Ratgeber
eBook-Reader » Bücher digital immer dabei haben
In einem gedruckten Buch zu lesen hat noch immer Charme – doch es gibt viele Momente, in denen ein eBook-Reader klar von Vorteil ist. Wenn der Platz im Bücherregal erschöpft ist oder viele Bücher auf Reisen dabei sein sollen, ist ein eReader die Lösung!
Was definiert einen eBook-Reader und welche Besonderheiten bieten verschiedene Anbieter? Unser Ratgeber gibt Ihnen Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Ein eBook-Reader ist ein Gerät, mit dem Bücher in digitaler Form über ein Display gelesen werden. Die E-Books werden auf das Lesegerät übertragen und können danach unabhängig von einer Internetverbindung gelesen werden.
Diese Funktionalität bieten streng genommen auch Smartphone und Tablet-PC. Diese Geräte besitzen dafür eigene Lese-Apps. Für gelegentliches Lesen sind Handy und Tablet zwar Alternativen, doch wer viel liest, ist mit einem eBook-Reader besser versorgt.
Ein Tablet hat ein größeres Display als ein Smartphone, doch beide Alternativgeräte verbrauchen für das Lesen mehr Strom als ein eReader. Dessen Akku hält bei vielen Modellen wochenlang.
Zudem ist das Display bei einem E-Book-Reader anders als bei Smartphone und Tablet auf eine papiernahe Optik ausgelegt. es wird in diesem Zusammenhang auch von E-Papern gesprochen, da der dargestellte Text auf dem Display wie Tinte auf echtem Papier wirkt.
Die drei bekanntesten Marken sind Amazon Kindle, Tolino und PocketBook. Während PocketBook und Tolino den Leserinnen und Lesern mehr Flexibilität bieten, bringt Amazon Kindle einen Gerätezwang mit sich. Sie greifen mit einem Kindle auf das Kaufangebot einer großen Bibliothek bei Amazon zurück, doch Sie sind größtenteils auch an das Amazon-Angebot gebunden.
Geräte wie das Smartphone nutzen Flüssigkeitskristalle, die durch Spannung dazu animiert werden, ihre Position zu ändern und damit den Hintergrund des Bildschirms durchscheinen lassen. Nur unter Spannung funktioniert dieser Prozess, weshalb der Akku beständig beansprucht wird.
Dank elektronischer Tinte kann ein E-Book-Reader hingegen Text passiv erzeugen. Dafür werden winzige Kapseln genutzt. Jede Kapsel besitzt im Inneren eine Flüssigkeit und kleine Partikel. Diese Partikel kennen zwei Ladungszustände: positiv oder negativ. Unter Spannung bewegen sich positive Partikel in Richtung Oberseite. Für das menschliche Auge erscheint ein Schwarz-Weiß-Bild.
Da die Ladung der Partikel bei einer Unterbrechung der Stromzufuhr nicht verloren geht, genügt ein Impuls zur Darstellung des Textes. Danach muss während der Lesezeit der jeweiligen Seite nicht permanent Strom zugeführt werden.
eBook-Reader mit Farbdisplay?
Während die meisten eReader auf eine schwarz-weiße Darstellung reduziert sind, gibt es wenige Ausnahmen, zum Beispiel das Modell „InkPad Color“ von PocketBook. Das HD-Display mit 1.404 x 1.872 Pixeln kann 4.096 Farben anzeigen.
Prozessor
Die CPU ist das Herzstück. Das Kindle „Oasis 3“ von 2019 nutzt beispielsweise den Prozessor i.MX7D von NXP. Dieser Dual-Core-Prozessor arbeitet mit 1 GHz. Der E-Reader „Tolino vision 5“ erschien ebenfalls 2019 und setzt ebenso auf den Hersteller NXP. Genutzt wird hier allerdings das Prozessor-Modell i.MX6 mit 1 GHz.
Schnittstellen
Damit ein digitales Buch im Speicher landen kann, müssen die Daten übertragen werden. Dafür kann entweder ein USB-Kabel genutzt werden oder Sie laden die Inhalte online herunter. Letzteres funktioniert über eine WLAN-Schnittstelle. Auch E-Book-Reader mit Bluetooth sind erhältlich.
