Sanitär-Werkzeuge » Ausstattung & Werkzeuge für Installateure

Aktualisiert: 01.06.2022 | Lesedauer: 9 Minuten

Die zuverlässige Versorgung mit Gas, Wasser und Wärme ist heutzutage eine Selbstverständlichkeit. Wenn jedoch Rohrleitungen undicht werden, Wasserhähne nur noch tröpfeln oder die Heizung kalt bleibt, wird sehr schnell der Ruf nach einer Fachkraft laut. Klempner, Installateure oder Heizungsbauer sorgen dann unverzüglich und professionell für Abhilfe.

Was im privaten Umfeld oft nur ärgerlich ist, kann in betrieblichen Bereichen sehr schnell ernste Folgen haben. Schäden an Gebäuden, Einrichtungen oder Maschinen können zu einem Betriebsstillstand oder Produktionsausfall führen. Deshalb sind in vielen Firmen, Behörden oder Einrichtungen qualifizierte Installationstechniker angestellt, die sich um die Wartung und Reparatur der firmeneigenen Sanitäreinrichtungen, Heizungsanlagen, Wärmepumpen sowie Lüftungs- und Klimasystem kümmern.

Doch egal ob angestellt oder als selbstständiger Installationstechniker: Um erfolgreich im Sanitärbereich tätig werden zu können ist neben einem fundierten Fachwissen auch das richtige Sanitärwerkzeug zwingend erforderlich.

Grundausstattung für Fachkräfte im Bereich Heizung und Sanitär
Unentbehrliche Sanitärwerkzeuge für den Installationstechniker

Unser Praxistipp: Arbeitsbekleidung
Sanitärwerkzeuge beschaffen - Zeit & Kosten sparen

Grundausstattung für Fachkräfte im Bereich Heizung und Sanitär

Fachkräfte in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) benötigen die unterschiedlichsten Profiwerkzeuge, Maschinen und Ausrüstungsgegenstände. Aber auch die Standard-Ausstattung sollte speziell an die besonderen Aufgaben im Bereich Sanitär, Heizung und Klima abgestimmt sein. Welche Werkzeuge das betrifft und was gemeint ist, haben wir nachfolgend genauer erläutert.

Die Einsatzorte einer Fachkraft für Sanitär-, Heizungs- oder Klimatechnik sind stets unterschiedlich. Trotzdem müssen alle benötigten Sanitär-Werkzeuge stets griffbereit vor Ort verfügbar sein. Das spart unnötige Wege und ermöglicht ein schnelles, effizientes und auch kostengünstiges Arbeiten. Erfahrene Fachkräfte nutzen deshalb praktische Werkzeugkoffer, in denen alle wichtigen Handwerkzeuge und Utensilien verstaut sind.
Im Gegensatz zu Service-Fachkräften, die im Elektronikbereich arbeiten und eher filigrane Handwerkzeuge nutzen, kommen im Bereich Sanitär und Heizung teilweise deutlich größere und schwerere Werkzeuge zum Einsatz. Demzufolge sollte der Werkzeugkoffer auch größer und robuster ausgelegt sein. Zwecks einfacherem Transport bieten sich Trolley-Werkzeugkoffer mit integrierten Laufrollen an. Für die individuelle Ausstattung mit Profi-Werkzeug eignen sich unbestückte Werkzeugkoffer. Oder Sie nutzen den Preisvorteil eines bestückten Werkzeugkoffers. In diesem Fall ist zu prüfen, ob das beinhaltete Sanitär-Werkzeug-Sortiment auch wirklich für die anstehenden Arbeiten geeignet ist.
Zangen zählen mit zu den wichtigsten Installateurswerkzeugen. Aber auch Fachkräfte für Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik benötigen unterschiedliche Zangen bei ihrer täglichen Arbeit. Der Klassiker für sämtliche Tätigkeiten an Rohren, Rohrverbindern, Adaptern und Überwurfmuttern ist die Rohrzange. Das wichtigste Ausstattungsmerkmal einer Rohrzange ist die Rändelschraube am längeren Arm. Damit lässt sich die Zange auf eine bestimmte Maulweite fixieren. Dank der innenliegenden Greifzähne an den Backen lassen sich Werkstücke festziehen und lösen ohne abzurutschen.

