Ratgeber
Beim Training über Fakten informieren, mit Tipps motivieren und dabei die Gesundheit im Blick behalten: Auf diese drei Punkte kann man sich auf der Suche nach der perfekten Pulsuhr einigen. Das Nutzungsverhalten ist jedoch von Person zu Person sehr unterschiedlich. Daher bieten Hersteller für verschiedene Zielgruppen diverse Pulsuhren mit unterschiedlichen Funktionen an.
Was darf man von einer Pulsuhr beim Training erwarten? Wie steht es um beliebte Smartwatch-Funktionen? Und für wen sind Modelle am Handgelenk, für wen Ausführungen samt Brustgurt interessant? Wir verschaffen Ihnen einen Überblick.
Die Grundfunktion steckt im Namen: Die Uhren sollen den Puls messen und zum Ablesen anzeigen. Lange Zeit galten Pulsuhren als reine Hilfsmittel zum Ermitteln der Herzfrequenz und waren nur für Sport treibende Personen interessant.
Viele fragen sich, wie genau Fitness-Armbänder die Herzfrequenz-Messung durchführen. Hier hilft ein Blick auf die Rückseite der Geräte. Gearbeitet wird mit optischem Sensor und LED-Licht. Dabei kommt ein Mittel zum Einsatz, das in der Medizin Photoplethysmographie genannt wird.
Das LED-Licht dringt durch die Haut und trifft auf die Blutgefäße. Diese bewegen sich aufgrund der Herzfrequenz: Sie dehnen sich aus und ziehen sich zusammen. Das führt dazu, dass das Licht unterschiedlich zurückgeworfen wird. Die optische Messung erfasst dies und errechnet die Herzfrequenz.
Über die Jahrzehnte hat sich die Idee der Pulsmesser deutlich weiterentwickelt. Zwar ist noch immer das Erfassen der Herzfrequenz dabei, doch es kommen etliche Funktionen hinzu. Als moderne Activity Tracker analysieren die Geräte über Faktoren wie zurückgelegte Strecke, Höhendifferenz und Geschwindigkeit wichtige Eckdaten zum täglichen Aktivitätspensum.
Gut zu wissen: Bekannte Hersteller von Pulsuhren
Die bekanntesten Hersteller sind FitBit, Garmin und Polar.
Die US-amerikanische Firma FitBit wurde 2021 von Google übernommen. Garmin ist ein Schweizer Hersteller, der vor allem mit Navigationssystemen bekannt wurde. Polar wiederum ist ein finnischer Betrieb, der seit 1977 seinen Schwerpunkt auf kabellose Herzfrequenzmesser legt. Pulsuhren wurden schnell zum Produktschwerpunkt.
Vor dem Kauf sollte auch die Frage gestellt werden, ob die gewählte Pulsuhr einen Datenexport erlauben soll. Die Werte können dann mit Fitness-Apps kombiniert werden. Mit den Daten können persönliche Statistiken über Wochen, Monate und Jahre erstellt werden, was nicht nur ambitionierten Sportlerinnen und Sportlern dabei hilft, die eigene Gesundheit zu kontrollieren und im Blick zu behalten.
Soll das Training dokumentiert werden, stehen Fragen der Datensicherheit im Raum. Erfolgt der Datentransfer unverschlüsselt und werden die gesammelten Daten online bereitgehalten, ist dies vielen Menschen nicht geheuer. Besser eignen sich daher Pulsuhren mit Codierung, denn sie bestimmen, welche Endgeräte auf die Daten zugreifen können.
Die meisten Modelle setzen die optische Pulsmessung in Relation zu gesunden Grenzwerten und verfügen über einen Alarm. Wird beim Sport die maximale Herzfrequenz erreicht, wird ein Signal abgegeben.
Anhand von Daten zu Alter, Geschlecht und Größe kann zudem häufig eine Kalorienberechnung genutzt werden. Das motiviert beim Abnehmen und hilft, den Kalorienbedarf beim Muskelaufbau einzuschätzen.