Akku
Im Regelfall ist ein Lithium-Ionen-Akku eingebaut, der das Gerät über Wochen mit Energie versorgt. Damit wird eine deutlich bessere Laufzeit erreicht, als ein Tablet es je bieten könnte.
Speicher
Um den eReader mit digitalen Büchern zu füllen, gibt es einen internen Speicher. Viele Modelle bieten 8 oder 16 GB. Diese Größen sind ausreichend, um Tausende von Bücher zu speichern. Liegt ein Buch in einem der gängigen ePub-Formate vor, umfasst es selten mehr als 1 MB. Daher kann auch ein eBook-Reader mit 256 MB Speicher ausreichend sein. Die größte Speicherkapazität von 32 GB bietet das Kindle Paperwhite.
Display
Der eBook-Reader ist in ein flaches Gehäuse eingefasst. Zwischen dem oberen Rahmen liegt das Display. Es ist kaum einen Millimeter dick und mit einer Folie überzogen. Häufig wird auch von E-Ink-Displays gesprochen. Mit E-Ink ist die E-Tinte gemeint, die den Text anzeigt. Es empfiehlt sich an dieser Stelle außerdem, auf ein blendfreies Display zu setzen. Bei direkter Sonneneinstrahlung wird das Lesen ohne Spiegeleffekte einfacher.
Größe
Schriftgröße und Zeilenabstand können umso angenehmer eingestellt werden, je größer der Monitor ist. Die Mehrheit der Geräte setzt auf 6 Zoll. Ein größeres Display erwartet Käufer beim Kindle „Oasis“ und beim Tolino-Modell „vision 5“. Beide liegen bei 7 Zoll. Einen besonders großen Monitor bietet das PocketBook „InkPad X“ mit 10,3 Zoll.
Hintergrundbeleuchtung
Viele eBook-Reader bieten eine integrierte Beleuchtung. Das ist entscheidend, wenn nicht nur am Tag und bei idealer Raumbeleuchtung gelesen werden soll. Neben einer fixen Helligkeit ist ein individuell verstellbares Frontlicht praktisch.
Speicherkartenslots
Wer vorab weiß, dass viele Bücher auf dem Gerät gespeichert werden sollen, kann entweder direkt einen eBook-Reader mit einem internen Speicher von 32 GB wählen oder achtet auf ein Modell samt Speicherkartenslot. Ist ein solcher Slot vorhanden, kann auch nachträglich der vorhandene Speicher vergrößert werden.
DRM-fähige Geräte
Der eReader sollte DRM-fähig sein, um Buchkäufe zu autorisieren. DRM steht für „Digital Rights Management“. Beim Kauf eines digitalen Buches geben Sie ihre Adobe-ID an. An diese persönliche Kennung wird das gekaufte eBook übermittelt und gebunden.
Lesbare eBook-Formate
Bis auf Kindle-Geräte, die von Amazon bewusst so gehalten sind, dass sie vor allem Amazon-eBooks lesen können, unterstützen die meisten eReader eine große Anzahl an Formaten. Dazu zählen neben dem bekannten ePub-Format unter anderem PDF, DOC und DOCX sowie MOBI, TXT, HTML und AZW/AZW3.
Praktische Features
Um die Nutzung noch komfortabler zu gestalten, bieten viele Modelle Zusatzfunktionen wie beispielsweise ein digitales Lesezeichen. Auch ein Wörterbuch kann integriert sein, um fremdsprachige Werke besser lesen zu können. Ferner gibt es die Möglichkeit, kurze Notizen anzufertigen.
Für wen ist ein Kindle von Amazon ungeeignet?
Während manche Leser in jedem Fall ein Kindle von Amazon möchten, schließen andere Käuferinnen und Käufer Kindle-Modelle kategorisch für sich aus. Wer keinen Amazon-Account hat oder haben möchte, kann kein Kindle nutzen.