Ratgeber

Amateurfunkgeräte mit interessanten Funktionen entdecken

Wählen Sie Funkgeräte mit VOX-Funktion, die sich bei Bedarf abschalten lässt. So können Sie die Modelle auch in einer lauten Umgebung nutzen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Amateurfunkgeräte verwendet werden und was Anfänger und Profis bei der Nutzung beachten sollten.  

Was sind Amateurfunkgeräte?

Grundsätzlich handelt es sich beim Amateurfunk um ein Hobby, das seit 1997 sogar in einem Gesetz geregelt wird und generell zu nicht kommerziellen Zwecken betrieben wird. Amateurfunker bauen und betreiben selbst Sende-, Empfangs- und Antennenanlagen. Sie kommunizieren untereinander und erarbeiten sich das notwendige Knowhow überwiegend im Selbststudium. Funkamateure können sich prüfen lassen und erhalten dadurch diverse Rechte, müssen sich aber im Alltag den Regelungen des Amateurfunkdienstes unterwerfen.

Dem Amateurfunker wird nach Ablegen der Prüfung bei einer Regulierungsbehörde (z.B. BNetzA) ein personengebundenes Amateurfunkrufzeichen zugeordnet. Amateurfunker kommunizieren mit ihrem Amateurfunkgerät in ganz bestimmten Frequenzbereichen, den sogenannten Amateurfunkbändern, zwischen 135 kHz und 250 GHz im Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich. Ein Verhaltenskodex, der Ham Spirit, gilt als Leitfaden für das Verhalten der Amateurfunker. Um erfolgreich Amateurfunk zu betreiben, werden Sender, Empfänger und eine Antenne benötigt.

Welche Arten von Amateurfunkgeräten gibt es?

Generell gibt es eine Vielzahl von Amateurfunkgeräten, die klassisch, als Seefunkgerät oder als Handfunkgerät daherkommen können. Darüber hinaus gibt es diverse Besonderheiten hinsichtlich der Funktionalität, die eine weitere Kategorisierung erlauben:

Roger Beep

Bei einem Amateurfunkgerät mit der Funktion Roger Beep erspart sich der Nutzer einen Teil der Kommunikation. Wo ansonsten der Begriff „over“ verwendet wird, um dem Funker auf der anderen Seite mitzuteilen, dass die Durchsage soweit beendet ist, sorgt hier ein Signalton dafür. Sobald die Push To Talk-Taste losgelassen wird, informiert der Roger Beep das Gegenüber, dass nicht weitergesprochen wird. Nach dem Kontrollton weiß der andere Funker, dass dieser nun seine Informationen übermitteln kann.

Rauschsperre-Regler (Squelch)

Diese Funktion ist dafür gemacht, um Störgeräusche während der Pausen auszublenden. Beim Amateurfunk ist dies insbesondere ein konstantes Rauschen, das sowohl ein Eigenrauschen des Funkgerätes, als auch ein atmosphärisches Rauschen ist. Unterhalb eines bestimmten Schwellenwertes werden alle Funksignale auf der eingestellten Frequenz ausgeblendet. Der Squelch wird als Regler soweit zugedreht, dass die rauschenden Geräusche gerade eben ausgeblendet werden und der beste, störungsfreie Empfang gegeben ist. Funker, die einen Sender erwarten und empfangen wollen und wissen, dass dieser sendet, drehen den Squelch kurzfristig wieder weiter auf, um etwas davon hören zu können.

S-Meter

Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet dort „signal strength meter“. Das S-Meter ist ein Messgerät, dass die Signalstärke am Eingang des Funkempfängers anzeigt. Es gibt digitale und analoge S-Meter, die einmal vernünftig kalibriert (eingestellt) werden sollten. Dies kann geschehen, indem sich eine Person mit einem Handfunkgerät direkt neben das Funkgerät mit dem S-Meter stellt. Der Ausschlag des S-Meters sollte nun maximal sein, denn die Signalquelle ist enorm nah. Die sogenannten S-Werte geben Aufschluss über Verständlichkeit und Qualität der Signale.

