Ratgeber
DVB-C Receiver – die digitale Lösung
DVB-C-Receiver sind Empfangsgeräte für digitales Kabelfernsehen. Über DVB-C sind in Deutschland eine Vielzahl von Fernsehprogrammen kostenlos und in HD-Qualität verfügbar. Zudem können Pay-TV-Programme durch Einlegen kostenpflichtiger Smart-Cards mit DVB-C Receivern empfangen werden. Überdies bieten einige DVB-C Receiver neben Fernsehempfang und digitalen Radiosendern weitere Funktionen wie die Einbindung über Ethernet an den Router des Heimnetzwerks, Wiedergabe der Inhalte auf verschiedenen Geräten, Programmvorschau, Teletext, Aufnahmefunktionen und zeitversetztes Fernsehen.
Welchen Receiver benötigen Sie? – Unterschiede von DVB-C, DVB-S & DVB-T kurz erklärt
Zum Empfang von DVB-Kanälen benötigen Sie einen sogenannten Receiver. Der Receiver ist das Empfangsgerät, welches die Signale empfängt und so verarbeitet, dass die auf einem oder mehreren Wiedergabegeräten abgespielt werden können.
DVB generell ist die Abkürzung für Digital Video Broadcasting. Darunter fallen digital ausgestrahlte Fernseh- und Radioprogramme. Bei der Auswahl des richtigen Receivers kommt es darauf an, mit welcher Übertragungsart Sie Fernsehen empfangen.
Hinter dem DVB steht mit Bindestrich das Kürzel für die Empfangsart:
- DVB-C = DVB-Cable, also Kabelfernsehen über Antennensteckdosen
- DVB-S = DVB-Satellite, für den Empfang via Satellitenschüssel
- DVB-T = DVB-Terrestrial, für terrestrischen Empfang, meist über kleine Zimmerantennen
Einen DVB-C-Receiver benötigen Sie also, wenn Sie Kabelfernsehen via Antennensteckdose empfangen wollen. Ein Kabelanschluss bei einem Kabelnetzanbieter, meist gegen eine feste Grundgebühr, ist nach wie vor eine unerlässliche Voraussetzung.
Tipp:
- Kombi-Empfangsgeräte für DVB-C und DVB-T2 vereinen Kabelfernsehen und terrestrische Empfangsmöglichkeit in einem Gerät (DVB-C/DVB-T).
- IP-Server mit DVB-C-Empfang können digitale Kabelfernsehsignale über LAN anderen Geräten im Netzwerk zur Verfügung stellen.
HD-Kabel-Receiver (DVB-C-Receiver in Standardausführung)
HD-Kabel-Receiver sind einfache Receiver für digitales Kabelfernsehen in hochauflösender HD-Qualität. Bei der Nutzung eines DVB-C-Receivers können Sie alle Programme empfangen, die ihr Kabelnetzbetreiber zur Verfügung stellt. Seit 2019 werden in Deutschland die Standardprogramme der öffentlich-rechtlichen Sender ARD & Co, die Sender der ProSieben-Sat1-Mediagroup sowie auch die Programme der RTL-Gruppe über DVB-C ausgestrahlt.
Tipp: PAY-TV-Programme können über kostenpflichtige Smart-Cards mit Common Interface (CI) empfangen werden. Diese werden in den DVB-C-Receiver eingesteckt. Wollen Sie solche verschlüsselten Programme freischalten lassen, achten Sie darauf, dass ihr Receiver die entsprechende Schnittstelle für CI oder CI+ aufweist.
DVB-C Kombinationsgeräte
DVB-T/T2/C Kombo-Receiver
Kombo Receiver für DVB-T/T2 und DVB-C können sowohl Kabelfernsehen als auch terrestrische Fernsehsignale empfangen. Da der Kabelempfang eine höhere Qualität bei Bild und Ton bietet, ist dieser in der Regel vorzuziehen.
Tipp: Die Anschaffung eines Kombogeräts aus DVB-C und DVB-T2 macht insofern nur Sinn, wenn Sie demnächst umziehen und in der neuen Wohnung kein Kabelfernsehen anliegt oder wenn Sie den Receiver gelegentlich im Garten oder auf Campingplätzen mit einer terrestrischen (Zimmer-)Antenne nutzen wollen.
Übrigens: DVB-T war der erste Übertragungsstandard für terrestrisches Fernsehen in Deutschland. Er gilt mittlerweile als überholt. Seit 2018 werden Fernsehprogramme in Deutschland nur noch über DVB-T2 übertragen. Nur die öffentlich-rechtlichen und einige Nischensender sind über DVB-T2 kostenlos empfangbar, die meisten privaten Fernsehsender sind bei DVB-T2-Empfang kostenpflichtig.
