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Produkttest Sievert Lötlampe
- Brennerdurchmesser: 14 mm
- Gasverbrauch: 170 g/h
- Leistung: 2.2 kW
- Kartuschenanschluß: EU (7/16”)
Die universelle Lötlampe für den professionellen Hand- und anspruchsvollen Heimwerker!
Seien wir ehrlich… Lötlampen gibt es viele. Alle produzieren eine offene Flamme, mit der verschiedene „Anwärmjobs“ mehr oder weniger zufriedenstellend durchgeführt werden können.
Das Powercase Ultra von Sievert geht aber einen Schritt weiter. Es besteht aus der Lötlampe PowerJet 2535 und dem Zyklonbrenner 8706 sowie der Ultragas-Kartusche 2205 inklusive Stützfuß. Der PowerJet verfügt über einige einzigartige Fähigkeiten und eignet sich deshalb für zahlreiche Anwendungen. Seien es Hart- und Weichlötarbeiten, wie Rohrlötungen im Sanitär- und Heizungsbau, das Öffnen und Wiederverschließen von Prüföffnungen im Dachbereich, das Verbinden von Kunststoffteilen oder auch nur einfache Anwärmarbeiten. Er verfügt über ein Doppelventil, welches nur Gas ausströmen lässt, wenn die Starttaste gedrückt und ein Brennereinsatz in den PowerJet arretiert ist. Dadurch ist das Arbeiten mit dem PowerJet besonders sicher und die Brandgefahr bei versehentlichem Fallenlassen des Arbeitsgeräts wird deutlich eingedämmt. Zudem ist ein Mini-Druckregler verbaut, der zu jeder Zeit einen konstanten Arbeitsdruck und eine kraftvolle, windstabile Flamme gewährleistet. Dadurch ist der PowerJet insbesondere für Arbeiten im Freien und unter schwierigen Bedingungen, wie beispielsweise über Kopf, gut geeignet. Dies beweist sich des Weiteren in dem stabilen, abschließ- und stapelbaren Transportkoffer, in dem das Powercase Ultra ausgeliefert wird, und der das Gesamtpaket des Allrounders für alle Ansprüche abrundet.
Testberichte
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★★★★✩ Haptik und Optik
★★★★★ Handhabung/Funktionsweise
★★★★★ Gesamtbewertung
Haptik und Optik ★★★★✩
Wie gefällt dir die Haptik und Optik des Powercase und seiner Bestandteile? Lassen sich die Komponenten stabil miteinander verbinden und zweckmäßig anwenden? Liegt der PowerJet gut in der Hand und ermöglicht eine gute Führung während des Arbeitens?
Vom Aussehen und unter dem "Preis-Leistungs-Aspekt" betrachtet, fand ich es schade, dass das Handstück komplett aus Plastik gefertigt ist, hier würde ich mir die Verarbeitung wertigerer Stoffe wünschen. Dennoch fühlte es sich in der Hand liegend gut an. Es gab keine scharfkantigen Stellen und dank der Riffelung am oberen Griff, lag der Powercase in jeder Lage rutschfest in der Hand. Der Zyklonbrenner konnte bei jeder Montage mühelos in das Handstück eingesetzt bzw. wieder herraus genommen werden. Dank einer kleinen Führung kann dieser auch nicht falsch eingesetzt werden. Den mitgelieferten Koffer finde ich für den Heimwerkerbereich ein wenig zu groß, aber für den täglich damit arbeitenden Monteur vielleicht genau richtig, da hier PLatz für insgesamt 2 Gaskartuschen vorhanden ist. Am Koffer gefällt mir ausserdem sehr gut, dass er abschließbar ist und so vor unbefugtem Zugriff geschützt werden kann.
Handhabung/Funktionsweise ★★★★★
Wie bewertest du die Handhabung der Komponenten? Ist die Funktionsweise, insbesondere aufgrund des Doppelventils und des Druckreglers, wie erwartet? Warum oder warum nicht?