Scan Funktion

Ist die sogenannte Scan Funktion in einem Empfangsgerät integriert, werden bestimmte Frequenzbereiche automatisch abgesucht. Wird eine Aktivität registriert, wird auf der jeweiligen Frequenz gestoppt und es kann mitgehört werden. Erlischt das Signal, beginnt der Scanner automatisch wieder mit der Suche nach Signalen. Der Funker kann mit der Scan Funktion frei und unverwendete Gesprächskanäle bequem finden und auf Wunsch nutzen.

VOX

Die VOX-Funktion (Voice Operated Transmission) ist ein Dienst zur Spracherkennung. Ganz ohne Tastendruck erkennen die Geräte, wann jemand zu sprechen beginnt und schaltet automatisch den gewählten Kanal frei. Bei hochwertigen Geräten funktioniert die VOX-Funktion auch in einer lauteren Umgebung mit vergleichsweise vielen Nebengeräuschen.

Zweikanal-Überwachung

Die Zweikanalüberwachung wird häufig auch als Dual-Watch bezeichnet. Diese Funktion ist in der Lage, zwei getrennte Frequenzen oder Kanäle gleichzeitig zu überwachen.

Worauf sollte man beim Kauf von Amateurfunkgeräten achten?

Je nachdem, ob Sie fast schon professionellen Amateurfunk betreiben oder nicht, müssen Sie die jeweiligen gesetzlichen Vorgaben beachten. Die gängigen CB-Funk-Antennen sind bis zu sechs Meter lang und sollten nicht ohne Genehmigung des Vermieters auf Dächern, Balkonen oder Garagen angebracht werden. Für Anfänger erleichtern Hand-Funkgeräte den Einstieg in die Materie, denn die handlichen Geräte sind mit allen notwendigen Technologien ausgestattet, um sofort loszulegen. Sender, Empfänger und Antenne sind in Hand-Funkgeräten integriert, sodass ohne Umbauten lediglich die Akkus geladen oder Batterien eingelegt werden müssen.

Unser Praxistipp: Selektivrufsystem nutzen

Das Selektivrufsystem ermöglicht die Kontaktaufnahme zu bestimmten Geräten, sodass Sie gezielt jemanden anfunken können. Der restliche Datenverkehr auf dem verwendeten Kanal wird dabei vollständig ausgeblendet.

FAQs: Die häufigsten Fragen zu Amateurfunkgeräten 

Kann man Lautsprecher, Kopfhörer oder Mikrofone mit den Geräten verbinden?

Teilweise ist es möglich, ein Amateurfunkgerät mit Mikrofonen, Kopfhörern oder Lautsprechern zu verbinden. Allerdings müssen die Geräte über die notwendigen Anschlüsse verfügen.
 

Wie sind die Reichweiten der Geräte? 

Generell besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Länge der Antenne und der erzielten Reichweite. Längere Antennen erzielen in gleicher Umgebung größere Reichweiten. Handfunkgeräte mit integrierter Antenne können mehrere hundert Meter überbrücken, während große Antennen mit stationären Funkgeräten deutlich größere Distanzen überwinden.

Fazit: So finden Sie das richtige Amateurfunkgerät 

Entscheiden Sie zunächst, ob Sie ein richtiger Amateurfunker mit Prüfung und eigenem Amateurfunkrufzeichen inklusive technischer Ausrüstung werden wollen, oder ob Sie sich zunächst dem einfachen Spaß beim Funken hingeben wollen. Die unterschiedlichen Funkstandards besitzen alle ihre Vor- und Nachteile.

Einsteiger sollten einfach Freunde oder Bekannte fragen, welchen Standard diese nutzen und ein entsprechendes Gerät kaufen. Achten Sie auf eine lange Laufzeit von Akkus, damit der Funk-Spaß ungestört stattfinden kann. Achten Sie vor dem Kauf darauf, ob sich Zubehör an die Geräte anschließen lässt. Denn nur, wenn entsprechende Anschlüsse vorhanden sind, kann das Zubehör seinen praktischen Mehrwert entfalten. In den Filialen von Conrad können Sie die unterschiedlichen Geräte miteinander vergleichen, deren Gewicht und Handlichkeit überprüfen oder können einem fachkundigen Mitarbeiter diverse Detailfragen stellen.