Ratgeber
In gemütlicher Runde mit netten Leuten ein schönes Grillfest zu feiern, ist privat als auch beruflich eine tolle Sache. Dass dabei nicht nur zuckerhaltige Softdrinks konsumiert werden ist auch klar.
Denn ein frisch gezapftes Bier oder ein aromatisches Glas Wein passen eben oftmals besser zum Essen als sprudelndes Wasser. Der Cognac zur Verdauung, das Vanilleeis mit Eierlikör oder das leckere Tiramisu können dann unter Umständen schon zu viel sein. Nicht wegen den Kalorien, sondern wegen dem Alkohol.
Aber bis zur Heimfahrt am späten Abend wird der doch durch den Körper wieder größtenteils abgebaut. Oder eventuell doch nicht? Wenn nicht, wieviel Restalkohol ist dann noch vorhanden?
Gut, wenn dann ein Alkoholtester zur Hand ist, mit dem die Fahrtüchtigkeit ganz schnell geprüft werden kann. Doch bei den Promilletestern gibt es diverse Unterschiede, die bei der Anwendung beachtet werden müssen.
Wir sagen Ihnen, worauf es bei einem Alkohol-Tester ankommt.
Ein Alkoholtester, Alkoholmessgerät, Promilletester oder auch Alkomat wird zur Bestimmung des Alkoholgehalts im Blut eingesetzt.
Allerdings geschieht das nicht auf dem direkten Weg.
Vielmehr wird der Alkoholgehalt der Atemluft gemessen und daraus der Blutalkoholwert errechnet. Denn über die Lungenbläschen wird der Alkohol (Ethanol) beim Gasaustausch vom Blut an die Atemluft abgegeben.
Allerdings ist der Alkoholgehalt im Atem wesentlich geringer als der Anteil im Blut.
Bei einer Temperatur von 34 °C beinhalten zwei Liter ausgeatmete Luft zirka genau so viel Alkohol, wie ein Kubikzentimeter Blut.
Eine Atemalkoholkonzentration (AAK) von 0,25 mg/l entspricht demzufolge einer Blutalkoholkonzentration (BAK) von 0,5 g/l oder 0,5 Promille.
Da der Alkoholanteil im Atem rund 2100 Mal geringer als im Blut ist, wird bei polizeilichen Maßnahmen immer eine Blutentnahme angeordnet, wenn der exakte Alkoholgehalt im Blut ermittelt werden muss.
Im Handel sind die unterschiedlichsten Modelle erhältlich. Preiswerte Promilletester gibt es u.a. für den privaten Gebrauch und für den schnellen Spaß auf einer Party. Hochwertige Alkoholmessgeräte hingegen entsprechen der Genauigkeit von professionell eingesetzten Alkoholtestern der Polizei.
Die Anwendung ist dabei meist identisch: Mit Blasröhrchen bzw. Mundstücken wird die Atemluft in das Gerät gepustet. Es gibt Alkoholtest-Prüfröhrchen für den einmaligen Gebrauch und Geräte für die mehrfache Nutzung. Diese zumeist digitalen Alkoholmessgeräte zeigen das Messergebnis dann auf einer digitalen Anzeige an.
Ebenso wird zwischen mobilen und stationären Alkoholmessgeräten unterschieden. Alkomaten der neuesten Generation können in Verbindung mit einem Smartphone und einer darauf heruntergeladenen App benutzt werden. Die Messergebnisse werden nach dem Test im Smartphone angezeigt und können dort gespeichert sowie in Sozialen Medien geteilt werden.
Partygag-Promilletester
Partygag-Promilletester sind zwar günstig, verfügen aber über eine Messgenauigkeit, die für den professionellen Alkoholtest nicht ausreicht. Für einen schnellen Selbsttest oder auf einer Feier können sie jedoch die Auswirkungen des Alkoholgenusses unverzüglich aufzeigen. Zudem ist auch erkennbar, wie lange der Abbau von bestimmten Mengen Alkohol im Körper tatsächlich dauert.
