Neue Konstruktion, neue Bauteile? - Conrad hat sie!
Best Practice: Nachschub für den Newborn-Dummy
Sie kennen Conrad als Technikhändler? Na klar. Doch Conrad ist mehr als das. Conrad ist Plattform und Partner. Und manchmal auch die Feuerwehr, wenn’s richtig eng wird. So geschehen, bei der Entwicklung des Newborn-Dummy des österreichischen Technologiespezialisten 4activeSystems (4a). Doch lesen Sie selbst…
Die Herausforderung
Wissen Sie, wofür dieser Newborn-Dummy entwickelt wurde? Er sieht einem echten Säugling zum Verwechseln ähnlich – und kann Leben retten! Und auch seine Entwicklung hatte es in sich.
Der Grund: Im Entwicklungsprozess des In-Cabin-Dummys waren immer wieder Anpassungen nötig. Ad hoc galt es für das Entwicklerteam dann, umgehend genau dieses eine spezielle Teil zu beschaffen. In diesen Momenten war Conrad als High Service Distributor zur Stelle.
Wie genau die Zusammenarbeit zwischen Conrad und 4a bei diesem Projekt ausgesehen hat und welche Synergien sich ergeben haben, darüber berichten Simon Perle (4a) und Mohamed Saoudi (Conrad).
Simon Perle, Produktverantwortlicher Occupant Detection bei 4a, im Interview:
Was sind „Newborn-Dummys” und wofür wurden sie entwickelt?
Hintergrund für die Produktentwicklung sind tragische Vorfälle: Immer wieder vergessen Eltern weltweit ihre Kleinkinder unbeabsichtigt im Auto. Bei extremen Temperaturen kann dies zum Tod durch Hitzschlag führen. Neue Gesetze schreiben vor, dass in Zukunft alle Neuwagen mit einer „Child Presence Detection“, so genannten CPD-Sensoren, ausgestattet werden.
Was genau war die Aufgabenstellung?
Um die Funktionalität und Zuverlässigkeit dieser CPD-Sensoren zu testen und zu bewerten, trat der Verband NCAP (New Car Assessment Programme) an uns heran. Unsere Aufgabe als Testtechnologie-Spezialist für Fahrzeugsicherheit war es, spezielle Newborn-Dummys für die Insassenerkennung (Occupant Detection) zu entwickeln. Mit ihrer Hilfe können Automobilhersteller oder Testlabore prüfen, ob die neuen Sensorsysteme effektiv und sicher arbeiten.
Wie funktioniert der Newborn-Dummy?
Bei der Entwicklung und Herstellung von In-Cabin-Dummys haben wir eine Vorreiterrolle eingenommen: Unsere Newborn-Dummys ahmen die optischen Merkmale von Kleinkindern und menschliche Bewegungsmuster sowie Atmung mit bemerkenswerter Genauigkeit nach. Außerdem ist es uns gelungen, einen speziellen Verbundwerkstoff zu entwickeln, der die Haut der Dummys menschlich erscheinen lässt.
Wie wurde 4activeSystems auf Conrad aufmerksam?
Unser Unternehmen wurde durch Empfehlungen auf Conrad aufmerksam. Zum Start des Entwicklungsprozesses der Newborn-Dummys war die Conrad Sourcing Platform bereits eine der gelisteten Lieferanten im Unternehmen, um an die benötigten Bauteile zu gelangen. Die langjährige Präsenz und Zuverlässigkeit im Bereich der Elektronikkomponenten macht Conrad zu einem vertrauenswürdigen Partner für 4activeSystems-Projekte.
Sind weitere gemeinsame Projekte mit Conrad als Beschaffungspartner in Planung?
Ja, es gibt laufend neue Projekte, in denen Produkte von Conrad involviert sind. Eines davon ist die Erweiterung der OD-Familie (Occupant Detection), die derzeit in Arbeit ist. Dieses Projekt zielt darauf ab, die bisherigen Entwicklungen weiter auszubauen und zusätzliche Funktionen, die typisch für Kleinkinder sind, zu integrieren.
Mohamed Saoudi, Director Sales Conrad Österreich, über die Zusammenarbeit:
Wie konnte Conrad als Beschaffungspartner bei der Entwicklung des Newborn-Dummys unterstützen?
Wir kamen bereits in einer frühen Phase der Entwicklung ins Spiel, insbesondere bei der Auslegung und Entwicklung von elektrischen Bauteilgruppen. Entscheidend war hierfür vor allem unsere schnelle und zuverlässige Lieferung. Dadurch konnte 4a rasch reagieren, wenn beispielsweise eine Komponente angepasst werden musste oder fehlte.
Welche Teile hat Conrad in diesem speziellen Fall geliefert?
Conrad lieferte zahlreiche wichtige Teile, die essenziell für die Entwicklung des Newborn-Dummys waren – darunter Kabel, Stecker, Chips, Heatpipes und Werkzeug. Diese Vielfalt an Produkten, die einem hohen Qualitätsanspruch genügen müssen, hat es 4activeSystems ermöglicht, ihre Entwicklungsprozesse effizienter zu gestalten und spezifische Probleme schnell zu lösen.
Was war die größte Herausforderung im Rahmen der Zusammenarbeit?
Eine der großen Herausforderungen bestand darin, das Konzept in einem so kleinen Bauraum unterzubringen, was besonders in der Entwicklungsphase eine erhebliche Hürde darstellte. Während des Entwicklungsprozesses wurde die Norm für die Größe des Test-Dummys sogar noch einmal heruntergesetzt. Die Bauteile mussten also in kleinerer Abmessung noch einmal als Alternativprodukt beschafft werden. Auch hier wurde 4activeSystems auf der Conrad Sourcing Platform fündig und konnte den Entwicklungsprozess reibungslos fortsetzen.
4a ist ein High-Tech-Unternehmen mit Hauptsitz im österreichischen Traboch und Niederlassungen in Japan und Deutschland. Ziel des Testtechnologie-Spezialisten sind innovative Lösungen für die aktuellsten Anforderungen der aktiven Fahrzeugsicherheit zu finden. Dafür ist ein 75-köpfiges Expertenteam weltweit für mehr als 600 Kunden in den Bereichen Automotive, Testing und Certification im Einsatz – bis heute unter der Leitung des Gründers Martin Fritz.