IP-Receiver
IP-Receiver können Fernsehsignale so umwandeln, dass Sie die Inhalte über mehrere Wiedergabegeräte wie Fernseher, Computer, Tablets etc. ansehen können. Dazu wird der Receiver mit einem Ethernet-Kabel an den Router angeschlossen. Der Router teilt die Inhalte anschließend über LAN und WLAN mit anderen Geräten.
Nicht nur die Entschlüsselung der digitalen Fernsehprogramme ist wichtig, ein guter Kabelreceiver sollte auch folgende Leistungsmerkmale aufweisen:
- einen elektronischen Programmführer (EPG)
- Möglichkeiten zur Aufnahme und späteren Wiedergabe von Fernsehinhalten (Recording)
- einen integrierten Smartcard Reader (für den Empfang von Pay-TV-Sendungen)
Verbindung zum Fernseher
Standardmäßig haben Kabelreceiver einen HDMI- und einen Scart-Kabelanschluss für die Verbindung mit dem Fernsehgerät.
Tipp: Wenn möglich, sollten Sie die Verbindung über ein HDMI-Kabel immer gegenüber einem alternativen Anschluss über SCART-Kabel bevorzugen. HDMI bietet bessere Bild- und Tonübertragung als SCART. Beim älteren SCART-Anschlusstyp kommt es bezüglich der HD-Qualität bei der Fernsehwiedergabe zu unnötigen Einbußen.
Sollte Ihr Fernseher über keinen HDMI- und keinen SCART-Anschluss verfügen, was bei wirklich alten Geräten vorkommen kann, muss der Kabelreceiver über einen sogenannten HF-Modulator angeschlossen werden. Die korrekte Anschlussverbindung erfolgt durch eine Verbindung des Antennenkabels mit dem HF-Ausgang des Receivers (sogenanntes Durchschleifen des Signals).
Verbindung zu Soundanlagen
Gut ausgestattete Kabelreceiver verfügen über einen separaten Audio-Ausgang (Line off), an den eine Stereoanlage (AUX-Eingang) für den Sound angeschlossen werden kann.
Verbindung zu externer Speichermedien
Viele Kabelreceiver haben für ihre Aufnahmefunktionen an der Front einen USB-Anschluss. An diesen können Speichermedien wie USB-Sticks oder externe Festplatten angeschlossen werden, die Fernsehmitschnitte für die spätere Wiedergabe speichern.
Tipp: Sogenannte Twin-Tuner können sogar zwei Programme gleichzeitig aufnehmen.
Verbindung zum Heimnetzwerk über Ethernet
IP-Receiver haben einen LAN-Anschluss. Hier wird ein Ethernet-Kabel eingesteckt und am anderen Kabelende mit dem Router verbunden. Über den zwischengeschalteten Router können Sie Programminhalte auch auf anderen Geräten im Netzwerk via LAN oder WLAN speichern beziehungsweise ansehen.
Verbindung zur Stromversorgung
Selbstverständlich benötigt ein digitaler Kabel-Receiver eine Stromversorgung, also auch ein Netzkabel. Am Anschlusskabel für die Stromversorgung befindet sich in der Regel ein Netzteil zur Erzeugung von 12 V Betriebsspannung für den DVB-C-Empfänger.
Warum brauche ich überhaupt digitales Fernsehen?
Analoge Fernsehprogramme sind inzwischen abgeschaltet und nicht mehr empfangbar. Es gibt wenig Grund ihnen nachzutrauern: Im Vergleich zum analogen Fernsehen hat sich bei der digitalen Übertragung einiges zum Besseren weiterentwickelt. Während zu analogen Zeiten noch Rauschen, Schnee oder Bildflecke manches Fernsehvergnügen getrübt haben, kommen die digitalen Signale von heute in einwandfreier Bildqualität (HD) daher. Ein weiterer Pluspunkt der digitalen Technik liegt in der großen Programmvielfalt. Beim analogen Fernsehen war die Anzahl der zu empfangenen Sender recht begrenzt, die digitale Übertragung ermöglicht durch bessere Ausnutzung von verfügbaren Sendefrequenzen den Empfang von unglaublich vielen Fernsehsendern mit regionalem, nationalem und internationalem Bezug.
Was ist DVB-C2?
DVB-C2 ist ein Nachfolgestandard für DVB-C mit höheren Übertragungsraten und besserer Fehlerkorrektur. Entwickelt wurde dieser Standard bereits im Jahr 2010. Er ist bisher nicht in Betrieb. DVB-C2 ist nicht mit DVB-C kompatibel.