Ratgeber
Verteiler: Zusammenführen oder Trennen Ihrer Betriebsmittel leicht gemacht
In der Fluidtechnik dienen Verteiler als Komponenten zum Trennen oder Zusammenführen von Gasen oder Flüssigkeiten. Es gibt sie für verschiedene Zwecke in verschiedenen Ausführungen und aus unterschiedlichen Materialien. Unser Sortiment umfasst Verteiler, Verteilerleisten und Verteilerstücke wie Anschlussblöcke und Anschlussleisten, Drehverteiler und einseitige oder beidseitige Verteilerblöcke.
Was ist der Unterschied zwischen Verteilerleisten und Verteilerstücken?
Verteiler sind allgemein als Zubehör in der Fluidtechnik für Ventile wie Magnet- oder Pneumatikventile bekannt. Ihre Aufgabe ist die Trennung oder Zusammenführung von Betriebsmedien. Je nach Verwendungszweck gibt es unterschiedliche Bauformen. Verteilerbauteile übernehmen teilweise auch die Funktion von Leitungen.
Verteilerleisten und Verteilerstücke unterscheiden sich in erster Linie in der Form. Verteilerleisten sind schmaler und länger gebaut, während Verteilerstücke eher eine kompaktere Form aufweisen. Sie werden auch als Verteilerblock bezeichnet.
Die am weitesten verbreitete Anschlussart ist die Durchgangsbohrung mit unterschiedlichen Gewindegrößen für pneumatische Anschlüsse. Gängige Gewindegrößen sind etwa G1/4 (1/4"-Gewinde), G1/2 (1/2"-Gewinde) oder G3/8 (3/8"-Gewinde). Für die Dichtigkeit der G-Gewinde sorgt ein gekammerter O-Ring. Neben den zylindrischen G-Gewinden gibt es aber auch konische R-Gewinde. Hier wird die Dichtigkeit über das vorteflonisierte Gewinde gewährleistet.
Abluftanschlüsse werden bevorzugt als Steckverbinder ausgeführt. M5, M3 oder M6 sind gängige Größen für diese Steckverbindungen. Die Drücke pneumatischer Anwendungen machen robuste Schraubgewinde erforderlich, die sich gut dichten lassen. Verteiler aus Kunststoff sind daher auch mit Gewindeeinsätzen aus Metall erhältlich.
Welche Materialien werden verwendet?
Das Material muss den gleichen Belastungen und Druck standhalten wie die in der Fluidtechnik verwendeten Ventile und Leitungen. Neben den aufgeschlagenen Drücken ist dabei das verwendete Medium von entscheidender Bedeutung. Außer trockener Luft können auch geölte Luft oder verschiedene Gase zur Anwendung kommen. Die Verteilerkomponenten werden daher aus Aluminium, Messing, vernickeltem Messing, Edelstahl oder Kunststoff gefertigt. Komponenten aus Kunststoff können mit Gewindeeinsätzen aus Messing ausgestattet sein. Diese vereinfachen somit das Eindichten und ermöglichen stabilere Gewindeausführungen.
Verteilerblöcke aus Aluminium oder Edelstahl werden im Maschinenbau bevorzugt, wenn es darum geht, ein Medium über eingeschraubte Leitungsverbinder zu verteilen. Für eine längere Haltbarkeit werden Aluminiumverteiler auch aus eloxiertem Aluminium angeboten. Aluminium zeichnet sich zudem durch sein geringes Gewicht aus.
Was für Verteilerleisten gibt es?
Verteilerleisten werden in einseitiger und doppelseitiger Ausführung angeboten. Einseitige Leisten haben jedoch nur auf einer Seite Abgänge, beid- oder doppelseitige Verteilerleisten hingegen auf beiden Seiten. Die Anzahl der Abgänge und die Länge der Leisten ist sehr variabel, um die unterschiedlichsten Einsatzbedürfnisse erfüllen zu können. Auch die Anschluss- und Gewindegrößen sind vielfältig und an die gängigen Maße angepasst. Die Befestigungsbohrungen der Verteilerleisten können für die Montage in verschiedenen Anwendungen gegenüberliegend oder ausgangsseitig angeordnet sein. Unterschiede gibt es auch bezüglich der Durchmesser und der Wandstärken.
Was für Verteilerblöcke gibt es?
Verteilerblöcke sind kompakter und kürzer als Verteilerleisten. Auch hier gibt es Ausführungen mit unterschiedlich vielen Ausgängen und Anschlussgrößen. Verteilerblöcke können Abgänge auch auf drei Seiten haben. So sind sie flexibler einzusetzen. Üblicher sind jedoch auch hier Ausführungen mit ein- und beidseitigen Abgängen.
Was sind Drehverteiler?
Drehverteiler sind drehbare Verteiler in zylindrischer Bauform. Sie haben mindestens einen Eingang und zumeist mehrere Ausgänge. Es gibt jedoch auch Ausführungen mit mehreren getrennten Ein- und Ausgängen. Da die Medienkanäle strikt voneinander getrennt und gedichtet sind, können auf engstem Raum unabhängig voneinander unterschiedliche Medien mit unterschiedlichen Drücken beaufschlagt werden.
Drehverteiler von Festo mit zwei pneumatischen Anschlüssen
In fast allen Industriezweigen werden Drehverteiler und Drehdurchführungen für die Übertragung von Medien wie Luft/Druckluft, Gas, Hydraulikflüssigkeit, Schmierstoffen oder Wasser zwischen feststehenden und rotierenden Maschinenteilen benötigt. Da diese vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten unterschiedliche Anforderungen an den Drehverteiler stellen, gibt es somit auch viele verschiedene Ausführungen.
In der Automatisierung spielen Drehverteiler eine wichtige Rolle, da sie die pneumatischen Antriebe von Roboterarmen mit Druckluft versorgen müssen. Bei der Automatisierung von Bewegungsabläufen ist der Einsatz von Pneumatik-Drehverteilern entscheidend für die Funktion.
Welche Verteilerformen gibt es noch?
Verteiler gibt es in sehr unterschiedlichen Bauformen. Einfache Y-Weichen, T-Einschraubverteiler und Kreuz-Verteiler ermöglichen die Trennung und Zusammenführung des Druckmediums sowie die Konstruktion von Abzweigungen. Ihre große Formen- und Materialvielfalt bieten Ihnen viel Flexibilität bei der Zuwegung.
Verteilerdosen eignen sich zum Durchleiten und Weiterführen des Mediums und können an der Wand montiert werden.
Worauf ist beim Kauf von Verteilern oder Verteilerleisten und -stücken zu achten?
Die enorme Bandbreite der verfügbaren Ausführungen ist einerseits verwirrend, andererseits ermöglicht sie jedoch sehr große Gestaltungsspielräume. Sie können sicher sein, dass es für jedes Einsatzszenario einen passenden Verteiler gibt.
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Wie viele Ein- und Ausgänge benötigen Sie?
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Welche Bauform passt am besten zu Ihrer vorhandenen Anlage?
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Welche Einbaulänge müssen Sie überbrücken?
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Welche Abmessungen finden am Montageort Platz?
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Welches Material passt am besten zu Ihrer vorhandenen Anlage?
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Welchen Druck muss der Verteiler standhalten?
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Welches Medium verwenden Sie?
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Muss das Material chemischen Einflüssen standhalten?
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Verwenden Sie reine Druckluft oder geölte Druckluft?
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Welche Anschlussdurchmesser und Anschlussformen benötigen Sie?