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Ratgeber

PC-Systeme

Komplette PC-Systeme richten sich an diejenigen, die keine Lust, keine Zeit oder nicht die nötigen Kenntnisse haben, sich selbst einen Rechner zusammenzustellen und ihn zusammenzubauen. Die Computer unterscheiden sich nicht nur darin, welche Komponenten verbaut sind, es gibt auch völlig unterschiedliche Arten für verschiedene Anwendungszwecke. Wir verschaffen Ihnen einen Überblick und erklären, worauf es bei der Kaufentscheidung ankommt.



Was ist ein Desktop-PC?

Wenn PC-Nutzer und -Nutzerinnen das Wort "Desktop" hören, denken sie in erster Line an die unterste Ebene der grafischen Oberfläche eines Betriebssystems – also den Hintergrund, auf dem beispielsweise in Windows Icons zum schnellen Starten von Programmen oder Öffnen von Dateien und Ordnern abgelegt sind, ohne sie über das Startmenü oder die Suchfunktion suchen zu müssen. "Desktop" ist aber auch das englische Wort für "Schreibtischplatte" oder "Arbeitsfläche". Wenn also von einem Desktop-PC oder Desktop-Computer die Rede ist, handelt es sich um einen Rechner, der explizit für den Betrieb auf einem Schreibtisch konzipiert ist.

Im Gegensatz zu einem Laptop, der ein All-in-One-Gerät darstellt, das man theoretisch an jedem beliebigen Ort verwenden kann, ist ein Desktop-PC in der Regel nur ein Gehäuse mit allen systemrelevanten Hardware-Komponenten im Innern. Dazu gehören das Mainboard, die CPU, die Grafikkarte, der Arbeitsspeicher, Festplatten und/oder SSDs sowie das Netzteil. Eingabegeräte (Maus, Tastatur) und Monitor müssen separat erworben und an den Computer angeschlossen werden. Gleiches gilt für Peripherie zur Soundwiedergabe wie Kopfhörer oder Lautsprecher.



Verschiedene Arten von PC-Systemen

Die Varianz bei Desktop-PCs ist sehr groß. Das hat damit zu tun, dass es von jeder einzelnen Komponente enorm viele Ausführungen gibt. Hinzu kommen die verschiedenen Formen solcher PC-Systeme. Einige davon seien an dieser Stelle aufgelistet.
 

  • Gaming-PCs: Ein Gaming-PC ist ein Computer, auf dem Computerspiele in hohen, bestenfalls maximalen Details flüssig laufen. Ein solches System eignet sich aber auch für andere Anwendungen. Hardware, die stark genug ist, um grafisch anspruchsvolle Spiele mit hohen Bildraten darzustellen, bringt auch die Power für Bild- und Videobearbeitung mit.
  • Mini-PCs: Wie der Name schon andeutet, handelt es sich bei Mini-PCs um Computer im Mini-Format. Die Gehäuse sind oft relativ schmal. Sie haben ein Format, das mit dem von Spielkonsolen vergleichbar ist, oder sind gar noch kleiner. Mini-PCs sind also sehr kompakt, dafür aber auch schwer bis gar nicht im Nachgang modifizierbar.
  • Barebones: Barebones sind ebenfalls recht kompakte Desktop-PCs, tendenziell aber größer als Mini-PCs. Ihre Besonderheit ist jedoch nicht die Größe, sondern die kaum vorhandene Ausstattung. Ihr Name kommt vom englischen "bare bone", was übersetzt "blanker Knochen" heißt. Sie werden auch X-PCs genannt, weil sie oftmals nur aus Gehäuse, Netzteil und Mainboard bestehen. Barebones dienen als Basis, um sich ein eigenes Computersystem zusammenzustellen. Zu diesem Zweck können sie mit weiteren Komponenten wie einer CPU, einem Arbeitsspeicher, einer Grafikkarte und Laufwerken bestückt werden.
  • All-in-One-PCs: Bei einem All-in-One-PC bilden Bildschirm und Rechner ein Gerät. Die Computer sind ähnlich dünn wie normale Flachbildmonitore und daher äußerst platzsparend, zumal es keinen Tower gibt, der neben oder unter den Schreibtisch gestellt werden muss.
  • Industrie-PCs: Industrie-PCs sind Rechner, die explizit für industrielle Zwecke gedacht sind. Sie werden für die Visualisierung von Prozessen, in der Industrieautomation und in der Robotik eingesetzt.
  • Workstations: Als Workstations bezeichnet man Computer, die besonders leistungsstark sind und für aufwendige Videobearbeitung, CAD-Programme (Computer-Aided Design), Computersimulationen und andere anspruchsvolle Aufgaben genutzt werden.


