Ratgeber
In den meisten Bundesländern ist der Einsatz von Rauchmeldern in Neubauten und Bestandsbauten schon heute verpflichtend. Das ist auch gut so, denn die Melder können im Brandfall Leben retten. Mini-Rauchmelder sind besonders kompakt und daher platzsparend anzubringen. Lesen Sie in diesem Ratgeber, wie sie funktionieren und was es bei der Wartung zu beachten gilt.
Die Technik eines Mini-Rauchmelders ist nicht wesentlich anders als die eines herkömmlichen Rauchmelders und verhältnismäßig simpel:
Im Gehäuse befindet sich die sogenannte Rauchkammer. Sie stellt das Kernelement eines jeden Rauchwarnmelders dar. Die Öffnungen im Gehäuse sind so klein, dass zwar auftretender Rauch, nicht aber Insekten, größere Staubpartikel und dergleichen in die Kammer gelangen können.
Fehlalarme sind daher sehr unwahrscheinlich.
Handelt es sich um einen optischen Mini-Rauchmelder, sind im Inneren der Rauchkammer ein optischer Infrarot-Sensor und eine lichtempfindliche Fotodiode platziert. Der IR-Sensor emittiert dauerhaft einen unsichtbaren Prüfstrahl, der nicht auf die Fotodiode gerichtet ist. Wenn nun Rauch in die Kammer steigt, erfolgt eine Zerstreuung des Infrarot-Strahls und es kommt zu Reflexionen. Die Fotodiode registriert diese Reflexionen und löst den Alarm aus. Neben konventionellen Mini-Rauchmeldern gibt es Modelle mit einem eingebauten Funkmodul. Solche Funk-Rauchwarnmelder können miteinander vernetzt werden. Im Brandfall lösen dann alle Geräte Alarm aus und nicht nur der Melder, der den Rauch detektiert hat. Gerade bei größeren Gebäuden erreichen Sie mit Rauchwarnmeldern, die über ein Funkmodul verfügen, deutlich mehr Sicherheit und gewinnen im Notfall wertvolle Zeit.
Mit Ausnahme von Berlin, Brandenburg und Sachsen gilt bereits heute für Neu- und Bestandsbauten eine Rauchmelderpflicht.
In Berlin und Brandenburg ist die Verwendung von Rauchwarnmeldern in Neubauten verpflichtend, bei Bestandsbauten greift die Regelung ab dem 01.01.2021.
Seit 2016 sind auch im Bundesland Sachsen Rauchmelder für Neubauten vorgeschrieben, während es für Altbauten bisher noch keine verbindliche Regelung gibt. Grundsätzlich sollte ein Rauchwarnmelder in Räumlichkeiten angebracht werden, in denen Personen schlafen (Kasernen, Bereitschaftsräume etc.) sowie in Fluren, die als Rettungswege dienen.
Die Geräte sind nicht teuer in der Anschaffung. Vor allem kompakte Mini Rauchmelder lassen sich in Wohnräumen unauffällig integrieren. Zu beachten ist in jedem Fall, dass selbst der günstigste und kleinste Brandmelder einen wichtigen Beitrag zu Ihrer Sicherheit darstellt.
Vor dem Kauf sollten Sie überlegen, ob Sie Stand-Alone-Brandmelder verwenden möchten oder Mini-Rauchmelder, die über mehrere Räume hinweg über Funk miteinander kommunizieren. Bei Funk-Rauchmeldern müssen Sie in Erfahrung bringen, ob die Geräte die benötigten Entfernungen in Ihren Räumlichkeiten überbrücken können, damit eine zuverlässige Funktion gesichert ist. Bei der Verwendung von Mini-Rauchwarnmeldern in Wohnräumen spielen auch Durchmesser, Höhe und das Design eine wichtige Rolle. Die kleinsten Rauchmelder weisen lediglich die Größe eines Golfballs auf. Ein qualitativ hochwertiger Melder sollte außerdem immer eine CE-Kennzeichnung nach DIN EN 14604 tragen.
Auf die Stromversorgung gilt es ebenfalls zu achten: Günstige Rauchmelder werden gewöhnlich mit normalen Alkaline-Batterien betrieben, die in regelmäßigen Abständen getauscht werden müssen. Bei höherwertigen Meldern werden dagegen häufig langlebige Lithiumbatterien verwendet. Die Hersteller garantieren hier Laufzeiten zwischen 5 und 10 Jahren. Wenn der Rauchmelder in der Küche genutzt werden soll, kann ein Modell sinnvoll sein, bei dem eine Stummschaltung des Alarms möglich ist. Hinsichtlich der Montage haben Sie die Wahl zwischen Meldern, die an Wand oder Decke verschraubt werden oder deren Fixierung mittels Magnet oder Klebepad erfolgt.
Unser Praxistipp: Mini-Rauchmelder regelmäßig warten
Im Laufe der Zeit verschmutzt ein Rauchwarnmelder. Eine regelmäßige Reinigung ist wichtig, um falsche Alarme zu vermeiden. Nach etwa 10 Jahren sollte das Gerät spätestens ausgetauscht werden, da auch die Rauchkammer selbst einer Verschmutzung unterliegt. Darüber hinaus muss in regelmäßigen Abständen die Funktion des Melders geprüft werden und gegebenenfalls ein Tausch der Batterie erfolgen.
Wie hoch ist die Lebensdauer der Batterie bei einem Mini Rauchmelder?
Bei einer konventionellen Alkaline-Batterie ist mit einer Lebensdauer von bis zu 3 Jahren zu rechnen. Viele Hersteller setzen mittlerweile auf hochwertige Lithiumbatterien, die eine Laufzeit von bis zu 10 Jahren aufweisen. Übrigens: Ein in Deutschland zugelassener Rauchmelder muss mindestens 30 Tage bevor die schwache Batterie ihren Dienst versagt einen wiederkehrenden Warnton abgeben.
Mit wie viel dB schlägt ein Rauchwarnmelder Alarm?
Das ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Die Signallautstärke eines Mini-Rauchwarnmelders sollte grundsätzlich nicht unterhalb von 85 dB liegen. Durch geschlossene Türen wird der Alarmton deutlich abgeschwächt. Geräte, deren Alarm nicht einmal 85 dB erreicht, können dann nahezu unhörbar werden, was die Sicherheit stark beeinträchtigt. Im Handel finden Sie aber auch Modelle, deren Signalton deutlich oberhalb von 100 dB liegt.
Was ist ein Kohlenmonoxid-Melder?
Neben dem Rauchmelder kann der Brandschutz um weitere Komponenten sinnvoll erweitert werden. Eine Möglichkeit besteht in der Montage von Kohlenmonoxid-Meldern. Ein CO-Melder löst einen Alarm aus, sobald die Konzentration von Kohlenmonoxid einen kritischen Wert erreicht. Das kann etwa bei einem verstopften Kamin eintreten. In der Folge besteht die Gefahr einer lebensbedrohlichen Kohlenmonoxidvergiftung.
Wofür steht die Norm DIN 14676?
Die Norm DIN 14676 besteht aus zwei Teilen: DIN 14676-1 befasst sich mit Planung, Einbau, Betrieb und Instandhaltung von Rauchmeldern. DIN 14676-2 beschreibt dagegen die Anforderungen an den Dienstleistungserbringer. Das bedeutet, dass in dieser Norm der Nachweis der Kompetenz von Fachkräften geregelt ist, die mit dem Einbau und der Wartung von Rauchmeldern betraut sind.