegt.

Unser Praxistipp: Einfache Trennung vom Stromnetz

Wenn Sie einen Kaltgeräte-Einbaustecker (C14, Flanschmontage) auswechseln möchten, wählen Sie eine Variante mit eingebautem Sicherungshalter und Netzschalter. Sie sichern das Gerät damit automatisch gegen Spannungsspitzen ab und können es vom Stromnetz trennen, ohne das Kabel abziehen zu müssen.
 

    

FAQ – häufig gestellte Fragen

Wie lässt sich ein C19/20-Stecker äußerlich von einem C13/14-Stecker unterscheiden?

Steckverbindungen nach der Norm C19/20 sind deutlich größer und die abgeschrägten Kanten fehlen. Diese Stecker kommen in der Regel nur bei Verbrauchern mit hoher Stromaufnahme – beispielsweise Blade-Chassis in Serverschränken – zum Einsatz. Auf einen Wechsel zu C13/14 sollten Sie verzichten, um eine Überhitzung der Stromverbindung der verhindern.

Woran erkennt man in einem Kaltgerätestecker die Buchse beziehungsweise den Stift für den Außenleiter?

Generell gilt zwar: Bei Draufsicht ist der Außenleiter (Phase) links, der Neutralleiter rechts und der Schutzleiter – sofern vorhanden – oben. Bei entsprechenden Buchsen (weiblich) ist die Lage von Außen- und Neutralleiter natürlich umgekehrt. Ob in einem Netzkabel allerdings exakt diese Anordnung tatsächlich vorliegt, hängt vom Zufall ab. Schließlich lässt sich ein Netzstecker in zwei Richtungen einstecken. Zur Überprüfung der Polarität ist deshalb ein entsprechendes Werkzeug einzusetzen, beispielsweise ein Phasenprüfer in Schraubendreherform.