Gründe, sich ein komplettes PC-System zu kaufen

Es hat Vorteile, sich einen Desktop-PC selbst zusammenzustellen. Man hat die volle Kontrolle darüber, welche Komponenten im Rechner verbaut werden und kann die bestmögliche Konfiguration für die Aufgaben, die die Hardware bewältigen können muss, realisieren. Aber nicht jeder hat a) die Zeit und Muße, sich einen Computer zusammenzubasteln, und b) das nötige Know-how.

Komplettsysteme machen es Nutzern und Nutzerinnen einfacher. Zwar verbringt man auch hier Zeit damit, verschiedene Produkte miteinander zu vergleichen und abzuwägen, ob nun eine schnelle CPU oder eine starke Grafikkarte wichtiger ist, aber muss man sich keine Gedanken über die Kompatibilitäten von PC-Komponenten machen. In einem Komplettsystem werden keine Teile verbaut, die nicht miteinander arbeiten können. Wenn ein Prozessor von Intel verbaut ist, sind auch ein passendes Mainboard und ein passender Arbeitsspeicher enthalten. Das gilt analog für PCs mit AMD-Ryzen-CPU. Ebenso wird der Computer ein Netzteil mitbringen, das ausreichend Energie für das System bereitstellt. Man muss also keine Überlegungen anstellen, wie viel Watt nötig sind, damit alle Komponenten mit genügend Strom versorgt werden. Genauso muss man sich nicht die Frage stellen, ob die Teile ins Gehäuse passen.

Beim Kauf eines kompletten, fertig konfigurierten PC-Systems erspart man sich außerdem den Zusammenbau. Wer nicht weiß, wie man einen Rechner zusammenschraubt, oder dafür keine Zeit oder Lust hat, liegt mit einem Komplettsystem richtig. Sobald der PC geliefert wurde, kann man ihn direkt mit Peripherie verbinden, an eine Stromquelle anschließen und in Betrieb nehmen.



Kaufkriterien für PC-Systeme – worauf kommt es an?

Beim Kauf eines PC-Systems kommt es in erster Linie auf die Hardware-Leistung an. Die größte Rolle spielen hierbei die CPU, die Grafikkarte und der Arbeitsspeicher. Ein schneller Prozessor von Intel oder AMD ist für jede Art von Anwendung wichtig. Ein PC, der nur für einfache Büroaufgaben wie die Bearbeitung von Dokumenten und die Nutzung simpler Multimedia-Anwendungen wie Musik- oder Video-Playern gedacht ist, muss jedoch keine High-End-CPU mit 24 Kernen (Cores) haben. Zu langsam sollte der Prozessor aber auch nicht sein, gerade dann, wenn oftmals mehrere Aufgaben parallel zu erfüllen sind. Diesbezüglich ist auch wichtig, dass genügend GB RAM verbaut sind. Selbst in einem Office-PC sollten heutzutage mindestens 8 GB RAM stecken, besser 16 GB. Grund: Allein Internet-Browser mit mehreren offenen Tabs beanspruchen gerne mal mehrere GB RAM. Bei der Grafikkarte kann man sparen, wenn keine Videobearbeitung oder andere grafisch anspruchsvolle Aufgaben bewältigt werden müssen. Dann reicht eine GPU, die im Prozessor oder auf dem Mainboard integriert ist. Ein PC-System, das für 3D-Modellierung beziehungsweise CAD-Programme verwendet werden oder als Gaming-PC dienen soll, muss dagegen mit High-End-Hardware ausgestattet sein. Eine starke Grafikkarte ist genauso Pflicht wie eine schnelle CPU und viele GB RAM.

