Ratgeber
Kleine Helfer, die viel Komfort bieten: Einmal eingestellt, erledigen Staubsaugroboter die Bodenreinigung quasi im Alleingang.
Damit ersetzen sie den klassischen Staubsauger zwar nicht komplett, nehmen Ihnen aber trotzdem viel Arbeit ab.
So gut wie alle Geräte ermöglichen eine intelligente Reinigung. Mittels Programmierung, Sensorik und eigener Navigationssysteme sind sie in der Lage, Hindernisse zu erkennen und zu umfahren.
In Sachen Ausstattung und Funktionsumfang gibt es jedoch vielerlei Unterschiede. Während manche Saugroboter nur für bestimmte Bodenbeläge einsetzbar sind, eignen sich andere für verschiedene Untergründe, richten sich explizit an Allergiker und Allergikerinnen oder sind speziell auf das Entfernen von Tierhaaren optimiert.
Wieder andere lassen sich komplett in Smart-Home-Systeme integrieren und mit weiteren Geräten der Hausautomation vernetzen.
Wie genau Staubsaugroboter arbeiten, wo sich der Einsatz im professionellen Umfeld lohnt und worauf es beim Kauf zu achten gilt, verraten wir Ihnen in diesem Ratgeber.
Saugroboter sind kleine, vollautomatische Staubsauger: Sie fahren selbstständig durch den Raum und sammeln dabei Verschmutzungen auf. Das geschieht in der Regel mittels Ansaugen durch Unterdruck und über Bürsten, die rotieren und den Schmutz weiter befördern. Viele Modelle sind außerdem in der Lage zu wischen. Saugroboter sind üblicherweise mit Sensoren ausgestattet, durch die sie Hindernisse erkennen und umfahren können. Zudem kommen die allermeisten Modelle mit einer Basisstation, an der sie sich wieder aufladen. Die Steuerung erfolgt je nach Modell direkt am Gerät, via App oder per Sprachbefehl.
Im Gegensatz zu Handstaubsaugern führen Saugroboter ihre Arbeit selbständig aus. Das ist auf ein ausgeklügeltes Reinigungssystem zurückzuführen. Am Rand eines Saugroboters befinden sich Seitenbürsten, die Schmutz und Staub unter das Gerät zur Mitte kehren. Dort laufen ein bis zwei Walzenbürsten, die den Schmutz aufnehmen und zur Saugöffnung befördern.
Der Sauger zieht den Schmutz ein und transportiert ihn in ein Auffangbehältnis. Dieser kann dann im Mülleimer entleert werden. Staubsaugerbeutel sind in vielen Fällen nicht nötig, was den Geldbeutel und die Umwelt schont.
Die Bewegung des Staubsauger Roboters wird durch kleine Räder und einen Elektromotor ermöglicht, der seinen Strom über einen Akku bezieht. Wenn sich die Energie im Akku dem Ende zuneigt, fährt der Saugroboter selbstständig seine Basis- oder Absaugstation an, um den Akku zu laden oder den Staubbehälter automatisch zu leeren.
Moderne Stationen bieten darüber hinaus automatisierte Reinigungsprogramme, um die Bürsten und Pads am Roboter zu säubern. Der Ladeprozess kann mehrere Stunden dauern. Viele Geräte sind so programmiert, dass sie die Reinigung danach von allein fortsetzen.
Die Navigation erfolgt entweder nach dem Zufallsprinzip, bei dem sich das Gerät ohne erkennbares Muster durch den Raum bewegt, oder mithilfe von Sensoren, die die Abmessungen des Raums und darin befindlicher Gegenstände erfassen.
In dem Fall wird eine interaktive Karte erstellt, die der Roboter zur Orientierung nutzt. Dadurch sind auch Routen programmierbar. Je nach Gerät können ausgewählte Stellen, zum Beispiel stark frequentierte Bereiche, priorisiert oder ausgelassen werden.
Bietet das Gerät eine App-Steuerung, können Sie die Reinigungsarbeit online verfolgen, virtuelle Wände als Sperrzonen einrichten, die Reinigungszeiten anpassen und vieles mehr.
Saugroboter können sowohl nach ihrem Funktionsumfang als auch nach ihrem Einsatzbereich unterschieden werden.
Nach Funktion
Einfache Staubsaugroboter sind in der Lage, Staub, Tierhaare, Krümel, Fussel und anderen Schmutz von glatten Böden und Teppichen mit geringer Florhöhe aufzunehmen. Die eingesaugten Partikel werden in einem innenliegenden Behälter gesammelt.
Um sehr feinen Staub, Pollen oder Milben zu entfernen, sind in manchen Saugrobotern HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air Filter) integriert. Dabei handelt es sich um Schwebstofffilter, die in der Lage sind, Staub und Kleinssteilchen, die durch das Saugen in der Luft herumwirbeln, aufzufangen, was Allergikern und Allergikerinnen entgegenkommt.