Die Funktionsweise hat meine Erwartungen zur vollsten Zufriedenheit erfüllt. Sowohl mit dem mitgelieferten Standfuß, wie auch beim freien arbeiten, lieferte der Powercase Ultra stetig und zuverlässig die gewünschte Flamme! Die Arretierfunktion des Handstücks hakte zu keinem Zeitpunkt und lies sich mühelos wieder herausnehmen. Auch das einhändige Bedienen des Druckreglers war überraschend einfach möglich und man konnte wirklich einfach damit arbeiten. Toll finde ich die kleine "Flammenkunde" im Inneren des Koffers, die dem Laien veranschaulicht, welche Arbeiten mit dem Powercase Ultra möglich sind. Das mitgelieferte Handbuch ist in mehreren Sprachen und sehr gut aufgegliedert. Wer Fragen hat, bekommt sie dort beantwortet.
Gesamteindruck ★★★★★
Wie ist dein Gesamteindruck des Powercase Ultra von Sievert?
Insgesamt ist der Powercase Ultra von Sievert eine sehr zuverlässige Lötlampe, die sich intuitiv bedienen lässt und mit der man viel Freude bei den künftigen Arbeiten haben wird. Ich habe mir schon eine neue Gasflasche bestellt und freue mich auf die nun kommenden Projekte.
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★★★★✩ Haptik und Optik
★★★★✩ Handhabung/Funktionsweise
★★★★✩ Gesamtbewertung
Haptik und Optik ★★★★✩
Wie gefällt dir die Haptik und Optik des Powercase und seiner Bestandteile? Lassen sich die Komponenten stabil miteinander verbinden und zweckmäßig anwenden? Liegt der PowerJet gut in der Hand und ermöglicht eine gute Führung während des Arbeitens?
Ich habe mich sehr gefreut, daß ich den PowerJet testen durfte und bedanke mich herzlich beim Conrad-Team.
Das Powercase Ultra von Sievert präsentiert sich als schwarzer Kunststoffkoffer, der die Lötlampe PowerJet 2535, den Zyklonbrenner 8706 und eine Ultragas-Kartusche 2205 enthält.
Bereits der geschlossene Koffer macht einen soliden Eindruck, allerdings wirkt er recht groß.Nach dem Öffnen sieht man, dass er so geräumig ist, weil Platz für eine weitere Gaskartusche vorgesehen ist. Allerdings nicht für weitere Brenner, doch darauf komme ich später zurück. Er ist rutschsicher stapelbar, und würde sich mit baugleichen Koffern über eine federgelagerte Arretierung verriegeln.
Der Inhalt sieht auf den ersten Blick schon hochwertiger als bei Lötlampen ähnlicher Bauweise aus. Der Brenner ist aus richtig dickwandigem Metall, nicht aus Blech.
Der PowerJet besteht aus dem Brennerkopf, einem auswechselbaren Brenner und der Gaskartusche. Der Brennerkopf ist das Herzstück der Lötlampe, in dem die Hauptkomponenten der Technik verbaut sind: das Doppelventil für die Sicherheit, der Druckregler für eine stabile Flamme, die Piezo-Zündung mit Start-und Feststelltaste. Das Schraubgewinde ist aus Messing, die Ummantelung des Griffs aus einem glatten und einem leicht gummierten Kunststoff gestaltet. Der Brennerkopf liegt sehr gut in der Hand, ist nicht zu klein aber auch nicht zu klobig und gut ausbalanciert.
Der beigefügte Zyklonbrenner ist nur einer von sechs möglichen Brennern mit unterschiedlichen Einsatzschwerpunkten.Auch die Gaskartusche enthält eine spezielle Mischung, das Ultragas, das erst richtig für Hitze sorgt.
Das Einsetzen des Brenners hat nicht gleich funktioniert, da ein winziges Stück der Isolierung am Piezo-Kontakt des Griffs überstand und erst vorsichtig mit einem Messer abgetragen werden mußte.Fehler kommt, wird das Teil zurückschicken! Die Isolierung kann den Kontakt beim wiederholten Herausnehmen und Einsetzen des Brenners auch wieder minimal verlegen und verursacht dann Fehlzündungen. Das sollte besser gelöst sein.
Nach meiner Korrektur ließ sich der Brenner mit einem Dreh und leichtem Druck ganz einfach einsetzen und er sitzt dann fest und ohne Spiel im Brennerkopf.