Professionelle Alkoholtester
Für alle Nutzer, die ein aussagekräftiges Ergebnis wünschen oder benötigen, sind Promilletester nach professionellen Standards empfehlenswert. Sie genügen den Ansprüchen der Polizei und bieten eine hohe Messgenauigkeit.
Weitere technische Extras für erleichterte und hygienische Bedienung und die Dokumentation der Messergebnisse ist möglich.
Alkoholtester mit NFX-Zulassung
In Frankreich ist seit einigen Jahren die Mitführung von Alkoholtestern in allen Fahrzeugen Pflicht. Wie Verbandskästen oder Warnwesten müssen diese Alkoholtester bestimmten Richtlinien genügen und benötigen eine NFX-Zulassung. Es handelt sich dabei um Einwegtests, die meist in Form von gefärbtem Indikator-Granulat das Vorhandensein von Alkohol im Blutkreislauf anzeigen.
Mobile Geräte
Mobile bzw. tragbare Geräte sind heute schon sehr klein, leicht und handlich und in vielen Fällen durch ein 1-Knopf-Handling oder einen Touch-Screen recht einfach zu bedienen.
Sie werden mit Batterien oder Akkus inklusive Ladegerät oder Kfz-Adapter betrieben.
Es gibt auch tragbare Alkomaten mit Drucker bzw. Druckeranschluss, womit die ermittelten Werte sofort nach Feststehen des Testergebnisses an Ort und Stelle ausgedruckt werden können.
Stationäre Geräte
Stationäre Testgeräte werden vor allem in Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben eingesetzt, manche dieser Geräte sind sogar mit einem Videoframe ausgestattet, auf welchem verschiedene Informationen gezeigt werden können.
Interlock-Systeme
Eine weitere Variante sind Testgeräte, die direkt in einem Kfz eingebaut werden. Beim Überschreiten der geltenden Promillegrenze wird automatisch eine Wegfahrsperre ausgelöst. Atemalkoholgesteuerte Wegfahrsperren oder auch Interlock-Systeme, stehen von staatlicher Seite immer wieder zur Debatte. Besonders dann, wenn es um das Thema Prävention zur Förderung erhöhter Sicherheit im Straßenverkehr geht.
Ein Alkoholtest bzw. ein Nachweis, wie viele Promille Alkohol in der Atemluft vorhanden sind, kann mit verschiedenen Messmethoden erfolgen. Wobei selbst die digitalen Messgeräte sehr differenzierte Funktionsweisen haben. Aus diesem Grund haben wir die Unterschiede bei den jeweiligen Messmöglichkeiten einmal genauer betrachtet:
Alkoholtest-Prüfröhrchen
Bei diesem Verfahren muss die Testperson mit einem Mundstück einen kleinen Ballon aufblasen. Danach wird der Ballon über das aufgesteckte Teströhrchen wieder entleert.
In dem Teströhrchen befindet sich ein Granulat, das in Verbindung mit dem Ethanoldampf der Atemluft reagiert und sich dadurch verfärbt.
Die Länge des verfärbten Bereiches ergibt das ungefähre Maß des Atemalkoholgehaltes. Auch wenn keine konkreten Promille-Angaben ablesbar sind, dient das Teströhrchen als eindeutige Aussage das Fahrzeug besser stehen zu lassen.
Digitale Alkoholtester
Auch bei digitalen Promilletestern muss kräftig in ein Mundstück geblasen werden.
Hochwertige Geräte ermitteln anhand der Zeit und dem Druck, wann eine ausreichende Luftmenge eingeblasen wurde. Oft gibt ein Signalton darüber Auskunft, ob die Atemmenge für eine Messung ausreichend ist.
Anschließend wird ein Teil der Luftmenge einem Sensor zur Analyse zugeführt. Dabei haben sich unterschiedliche Messverfahren bzw. Sensortypen bewährt.
Sensortypem
Halbleitersensoren
Die sensitive Seite bei Halbleitersensoren besteht aus einem Metalloxid. Für die Messung werden die Sensoren auf eine Betriebstemperatur von 200 °C – 600 °C aufgeheizt. Beim Kontakt der Sensorfläche mit Ethanol findet eine Oxidation statt. Dabei werden Elektronen abgegeben, die im Sensor eine erhöhte elektrische Leitfähigkeit erzeugen.