Wichtig ist die Unterscheidung in Modelle mit und ohne GPS. Wer nur die gemessene Herzfrequenz beim aktuellen Training sehen möchte, benötigt keine GPS-Laufuhr. Auch ohne GPS kann ein integrierter Schrittzähler die ungefähr zurückgelegte Distanz erfassen. Wirklich exakt wird es jedoch nur mit einem GPS-Tracker.
Wer mehr Informationen erhalten möchte, kann dank GPS-Funktion eine Route exakt nachvollziehen. Die Lauf- oder Fahrradtour wird zudem für spätere Auswertungen exakt aufgezeichnet. Veränderungen der Höhendifferenz während des Trainings zu erfassen, lässt zudem Rückschlüsse auf den Luftdruck und damit die Belastung für den Organismus zu.
Praktische Funktionen sind zudem ein Temperaturmesser für Outdoor-Sport und eine Stoppuhr für Tage mit Intervalltraining. Wer die Pulsuhr hauptsächlich zum Radfahren nutzt, profitiert von Modellen mit Wattmesser, beim Schwimmen hingegen sollte auf Wasserdichte geachtet werden.
Gut zu wissen: GPS-Modelle
Wer viel mit der Pulsuhr unterwegs ist, profitiert definitiv von GPS-Modellen.
Hier sind sich auch Hersteller wie Polar und Garmin einig, sodass der GPS-Modus bei den meisten Pulsuhren zur Grundfunktion gehört.
Wer bewusst auf GPS verzichten möchte, findet weniger Auswahl, doch es gibt sie: etwa bei Sigma Sport.
Für viele wichtiger als die Frage nach Basis- oder Hightech-Ausstattung ist die Frage nach einem Brustgurt. Während die einen darauf schwören, lehnen andere diese Methode ab. Ein Blick auf die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Wird die Pulsuhr lediglich wie eine klassische Armbanduhr am Handgelenk getragen, punktet sie mit hohem Tragekomfort. Viele Menschen empfinden den Brustgurt als störend und würden die Sportuhr daher niemals im Alltag tragen. Es gibt hier zudem eine größere Modellauswahl.
Doch streng genommen handelt es sich bei einer Fitnessuhr ohne Brustgurt nicht um einen Pulsmesser im medizinischen Sinne. Die exakte Messung muss nämlich über Elektroden im Brustbereich erfolgen.Entsprechend können die Modelle am Unterarm keine EKG-genaue Messung bieten. Dafür ist die Position am Handgelenk einfach nicht perfekt geeignet. Für Hobbysportler und Sportlerinnen genügen die ungefähren Ergebnisse jedoch.
Eine Sportuhr mit Brustgurt ist zwar leicht umständlicher im Umgang und wird teilweise als bewegungseinschränkend wahrgenommen, doch sie liefert eine exakte Herzfrequenzmessung. Über Elektroden im Brustgurt wird wie beim Hausarzt gemessen, und nicht über LED-Licht samt optischen Sensor wie bei den Pulsuhren
Es gibt zwar weniger Modellauswahl mit Brustgurt, doch vor allem Leistungssportler bevorzugen diese Lösung. Die Daten werden drahtlos an die Uhr am Handgelenk beziehungsweise an Sport-Apps übertragen.
Ob als GPS-Uhr oder vollkommen offline: Eine Pulsuhr benötigt für ihre Funktionen Strom. Sehr einfache Modelle arbeiten mit einer Batterie, die am Ende ihrer Lebensdauer wie in klassischen Armbanduhren ausgetauscht werden kann.
Modernere Fitness-Tracker verfügen über einen eingebauten Akku. Dieser muss regelmäßig über die Steckdose und meist via USB geladen werden. Leistungsstarke Akkus erreichen eine Nutzungsdauer von sieben Tagen. Dabei kommt es jedoch auch darauf an, wie intensiv die einzelnen Funktionen der Sportuhr genutzt werden.
Wer GPS-Pulsuhren dauerhaft die Position bestimmen lässt, wird die Akkulaufzeit verkürzen. Die Fitbit Versa 3 beispielsweise kann mit deaktiviertem GPS circa sechs Tage laufen, jedoch nur fünf Stunden am Stück als GPS-Empfänger fungieren.