Viele Saugroboter verfügen zusätzlich über einen Wassertank und eine Wischfunktion für die Nassreinigung. Solche Staubsauger können von allein oder durch Programmierung zwischen Teppich und Hartböden unterscheiden.
Das heißt, textile Untergründe bearbeiten die Geräte trocken, während sie Fliesen, Parkett, Laminat und andere glatte Oberflächen feucht wischen.
Nicht zuletzt gibt es auch reine Wischroboter ohne Saugfunktion. Diese eignen sich nicht für den Einsatz auf Teppichböden oder Auslegware.
Nach Einsatzbereich
In Büros und öffentlichen Einrichtungen kommen Saugroboter zum Einsatz, um Zeit und Kosten für die manuelle Reinigung zu sparen. In der Regel werden die Geräte so programmiert, dass sie nachts arbeiten, damit sie den Büroalltag nicht stören.
Auch in Sporthallen und Fitnessstudios finden Saugroboter Verwendung. Sie haben aufgrund der erforderlichen hygienischen Standards meist auch eine Wischfunktion.
Saugroboter, die in der Industrie verwendet werden, sind größer dimensioniert und leistungsstärker: Die Auffangbehälter haben eine höhere Kapazität, die Batterielaufzeit fällt länger aus, die Saugkraft ist stärker und die Bürsten sind groß und robust konstruiert.
Das ist insofern wichtig, als Saugroboter lange Wege zurücklegen müssen, wenn es um die Bodenreinigung großer Lagerhallen geht.
Sind die Schmutzbehälter voll, fahren die smarten Staubsauger Roboter eigenständig in ihre Absaugstation zurück und nehmen ihre Tätigkeit danach wieder auf. Mithilfe fortschrittlicher Sensorik navigieren sie sicher auch durch weitläufige Komplexe.
Moderne Saug- und Wischroboter verfügen über einen WLAN-Empfänger und können nach Eingabe des Schlüssels smart gesteuert werden, meist über die App des Herstellers. Auch eine Verbindung mit Sprachassistenten wie Amazon Alexa ist bei manchen Geräten möglich. Daneben können viele Saugroboter über Open-Source-Software wie Home Assistant in Smart-Home-Systeme integriert und mit weiteren Bereichen der Hausautomation vernetzt werden. Auf diese Weise lassen sich Routinen in Abhängigkeit von anderen smarten Geräten erstellen. Ein Beispiel wäre, die automatische Reinigung immer dann zu starten, wenn die Jalousien heruntergelassen werden.
Regelmäßige Wartung und Pflege sind wichtig, damit ein Saugroboter möglichst lange gute Dienste leistet und gute Reinigungsergebnisse erzielt. In welchen Abständen Sie sich der Pflege widmen sollten, hängt von der Gebrauchsfrequenz und vom Verschmutzungsgrad ab. Bei täglichem Einsatz ist eine Reinigung alle paar Wochen empfehlenswert. Prüfen Sie das Gerät und seine Komponenten dabei auch auf Verschleißerscheinungen und Beschädigungen. Hat Ihr Gerät einen HEPA-Filter, ist auch dieser zu reinigen oder auszutauschen. Ein Wechsel empfiehlt sich alle sechs Monate. Zur Reinigung des Gehäuses können Sie ein feuchtes Tuch und sanftes Reinigungsmittel nutzen. Befreien Sie auch Räder und Bürsten von Schmutz, Staub und Haaren. An den Sensoren können sich mit der Zeit ebenfalls Verschmutzungen ansammeln. Das betrifft insbesondere die Hindernissensoren am Roboter und die Kontaktsensoren an der Station. Für die Reinigung nutzen Sie am besten Wattestäbchen oder Druckluft. Beides erweist sich auch als praktisch, wenn es um schwer zugängliche Stellen geht. Im Zweifel sollten Sie sich immer an die Reinigungshinweise des Herstellers halten. Achten Sie auch auf Software-Updates, damit der Saugroboter immer auf dem aktuellsten Stand ist. Im Regelfall können Sie die Updates bequem über die App vornehmen. Während des Aktualisierungsvorgangs sollte der Roboter auf der Ladestation stehen und nicht komplett entleert sein. Zudem ist eine stabile Internetverbindung wichtig, um Abstürze zu vermeiden.
Beim Kauf eines Saugroboters spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Wir haben die wichtigsten Kriterien für Sie zusammengefasst.
Fläche
Bei der Auswahl eines Saugroboters sollten Sie sich zunächst folgende Frage stellen: Wie groß ist die zu reinigende Fläche? In Werkhallen und weitläufigen Bereichen wie Lobbys und Terminals beispielsweise sind etliche Quadratmeter abzufahren. Ist der Saugroboter dafür nicht ausreichend dimensioniert und muss ständig aufgeladen oder entleert werden, kann er nicht effizient arbeiten. Vergleichen Sie die Kapazitäten im Hinblick auf Auffangbehälter, Wassertank und Akku und achten Sie darauf, dass das Gerät die nötige Reinigungsleistung erbringt. Berücksichtigen Sie auch die Bauhöhe. Soll der Saugroboter unter Möbel fahren, muss er entsprechend flach konstruiert sein.