Infrarotsensoren
Infrarotsensoren arbeiten mit Infrarotlicht, das eine ganz bestimmte Wellenlänge aufweist. Fällt das Licht auf einen Detektor, gibt dieser ein elektrisches Signal ab. Wird das Licht durch Ethanol absorbiert, fällt weniger Licht auf den Detektor und das Ausgangssignal wird verringert. Je höher die Ethanol-Konzentration, desto geringer ist das Sensorsignal.
Elektrochemische Sensoren
Elektrochemische Sensoren arbeiten wie eine Brennstoffzelle. Die Messelektrode ist so gestaltet, dass an der Katalysatorschicht das Ethanol elektrochemisch oxidiert wird. Gleichzeitig wird an der Gegenseite Sauerstoff aus der Umgebungsluft entzogen. Dadurch entsteht ein Elektronenstrom, der an einem Lastwiderstand gemessen werden kann.
Die jeweiligen Signaländerungen an den Sensoren werden von einer Auswerteelektronik erfasst, aufbereitet und über eine digitale Anzeige angezeigt.
Alkoholtester unterscheiden sich in der Regel durch den eingebauten Sensor. In den heute erhältlichen Geräten werden entweder ein Halbleiter-Sensor oder ein elektrochemischer Sensor eingesetzt. Elektrochemische Sensoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine viel höhere Genauigkeit der Messergebnisse liefern. Geräte mit elektrochemischem Sensor weisen eine Messtoleranz von +/- 0,05 Promille auf, während Halbleiter-Sensoren Messtoleranzen zwischen 0,10 und 0,25 Promille haben.
Hochwertige Promilletester, in denen ein elektrochemischer Sensor die eingepustete Atemluft misst, kommen in der Messgenauigkeit den von der Polizei eingesetzten Geräten sehr nahe. Geräte mit Halbleiter und einer Messtoleranz von +/- 0,20 oder höher sollten nur als Partygag verwendet werden und sind nicht für professionelle Anwendungen geeignet!
Eignung für den Einsatz
Eignung für den Einsatz
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Genauigkeitsklasse (definiert von AlcoControlEurope): 1+ Professionell bzw. polizeiähnlich; 1 Professionell; 2 Semiprofessionell; 3 Selbsttest; 4 Partygag
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Messtoleranz: wichtig für die Aussagekraft des Alkoholtests
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NFX-Zulassung für Reisen nach Frankreich
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Verwendeter Sensor: Halbleitersensor, Infrarotsensor, Elektrochemischer Sensor, Granulat
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Kalibrierbares Gerät: wichtig zum Erhalt der Messgenauigkeit (Alkoholtester sollten zum Erhalt der Messgenauigkeit 1x pro Jahr kalibriert werden)
Die passende Ausstattung
Die passende Ausstattung
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Auswechselbarer Sensor
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Drucker für lückenlose Dokumentation der Messergebnisse
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Beleuchtetes Display, Displaygröße
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Aufladbar im KFZ für dauerhaften mobilen Einsatz
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Uhr, Countdown-Funktion
Warum muss immer ein neues Mundstück verwendet werden?
In Bezug auf die Messgenauigkeit hat sich gezeigt, dass die Messergebnisse dann am exaktesten sind, wenn für den Atemtest austauschbare Mundstücke verwendet wurden.
Diese Erkenntnis ist unabhängig von der integrierten Sensor-Art. Es gibt auch Promilletester, die durch das Pusten über einen Strohhalm oder komplett ohne Einpust-Aufsatz (Mundstück oder Strohhalm) Messergebnisse liefern. Diese sind aber dann nicht so genau wie ein Ergebnis, das durch die Verwendung eines Mundstückes ermittelt wurde.
Die Nutzung eines jeweils neuen Mundstückes pro Test und pro Person wird nicht nur aus hygienischen Gründen empfohlen. In einem bereits benutzten Mundstück kann sich noch Restalkohol vom zuvor durchgeführten Test befinden. Dadurch wird der nachfolgende Test verfälscht, wenn das gleiche Mundstück verwendet wird.
Kann ich die Mundstücke waschen und danach wieder benutzen?