Weitere Aspekte sind der vorhandene Datenspeicher und dessen Geschwindigkeit. Wie viel GB SSD-Speicher sollen es sein? Reichen Festplatten als Archive für große Datenmengen aus oder soll jedes Laufwerk möglichst schnell sein? Achten Sie auch darauf, wie gut die Kühlung ist. Ein leistungsstarker CPU-Kühler ist umso mehr von Bedeutung, wenn ein schneller Prozessor verbaut ist. Der kann nämlich sehr heiß werden, was es zu vermeiden gilt, damit die Hardware keinen Schaden nimmt. Ebenso spielen das Design des Gehäuses und die Menge an zusätzlichen Lüftern eine Rolle. Damit das gesamte System nicht überhitzt, ist ein guter Airflow wichtig: Heiße Luft muss effektiv nach außen befördert und kalte Luft eingesogen werden. Apropos Gehäuse: Vielleicht ist auch die Optik relevant, etwa wenn der PC sich möglichst unauffällig in die Büroumgebung einfügen soll.

Um den richtigen Desktop-PC zu finden, kann man sich an den Kategorien orientieren. Ein Gaming-PC ist dafür ausgelegt, Spiele flüssig darstellen zu können. Eine Workstation ist der ideale Rechner für CAD-Aufgaben, aufwendige Videobearbeitung oder die Berechnung anspruchsvoller Simulationen. Geht es um einfache Bürotätigkeiten und steht nicht viel Platz zur Verfügung, ist ein Mini-PC eine gute Wahl. Gerade für Nutzerinnen und Nutzer, die im Home-Office arbeiten und sich keinen großen Tower-PC in die Wohnung stellen möchten, ist so ein kompakter Computer gut geeignet.

Prüfen Sie außerdem, wie gut sich der Desktop-Computer erweitern beziehungsweise aufrüsten lässt. Vielleicht möchten Sie zu einem späteren Zeitpunkt eine stärkere Grafikkarte einbauen, den Arbeitsspeicher erweitern oder mehr GB SSD-Speicher hinzufügen. Ist ein Aufrüsten nicht möglich, bleibt nur, sich ein neues PC-System zu kaufen. Ob und welche Upgrade-Möglichkeiten gegeben sind, ist von Computer zu Computer unterschiedlich. Gerade bei Mini-PCs sind die Grenzen diesbezüglich recht eng. Befassen Sie sich daher unbedingt damit, wie zukunftssicher ein System ist, bevor Sie es kaufen.

Auch die Anschlussmöglichkeiten sind relevant. Besonders wichtig: Wie viele USB-Anschlüsse hat ein Desktop-PC und um welche Version der Schnittstelle handelt es sich? USB 2.0 dient heute eigentlich nur noch dem Anschluss von Maus und Tastatur. Die neueren Iterationen erlauben deutlich höhere Datentransferraten. Möchten Sie externe Festplatten und/oder SSDs anschließen, sollte USB 3.0 das Minimum sein. Im Idealfall kaufen Sie einen Desktop-Rechner, der über USB-C-Eingänge verfügt, da dieser Typ in den kommenden Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. USB-4-Kabel haben immer USB-C-Stecker, der alte USB-A-Standard ist im Rückgang begriffen. Gut zu wissen: Computer, die nur USB 2.0 bieten, werden gar nicht mehr produziert, weil es sich hierbei im Prinzip um veraltete Technik handelt.

Neben USB-Anschlüssen sind die Ausgänge für Videokabel von großer Bedeutung. Um moderne Monitore verwenden zu können, sind DisplayPort- oder HDMI-Ausgänge nötig. DVI und VGA sind nicht mehr zeitgemäß, weswegen heutige Bildschirme keine entsprechenden Eingänge mehr haben. Von Vorteil ist es, wenn der PC von Haus aus Bluetooth und Wi-Fi unterstützt, damit Sie keine zusätzlichen Empfänger kaufen müssen, sobald ein Gerät ohne Kabel mit dem System verbunden oder der Rechner in ein WLAN-Netzwerk aufgenommen werden soll.

Beim Kauf von Komplettsystemen spielt zu guter Letzt eine Rolle, ob ein Betriebssystem mit dabei und vielleicht schon vorinstalliert ist. Meistens handelt es sich um Windows (Windows 11, in manchen Fällen noch Windows 10). Achten Sie darauf, ob es sich um die jeweilige Home- oder Pro-Version handelt. Die Unterschiede halten sich zwar in Grenzen, im Fall von Windows 11 Pro gibt es jedoch mehr Sicherheitsfunktionen, die für Unternehmen von großer Bedeutung sein können. Vereinzelt gibt es auch Systeme mit Linux.




