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Ratgeber

Unkonfektionierte Netzwerkkabel

Unkonfektionierte Netzwerkkabel bieten mehr Flexibilität bei der Netzwerkerstellung als vorgefertigte Ausführungen. Sie können auf eine individuelle Länge gebracht und somit optimal auf den Bedarf angepasst werden. Wann sich der Griff zu unkonfektionierten Netzwerkkabeln lohnt und worauf es beim Kauf zu achten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.



Warum verlegt man Netzwerkkabel?

Netzwerkkabel sind wichtige Hilfsmittel, um Netzwerkinfrastrukturen aufzubauen. Sie dienen dazu, netzwerkfähige Geräte wie Computer, Notebooks oder Smart-TVs miteinander zu koppeln und mit dem Internet zu verbinden.

Auch wenn drahtlose Übertragungstechniken schon länger auf dem Vormarsch zu sein scheinen, ist ein dauerhaft stabiles Netzwerk ohne Netzwerkkabel kaum denkbar. LAN-Verbindungen bieten eine schnellere und effizientere Signalübertragung als Funk-Verbindungen, sind weniger anfällig gegenüber Störungen und darüber hinaus abhörsicher. Außerdem sind höhere Bandbreiten möglich. Die Frage, ob ein Netzwerk mit WLAN oder via Netzwerkkabel aufgebaut werden sollte, stellt sich kaum. Ein modernes und funktionstüchtiges Netzwerk kommt weder ohne das eine noch ohne das andere aus.



Zum Aufbau von Netzwerkkabeln

Netzwerkkabel können als Kupferkabel oder Lichtwellenleiter auf Basis von Glasfaser oder Kunststoff realisiert sein. Kupferkabel sind als Twisted-Pair-Kabel oder Koaxialkabel ausgeführt. Bei einem klassischen Twisted-Pair-Kabel befinden sich im Inneren acht Adern aus Kupfer, die paarweise miteinander verdrillt sind. Es gibt auch Ausführungen mit 4 oder 16 Adern. Die Verdrillung sorgt dafür, dass elektromagnetische Einflüsse von außen neutralisiert werden und die Datenübertragung nicht negativ beeinträchtigen.

Zwar wird die Glasfaser oftmals als zukunftssichere Variante betrachtet, weil sie eine höhere Datenrate liefert, geht es jedoch um die Vernetzung von Geräten, sind Twisted-Pair-Kabel aufgrund ihrer einfacheren Handhabung die bessere Wahl.

Meist sind Netzwerkkabel konfektioniert, also anschlussfertig. Sie sind mit allen nötigen Steckern versehen, um sofort in Betrieb genommen werden zu können. Bei unkonfektionierten Netzwerkkabeln ist das nicht der Fall. Hierbei handelt es sich um Meterware beziehungsweise Rohware ohne Stecker, die zur Inbetriebnahme erst noch mit Steckern ausgestattet werden muss. 



Welche Vorteile bieten unkonfektionierte Netzwerkkabel?

Unkonfektionierte Netzwerkkabel können im Gegensatz zu konfektionierten Ausführungen flexibel angepasst werden. Sie lassen sich auf den Zentimeter genau auf die gewünschte Länge zuschneiden und ohne Überschuss sauber verlegen, so dass es gar nicht erst zu Kabelsalat kommt.

Das steigert die Übersichtlichkeit und ermöglicht ein optimales Kabelmanagement. Zudem lässt sich eine Verkabelung sowohl über kurze Distanzen als auch über lange Strecken realisieren.

Da Netzwerkkabel ohne Stecker auskommen, lassen sie sich auch durch enge Kabelkanäle oder kleine Bohrlöcher ziehen. Nach dem Verlegen kann der Stecker aufgesteckt werden. Gerade für anspruchsvolle, individuelle und langfristige Netzwerkinstallationen sind unkonfektionierte Netzwerkkabel das Mittel der Wahl.



Schritt-für-Schritt-Anleitung: So crimpen Sie ein Netzwerkkabel!Leistungsklassen der Netzwerkkabel in der CAT Spezifikation

Um ein Netzwerkkabel mit flexiblem Innenleiter mit einem Stecker zu versehen, bedient man sich der Methode des Crimpens. Dazu benötigen Sie einen Kabelschneider, eine Abisolierzange, RJ45-Stecker mit Knickschutz und natürlich eine Crimpzange (für RJ-11- und RJ45-Stecker). Zuerst schneiden Sie mit der Abisolierzange den Kabelmantel an einem Ende des Kabels etwa zwei bis vier Zentimeter ein. Dann ziehen Sie den Mantel ein Stück weit herunter. Wichtig ist, die Adern und die Schutzfolie dabei nicht zu beschädigen.

Als nächstes stülpen Sie die Folienschirmung – sofern vorhanden – ein Stück weit nach hinten und verzwirbeln den Geflechtschirm. Spätestens nach diesem Schritt muss der Knickschutz über das Kabel geschoben werden. Die Adernpaare werden anschließend wieder entzwirbelt und mit dem Kabelschneider gerade abgeschnitten.