Es wird davon abgeraten, die Mundstücke egal mit welchen Mitteln bzw. auf welchem Weg zu reinigen oder zu waschen. Sollte eine eigenmächtige Reinigung erfolgen, so kann keine Garantie für die Genauigkeit der mit diesen Mundstücken durchgeführten Tests gegeben werden. Original Mundstücke verfügen darüber hinaus zumeist über eine Rückatemsperre (die den Rückfluss von Speichel oder anderen Flüssigkeiten verhindert). Die Funktionalität der Rückatemsperre kann durch einen Reinigungs- oder Waschvorgang nicht mehr gewährleistet werden.
Am Markt sind unter anderem auch Atemalkoholtester mit austauschbarem Sensor erhältlich. Das bedeutet, dass der im Gerät integrierte Sensor herausgenommen und im Fall einer bevorstehenden Kalibrierung durch einen neuen Sensor ausgetauscht werden kann.
Durch den Sensortausch erspart man sich das Einsenden des Gerätes zum 1x jährlich empfohlenen Kalibrier-Service. Der ausgebaute Sensor muss nicht entsorgt werden, sondern kann in einem zertifizierten Service-Labor kalibriert werden.
Nach der Kalibrierung ist der „alte“ Sensor wieder voll funktionsfähig und ebenso messgenau wie der zuvor ins Gerät eingebaute (neue) Austauschsensor.
Muss man einen Alkoholtester im Fahrzeug mitführen?
In Deutschland wird eine Alkoholkontrolle mit Messgeräten der Polizei durchgeführt. Bewegt man sich jedoch ins Ausland, gelten (wie bei Warnwesten) häufig andere Vorschriften. Für eine Reise nach Frankreich müssen beispielsweise stets zwei Alkoholtester mit NFX-Zulassung im Fahrzeug mitgeführt werden, die bei einer Kontrolle verwendet werden.
Wie genau sind Alkoholtester?
Atemalkoholtestgeräte messen die Höhe des Alkoholgehalts in der Atemluft der jeweiligen Testperson, der Messwert wird in der Regel in Promille (‰ oder g/l) angezeigt. Die heute im Handel erhältlichen Messgeräte liefern je nach Qualität und eingebautem Sensor bereits ab 0,01 Promille erste Ergebnisse. Zur beweissicheren Bestimmung des individuellen Alkoholisierungsgrades wird die Messung der Blutalkoholkonzentration (BAC) herangezogen, die von der Polizei bei Verdacht durchgeführt werden kann. Atemalkoholtester messen den Alkoholgehalt der Atemluft relativ exakt, mit Abweichungen je nach Messmethode. Der tatsächliche Alkoholgehalt im Blut kann stoffwechselbedingt jedoch abweichen.
Was kostet ein Alkoholtester?
Einfache Einweg-Alkoholtester sind bereits zum kleinen Preis erhältlich. Sie sind ausreichend, um das Vorhandensein von Alkohol bzw. Ethanol in der Atemluft nachzuweisen. Für exaktere Messergebnisse sind jedoch (je nach Modell) Preise im dreistelligen Bereich üblich. Je professioneller die Geräte sind, desto stärker steigt der Preis an, jedoch überzeugen die Modelle im obersten Preissegment auch mit Polizei-Standards und können sehr häufig eingesetzt werden.
Warum muss ein Alkoholtester regelmäßig kalibriert werden?
Damit die Genauigkeit von Alkoholtestern erhalten bleibt, sollte man Sie regelmäßig kalibrieren. Beim Kalibrieren wird die Messgenauigkeit überprüft und etwaige Abweichungen protokolliert. Der entscheidende Faktor bei der Abweichung der Messgenauigkeit ist die Gebrauchshäufigkeit und die Zeit. Bei stark in Anspruch genommenen und oft genutzten Geräten verschiebt sich der Nullpunkt. Bei wenig genutzten Geräten und solche, die lange Zeit liegen bleiben, nimmt die Empfindlichkeit ab. Unabhängig von der Nutzung muss man Promilletester also in gewissen Zeitabständen regelmäßig kalibrieren bzw. kalibrieren lassen.