Ratgeber
Dank Printservern können Sie sowohl im Privathaushalt als auch in Bürokomplexen oder Bildungseinrichtungen von vielen Computern aus Druckaufträge an einen zentralen Drucker senden.
Wie ein solches Netzwerk funktioniert, zeigt Ihnen unser Conrad-Ratgeber.
Eine knappe Antwort auf die Frage „Was sind Netzwerk-Printserver?“ lautet: Es handelt sich um Geräte, die als Schnittstellenwandler auftreten. Das bedeutet, dass sie zwischen Drucker und Endgerät gesetzt werden.
Was macht ein Printserver? Seine Hauptaufgabe ist es, eingehende Aufträge an den Drucker weiterzuleiten beziehungsweise in einer Warteposition zu halten. Gehen mehrere Aufträge parallel ein, werden sie nacheinander vom Drucker bearbeitet.
Um parallele Aufträge in einer Art Warteschleife zu verwalten, ist passende Hard- und Software nötig. Die Server-Geräte können Sie sich daher als Computer vorstellen, die jedoch nicht für komplexe Aufgaben gedacht sind, sondern ausschließlich als Netzwerk- und Druckerschnittstelle dienen. Sie besitzen daher nur ein rudimentäres Betriebssystem.
Deshalb sind die Geräte selbst meist kleiner als handelsübliche Router. Wie ein Router besitzen die Boxen mehrere Anschlüsse. Wozu diese da sind, erklärt sich beim Blick auf die Funktion.
Zunächst setzen Sie ein Druckauftrag ab.
Dieser landet nicht direkt beim Drucker, sondern zunächst auf dem Druckserver. Dieser erste Schritt erfolgt über LAN oder WLAN; entsprechend muss die Hardware über einen WLAN- oder LAN-Port verfügen.
Erfolgt der Anschluss nicht über ein LAN-Kabel, muss der Netzwerk-Print-Server für den Zugang zum WLAN die IP-Adresse vor Ort kennen. Die Netzwerk-Komponenten müssen entsprechend eingestellt werden.
Im zweiten Schritt gibt der Druckserver den bei ihm angekommenen Auftrag an den Drucker weiter, was erneut über verschiedene Ports erfolgen kann. Meist handelt es sich um einen USB-Anschluss.
Auch wenn eine einzelne USB-Schnittstelle der Standard ist, bieten manche Hersteller Geräte mit mehreren USB-Slots an.
Das hat den Vorteil, dass der Druckserver über USB mit entsprechend mehreren Geräten verbunden werden kann. So entsteht ein noch größeres Netzwerk.
Praxistipp:
Was tun, wenn nur ein USB-Slot vorgesehen ist und dieser Anschluss auch als Stromquelle des Druckers genutzt wird? Stecken Sie an diesen USB-Port einen USB-Hub. Darüber lassen sich dann weitere USB-Geräte anschließen.
Eine weitere Verbindungsmöglichkeit ist Parallel (IEEE 1284).
Der IEEE-1284-Standard ist seit den 1990ern eine parallele Schnittstelle und noch immer für viele Drucker im Einsatz.
Darüber hinaus bieten manche Hersteller den Anschluss über Bluetooth oder NFC. Beispielsweise HP nutzt diese kabellosen Schnittstellen. Die kleinen Geräteboxen verfügen meist zusätzlich über USB und WLAN.
Druckserver werden vor allem dort eingesetzt, wo viele Endgeräte auf wenige Drucker zugreifen können sollen. Das ist etwa in Firmen, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern der Fall, aber auch in Schulen und auf dem Campus einer Universität.
Je nach Freigabe können Wireless-Printserver von beliebigen Standorten aus genutzt werden. Weitläufige Anlagen wie große Firmengebäude und Kliniken profitieren davon.
Ein Netzwerk-Printserver in Schulen und Bildungseinrichtungen hat den großen Bonus, dass tausende Menschen mit einem einzigen Drucksystem arbeiten können.
Dieser Faktor spart deutlich Kosten, da nicht parallel Dutzende Drucker aufgestellt werden müssen. Selbst nicht netzwerkfähige Drucker werden mit dem Server netzwerkfähig.
An erster Stelle steht die Kompatibilität zwischen Drucker, Server und dem Netzwerk. Die Hersteller geben an, welche Betriebssysteme unterstützt werden. Neben Windows sollten im Idealfall für eine breite Anwendbarkeit auch MacOS, Unix, Linux sowie NetWare zur Liste gehören.
Darüber hinaus kommt es auf die verwendeten Protokolle an. Die klassischen Netzwerk-Protokolle wie TCP/IP, IPX/SPX und NetBEUI werden fast immer unterstützt. Für kleine Netzwerke mit Apple-Betriebssystem ist AppleTalk nötig. Weitere bekanntere Protokolle sind IPP, LPR/LPD und Raw/TCP.
Ein weiterer Blick sollte auf die Schnittstellen für USB fallen. Wie viele USB-Anschlussmöglichkeiten sind vorhanden? Handelt es sich um den Standard USB 2.0 oder USB 3.0? USB 3.0 ist zwar schneller und daher durchaus eine Überlegung wert, allerdings setzen die meisten Hersteller auf USB 2.0. Die langsamere USB-Verbindung ist für Druckaufträge durchaus ausreichend.
Praxistipp vor dem Kauf:
Soll nicht nur ein Drucker über das Netzwerk angesprochen werden, sondern beispielsweise auch ein Scanner in Gruppen vernetzt sein, ist ein reiner Printserver nicht die ideale Lösung. Hier empfehlen sich Device Server. Diese Geräte können auch mit Druckern verbunden werden, zusätzlich aber mit weiteren Peripheriegeräten.