Bodenbeläge
Der Bodenbelag gibt vor, ob ein Saugroboter mit Wischfunktion sinnvoll ist oder nicht. Reinigen Sie beispielsweise ausschließlich Hartböden, kann eine Nassreinigung durchaus empfehlenswert sein.
Handelt es sich ausschließlich um textile Böden, macht eine Wischfunktion wenig Sinn. In dem Fall sollten Sie eher auf eine ausreichend hohe Saugkraft achten. Diese wird häufig in Pascal (Pa) oder Kilopascal (kPa) angegeben, wobei damit der maximal erreichbare Unterdruck gemeint ist.
Daraus lässt sich schließen, wie es um die Saugleistung bestellt ist. Soll der Staubsauger Roboter auf Böden mit Höhenunterschieden, beispielsweise in Form von Türschwellen oder hochflorigen Teppichen, genutzt werden, sollten Sie besonderes Augenmerk auf eine hochwertige Sensorik und eine SUV-Funktion legen.
Darüber lassen sich Saugroboter "höherlegen", um Hindernisse zu überwinden.
Hindernisse
Was den Umgang mit Hindernissen betrifft, gibt es viel Varianz unter den Saugrobotern. Einfache Geräte haben einen Kollisionssensor, der beim Kontakt mit einem Möbelstück oder anderen Gegenständen automatisch die Richtung ändert. Saugroboter der Mittelklasse arbeiten mit Infrarot-Sensoren, Ultraschall-Sensoren (ultrasonic) oder Laser-Sensoren. So erkennen sie, ob ein Gegenstand im Weg steht und wie weit er entfernt ist. Auch eine Absturzsicherung funktioniert auf diese Weise, so dass der Roboter Stufen oder Absätze identifizieren kann. Saugroboter weisen eine unterschiedliche Anzahl an Sensoren auf. Es kann daher passieren, dass ein Modell mit wenigen Sensoren einen Gegenstand nicht oder zu spät wahrnimmt und dagegen stößt. Eine gute, flächendeckende Sensortechnik ist somit wichtig und auch einer der Aspekte, die den Preis eines Saugroboters in die Höhe treiben. Technisch hochwertige Staubsaugerroboter scannen ihre Umgebung und erstellen eine Karte, so dass sie wissen, wo sich die Hindernisse befinden. Die Kartierung erfolgt in der Regel per Kamera und ermöglicht eine systematische Reinigung des Raums. Staubsaugerroboter auf niedrigerem technischen Niveau fahren im Gegensatz dazu scheinbar chaotisch und unkoordiniert durch den Raum. Auch diese Methode sorgt am Ende für einen sauberen Boden, dauert aber länger als eine systematische Reinigung.
Lärmpegel
Achten Sie auf die Betriebslautstärke des Roboters. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn das Gerät während laufendem Geschäftsbetrieb eingesetzt werden soll. Einige Geräte erreichen einen Pegel von 70 dB und mehr, was der Lautstärke eines Haartrockners entspricht und durchaus als störend empfunden werden kann. Geht es um den Nachtbetrieb, sind solche Angaben zu vernachlässigen, es sei denn, der Roboter wird in einer Umgebung eingesetzt, in der er die Nachtruhe stört.
Akkulaufzeit
Ein weiteres wesentliches Kriterium für den Kauf stellt die Akkukapazität dar. Ein Roboter mit 5000-mAh-Akku kann durchaus bis zu 3 Stunden arbeiten, die tatsächliche Dauer richtet sich aber auch nach der Saugstufe und dem Verschmutzungsgrad. Je geringer die Laufzeit des Akkus, umso häufiger muss der Saugroboter ans Netz und umso länger dauert die Reinigung, wobei hier auch die Ladegeschwindigkeit mit hineinspielt.
Manche Saugroboter bieten die Funktion des intelligenten Ladens. Sie laden also nur so viel, wie bis zum Ende des Reinigungsvorgangs nötig ist. Das spart enorm viel Zeit während des Betriebs. Ist die Reinigung abgeschlossen, fährt das Gerät zur Ladestation zurück und lädt vollständig auf.
Kann ich einen Saugroboter auch in meinem Lager einsetzen?
Ja, prinzipiell sind Saugroboter für den Einsatz in Lagerhallen und Werkstätten geeignet. Da es sich dabei um große Flächen handelt, sollten Sie unter anderem auf einen großen Staubbehälter und einen starken Akku achten.
Wie oft muss ich den Saugroboter aufladen?
Das hängt neben der Kapazität des Akkus von der Intensität der Nutzung, dem Saugmodus und dem Verschmutzungsgrad ab. Orientieren Sie sich hierbei an den Herstellerangaben.
Kann ich den Saugroboter auch über eine App steuern?
Viele moderne Saugroboter können über eine App gesteuert werden. Hinweise dazu finden Sie in der Produktbeschreibung.