Unser Praxistipp: So optimieren Sie die Leistung Ihres PC-Systems

Gute Hardware ist eine Sache, ein PC-System muss aber auch gepflegt werden, um dauerhaft optimale Leistung zu erbringen. Es gibt ein paar Dinge, die Sie beherzigen sollten, damit der Computer bestmöglich performt. So sollten Sie Software, die Sie nicht mehr benötigen, deinstallieren und Dateien, für die keine Verwendung mehr besteht, löschen. Außerdem sollten die Anzahl an Programmen, die beim Rechnerstart automatisch geladen werden, möglichst gering sein. Halten Sie die Treiber immer auf dem neuesten Stand. Falls Festplatten verbaut sind, sollten diese alle paar Monate defragmentiert werden, um die Lese- und Schreibgeschwindigkeit zu optimieren.



FAQ – häufig gestellte Fragen zu PC-Systemen

Welcher CPU-Hersteller ist besser: Intel oder AMD?

Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Sowohl Intel als auch AMD haben CPUs in allen Leistungs- und Preisklassen im Sortiment. Die AMD-Ryzen- und Intel-Core-Prozessoren haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile, im Endeffekt nehmen sie sich jedoch nicht viel. Auf einem Gaming-PC mit einem guten AMD Ryzen laufen Spiele ebenso flüssig wie mit einer Intel-Core-CPU von vergleichbarem Niveau. 
 

Worauf kommt es bei einem Prozessor an?

Wichtig ist vor allem die Anzahl am Kernen (Cores). Je mehr davon vorhanden sind, desto mehr Prozesse kann die CPU von Intel oder AMD parallel verarbeiten. An zweiter Stelle steht die Taktrate, die bestimmt, wie schnell ein Kern arbeitet. Um einen geeigneten Prozessor für Ihre Zwecke zu finden, orientieren Sie sich an den verschiedenen Serien der Hersteller. Was Intel betrifft, so sind die Intel-Core-i9-Modelle die absoluten High-End-Prozessoren. Die Intel-Core-i7-CPUs richten sich vornehmlich an Nutzer und Nutzerinnen, die Hardware mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis für einen Gamer-PC oder Multimedia-PC benötigen. Die Intel-Core-i5-Modelle bilden die Mittelklasse und die Intel-Core-i3-Serie umfasst Prozessoren für Computer, die simplen Aufgaben vorbehalten sind. Bei AMD ist es ähnlich. Die AMD-Ryzen-9-CPUs sind die Spitzenmodelle einer jeden Generation und gehören in High-End-PCs. Die Bezeichnung AMD Ryzen 5 tragen Mittelklassemodelle, während AMD-Ryzen-3-Prozessoren für Einstiegs-PCs gedacht sind.
 

Warum sollte man SSDs statt Festplatten verwenden?

Mechanische Festplatten (HDDs = Hard Disc Drives) bieten viel Speicherplatz für wenig Geld, dafür aber sehr niedrige Lese- und Schreibgeschwindigkeiten. SSDs sind deutlich schneller und daher besser geeignet, um darauf Programme zu installieren, die aktiv genutzt werden. In einem Gaming-PC dürfen sie nicht fehlen, weil  Ladezeiten in Spielen mit SSDs wesentlich kürzer ausfallen als mit HDDs. Aber auch in Multimedia-PCs, die für den Videoschnitt genutzt werden, sowie in Rechnern, die im Allgemeinen rechenintensive Aufgaben erfüllen, sind SSDs sehr sinnvoll. Festplatten eignen sich in solchen Fällen eher für große Datenarchive. In Business-PCs beziehungsweise Office-PCs, die auch sonst keine allzu teure Hardware benötigen, mögen Festplatten für das tägliche Arbeiten noch ausreichen, allerdings machen sich die hohen Geschwindigkeiten von SSDs auch hier positiv bemerkbar, etwa beim Hochfahren. Mit schnellem Flash-Speicher startet ein Betriebssystem wie Windows 11 viel schneller, als wenn es auf einer HDD installiert ist. Der Nachteil von SSDs: Sie sind etwas teurer als Festplatten. Eine 500-GB-SSD von einer guten Marke kostet ungefähr 30 bis 40 Prozent mehr als eine Festplatte mit der gleichen Kapazität.