Der PowerJet bietet doppelte Sicherheit, denn solange kein Brenner eingesetzt ist, kann man nicht zünden, es kann kein Gas entweichen.
Die Starttaste läßt sich leicht drücken und ist für jede Handgröße gut erreichbar. Den Feststeller fand ich persönlich nicht so praktisch. Ich habe die Taste beim Arbeiten einfach gedrückt gehalten. Beim Goldschmieden muß man die Flamme oft blitzschnell vom Werkstück abziehen, da ist es leichter, einfach nur die Taste loszulassen.
Das Anschrauben der Kartusche ging problemlos. Man sollte es im Freien machen, weil dabei etwas Gas verströmt, genau so sollte man beim Abschrauben verfahren.
Beim Anblick des breiten Standrings, den man auf den Boden der Gaskartusche steckt, befürchtete ich erst, daß er bei feinen Arbeiten hinderlich ist. Ich habe mich aber schnell an ihn gewöhnt und fand den sicheren Stand des Geräts sehr angenehm.Handhabung/Funktionsweise ★★★★✩
Wie bewertest du die Handhabung der Komponenten? Ist die Funktionsweise, insbesondere aufgrund des Doppelventils und des Druckreglers, wie erwartet? Warum oder warum nicht?
Als Hobby-Goldschmiedin erwartete ich mir vom PowerJet, dass ich damit meine Schmiede- und Lötarbeiten an Edelmetallen sauber und sicher ausführen kann.
Folgende Techniken wollte ich mit dem Gerät mit Sterling Silber ausprobieren:
- Ausglühen
- Vorwärmen
- Löten
- Schmelzen (von Kugeln)
- Retikulieren (eine spezielle Oberflächengestaltung)Als erstes Werkstück plante ich einen dreiteiligen „Russischen Hochzeitsring“.
Um Silber schmiedbar, also weich zu machen, wird es ausgeglüht. Man muss das Silber erwärmen, bis es unter Hitze einen rosa Schimmer bekommt. Mit dem Zyklonbrenner wurde das Silber sehr schnell zu heiß und hat zu glühen begonnen. Damit kommt man dem Schmelzpunkt zu nahe.Ringe, die erst gelötet, dann exakt rund geschmiedet, als nächstes zwei davon wieder aufgesägt, ineinander gefügt und nacheinander wieder zugelötet werden sollten.
Beim Zyklonbrenner gibt es in der Flamme keinen sichtbaren heißen Kern, an dessen Spitze die größte Hitze ist, denn die Zyklonflamme soll das Werkstück gleichmäßig von allen Seiten umrauschen.Zum Vorwärmen vor dem Löten geht das gerade noch, Man muß aber sehr aufpassen, daß das Silber nicht gleich zu heiß wird.
Das Löten wurde mir dadurch jedoch sehr erschwert, denn ich konnte die Flamme nicht genau auf die Lötstelle richten.
Die schon exakt runden Ringe verformten sich durch die zu große Hitze wieder und mußten nachgeschmiedet werden.Das ist eigentlich sehr praktisch. Das Zeichen für Goldschmieden fand ich neben dem Standardbrenner. Ich suchte die Brenner auch auf der Website von Sievert, dort steht das Piktogramm für Goldschmieden beim Spitzbrenner. Verunsichert, welchen Brenner ich nun nehmen sollte, rief ich bei Sievert an, und bekam die Auskunft, der Spitzbrenner sei der Richtige. Noch einmal recherchierte ich auf der Sievert-Website. Dort fand ich heraus, daß die Firma auch professionelle große Lötanlagen für Goldschmiedewerkstätten herstellt und dafür Spitzbrenner (PinPoint Burner) angeboten werden.
Lange Rede kurzer Sinn: Bei der Auflistung im Koffer sind die Flammenbilder von Standard- und Spitzbrenner vertauscht und das Zeichen für Goldschmieden steht an der falschen Stelle.Ich kaufte mir nun einen Spitzbrenner und ging wieder mit Eifer an die Arbeit.Mein nächstes Werkstück, eine Brosche, plante ich so, daß ich daran möglichst viele Techniken erproben konnte. Meine Vorstellung war ein Schmuckstück aus Silber, das dem Inneren einer Muschel ähnelt. Nach dem Aussägen eines Ovals wurde das Silber ausgeglüht. Anschließend brachte ich es durch Treiben in eine leicht hohle Form.