Nun geht es darum, die einzelnen Adern dem RJ45-Stecker zuzuführen. Zu diesem Zweck erweist sich eine Einfädelhilfe als praktisch, die den meisten Steckern beiliegt. Sie können auch zuerst die Adern durch die Einführhilfe schieben und danach gerade abschneiden. Achten Sie in jedem Fall auf die richtige Belegung! Zusammen mit der Einführhilfe schieben Sie die Adern bis zum Anschlag in den Stecker.

Nun folgt das Crimpen: Hierzu legen Sie den RJ45-Stecker in akkurater Position in die Crimpzange ein und drücken sie einmal komplett durch. Wichtig: Es wird nicht der Stecker, sondern das Kabel gecrimpt! Danach kürzen Sie die überschüssige Folienschirmung und ziehen den Knickschutz komplett über den Stecker. Bevor Sie die Verkabelung fortführen, empfiehlt es sich, einen Funktionstest mithilfe eines Kabeltesters durchzuführen.



Kaufkriterien für unkonfektionierte Netzwerkkabel – worauf kommt es an?

Netzwerkkabel kommen sowohl in kleineren Heimnetzwerken als auch in großen Serverstrukturen zum Einsatz. Je nach Anwendungsbereich ist auf eine geeignete Leistungsklasse zu achten. Datenkabel werden in verschiedene Kategorien eingeteilt, die von CAT1 bis CAT8 reichen. Die Kategorien unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Übertragungsraten und Betriebsfrequenzen. Wichtig zu wissen ist, dass Netzwerkkabel von CAT1 bis CAT4 aufgrund ihrer geringen Datenrate nicht mehr verwendet werden. Man sollte mindestens zu Netzwerkkabeln ab CAT5 (max. 1000 Mbit/s) greifen.

Grundsätzlich gilt: Je höher die Kategorie, desto leistungsfähiger ist das Kabel. Wenn Sie hochwertige Netzwerkkomponenten verbaut haben und ein Netzwerk erstellen möchten, das den Anforderungen der Zukunft standhalten soll, dürfen Sie am Netzwerkkabel nicht sparen.

Im Zusammenhang mit der Leistung spielt die Abschirmung eines Netzwerkkabels eine große Rolle, damit Störeinflüsse bestmöglich vermieden werden. Man unterteilt in ungeschirmte, einfach geschirmte und doppelt geschirmte Netzwerkkabel. Ungeschirmte Kabel werden hauptsächlich in Ethernet-LANs verwendet und können dafür durchaus ausreichend sein. Sie sind flexibel installierbar, müssen jedoch in einem Abstand zu anderen elektronischen Kabeln verlegt werden. Einfach geschirmte Kabel sind unter dem Kabelmantel mit einem Drahtgeflecht oder mit einer Folie ausgestattet, um Störungen von außen abzuschirmen. Bei doppelt geschirmten Kabeln werden zwei Schirmungen miteinander kombiniert. Geschirmte Kabel bieten immer eine bessere Übertragungsrate als ungeschirmte Kabel.



Unser Praxistipp: Zu kurzes Netzwerkkabel mit Kupplung verlängern

Sollten Sie ein unkonfektioniertes Netzwerkkabel aus Versehen zu stark gekürzt haben, haben Sie die Möglichkeit, es mithilfe einer Kupplung mit einem zweiten Netzwerkkabel zu verbinden und auf diese Weise zu verlängern. Sie müssen nur beachten, beide Netzwerkkabel zunächst mit RJ45-Steckern auszustatten. Die Kupplung funktioniert wie ein Adapter und wird einfach zwischen die beiden Kabel gesteckt. Sie beeinträchtigt weder die Übertragungsgeschwindigkeit noch die Schirmung.



FAQ – häufig gestellte Fragen zum Thema Netzwerkkabel

Was ist der Unterschied zwischen einem Verlegekabel, einem Patchkabel und einem Crossover-Kabel?

Alle drei Kabeltypen gehören zur Gruppe der Netzwerk-Kabel, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihrer konkreten Anwendungsbereiche. Patchkabel sind die Grundlage eines jeden Netzwerks. Sie dienen dazu, einen Computer an einen Hub, Switch oder Router anzuschließen. Crossover-Kabel werden zur Verbindung von Computern genutzt, ohne dass ein Router oder Switch dazwischengeschaltet ist. Verlegekabel sind im Prinzip Installationskabel. Sie sind für den Netzwerkaufbau und für die feste Verlegung in Gebäuden vorgesehen und haben keine Stecker. Aufgrund ihrer starren Adern lassen sie sich nicht crimpen. Sie verbinden Anschlüsse eines Patchpanels und ermöglichen es, Geräte an eine Netzanschlussdose anzuschließen.


Wie legt man ein Patchkabel auf eine Netzwerkdose auf?

Netzwerkkabel werden beim Auflegen auf eine Netzwerkdose in die Schneidklemmen gepresst, um einen dauerhaften Kontakt herzustellen. Das ist bei Verlegekabeln mit starrem Leiter problemlos möglich. Patchkabel sind aber mit flexiblen und dünnen Leitern ausgestattet, die sich schlecht festpressen lassen. Behelfen kann man sich hier mit einer Durchführungsdose, also einer Netzwerkdose mit integrierter RJ45-Kupplung.