Dann versuchte ich mich am Retikulieren, einer Gestaltungstechnik. Dabei wird die Oberfläche bis kurz vor den Schmelzpunkt erhitzt und dann abgeschreckt. Im Inneren sollte der Schmelzvorgang schon begonnen haben, noch von einer Außenhaut bedeckt. Dadurch entstehen interessante, bewegte Oberflächenstrukturen.Beim ersten Versuch war ich noch zu vorsichtig, beim zweiten Anlauf klappte es dann ganz gut. Ich hätte mit der Flamme noch mehr an den Rand gehen sollen, dann wäre die Struktur noch besser verteilt.
Meine nächste Herausforderung war die Herstellung von massiven Kugeln. Dabei schmilzt man ein kleines Stück Silberblech, bis es sich zu einer Kugel zusammenzieht. Das erfordert natürlich einige Übung und die Kugeln werden mehr oder weniger rund, aber es funktioniert.
Der Spitzbrenner ist für das Goldschmieden auf jeden Fall die richtige Wahl. Mit ihm zu arbeiten macht richtig Freude und der Erfolg stellte sich rasch ein. Man kann die Flamme punktgenau auf die Lötstelle richten und sehr präzise damit arbeiten. Er ist wesentlich kürzer als der Zyklonbrenner. Dadurch kann man näher an das Werkstück herangehen. Er hat auch einen viel geringeren Verbrauch als der Zyklonbrenner und die Raumluft wird nicht so stark belastet. Trotzdem muß man natürlich für gute Lüftung sorgen.
Hier die beiden Flammenbilder zum Vergleich:
Leistung Zyklonbrenner: bis 2,2 kWLeistung Spitzbrenner: 0,28-0,58 kW
Die Sicherheit, die das Doppelventil bietet und die Wendigkeit des Geräts haben mich mich sehr überzeugt. Den PowerJet kann man drehen und kippen wie man es gerade braucht, das vermindert die Brandgefahr und erleichtert das Arbeiten. Zur Wendigkeit trägt auch der schräg nach oben gerichtete Brenner bei.Umso mehr Lötungen man auf einer kleinen Fläche hat, desto kniffliger wird es. Die bereits fertigen Lötstellen dürfen nicht so heiß werden, daß sie wieder aufgehen. Da hat mir der Spitzbrenner wirklich gute Dienste geleistet. Mit dem Zyklonbrenner wäre mir das niemals gelungen.
Die Brosche braucht jetzt noch eine Nadel auf der Rückseite, die ich auch selbst anfertigen werde. Die Endausarbeitung des Schmuckstücks erfordert noch viel Geduld und Sorgfalt. Das würde den Rahmen des Tests sprengen. Auch den Stein werde ich erst später fassen, das wird der letzte Arbeitsschritt sein.
Gesamteindruck ★★★★✩
Wie ist dein Gesamteindruck des Powercase Ultra von Sievert?
Die Qualität und der gehobene Sicherheitsstandard heben das Gerät stark von ähnlichen Kartuschengeräten ab.
Beim Zyklonbrenner gab es leider oft „Fehlzündungen“ bei denen viel Gas verloren geht. Beim Spitzbrenner kam das kaum vor.
Das Powercase mit Zyklonbrenner ist für Goldschmiede nicht geeignet.
Der PowerJet an sich hat mich jedoch wirklich begeistert und ist mit dem Spitzbrenner ein sehr praktisches Gerät für meine Hobbywerkstatt, das man im abschließbaren Koffer gut zu Kursen oder als Profi auf Kreativ- und Schmuckmessen mitnehmen könnte. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn man den PowerJet im Powercase je nach Einsatzzweck mit unterschiedlichen Brennern kaufen könnte. Außerdem vermisse ich im Case einen vorgesehenen Platz für zusätzliche Brenner. Es müßte gar nicht größer sein, denn es ist darin viel Platz verschenkt, den man wegen des tiefgezogenen Einsatzes nicht nutzen kann.