Die meisten Rohrzangen sind in schwedischer Form ausgeführt und besitzen zur optimierten Kraftübertragung einen abgewinkelten Kopf. Die leichtere und kompaktere Variante der Rohrzange ist die Wasserpumpenzange. Sie verfügt über ein Gleitgelenk, mit dem sich die Maulweite flexibel anpassen lässt. Bessere Modelle sind mit einer Druckknopfverstellung ausgestattet, die eine unabsichtliche Verstellung der Backen verhindert. Selbsteinstellende Wasserpumpenzangen passen sich bei Verwendung automatisch an die Größe des Werkstücks an. Eng mit Wasserpumpenzangen verwandt sind Zangenschlüssel. Sie besitzen glatte Greifbacken und dienen als Zange und Schraubschlüssel in einem. Kombizangen und Seitenschneider dürfen im Koffer aber auch nicht fehlen. Des Weiteren werden im Sanitärbereich viele Spezialzangen, wie beispielsweise Syphonzangen, Gurtrohrzangen oder auch Bolzenschneider eingesetzt.
Wenn es um das Trennen und Kürzen von Metallrohren und Kunststoffrohren geht, sind Bügelsägen, Metallsägen und Puksägen mit Metallsägeblatt in Profi-Qualität leicht, stabil, schnittfreudig und ausdauernd. Modelle mit Schnellverschluss zeichnen sich durch einen zeitsparenden Sägeblattwechsel aus. Denken Sie an einen Vorrat passender Ersatzsägeblätter.

Zum Trennen dünnwandiger Rundrohre aus Kupfer, Messing, Aluminium oder Stahl benötigen Sie einen Rohrabschneider oder Rohrtrenner. Achten Sie bei der Produktauswahl auf die angegebene Größe und an Ersatzschneidrädchen für den Rohrabschneider. Zum Ablängen von Kunststoffrohren unterschiedlicher Größe sind Rohrscheren und Verbundrohrscheren praktisch.
Schraubenschlüssel (Doppel-Maulschlüssel oder Ringschlüssel) und Steckschlüssel in verschiedenen Größen sind zur Montage und Demontage von Rohrverschraubungen, Fittings, Reduzierstücken und Reduziernippeln unerlässlich. Nur hochwertige Tools arbeiten präzise und verschleißarm. Sie zeichnen sich durch eine optimierte Kraftübertragung aus und erlauben so ein beschädigungsfreies Anbringen und Entfernen von Verschraubungen aller Art. Steckschlüssel-Einsätze mit Umschaltknarre und Verlängerungen ermöglichen ein zügiges Arbeiten auch bei beengten Platzverhältnissen. Wenn bei der Befestigung von Schrauben und Muttern konkrete Anzugsmomente vorgegeben werden, sind Drehmomentschlüssel unumgänglich.

Für Schraubarbeiten, die mit herkömmlichen Schraubenschlüsseln nicht zu bewerkstelligen sind, gibt es spezielle Sanitär-Montageschlüssel bzw. Sanitär-Spezialschlüssel. Mit dem Standhahn-Mutternschlüssel beispielsweise kann die zentrale Befestigungsmutter eines stehenden Wasserhahns leicht gelöst und wieder festgeschraubt werden. Ein Innensechskant-Stiftschlüssel-Satz und ein Heizkörperentlüftungs-Schlüssel dürfen in einem SHK-Werkzeugkoffer ebenso wenig fehlen, wie ein Sanitär-Kreuzschlüssel.
Schraubendreher oder Schraubenzieher für die gängigen Schraubenantriebe sind Pflicht für Installationsfachkräfte. Vorzugsweise werden Schlitz-Schraubendreher und Kreuzschlitz-Schraubendreher in unterschiedlichen Größen benötigt. Andere Antriebsvarianten wie Innensechskant, Außensechskant oder Torx kommen hin und wieder auch zum Einsatz. In der Praxis haben sich auch Bit-Schraubendreher und Bit-Halter bestens bewährt. Da Schraubendreher oft auch anderweitig, zum Beispiel als Montagewerkzeug oder Hebel verwendet werden, sollten Sie unbedingt auf gute Qualität achten.
Bei Montagearbeiten im Sanitärbereich kommt es häufig auf Präzision und eine exakte Ausrichtung an. Als Montagehilfe ist eine Wasserwaage unverzichtbar. Sie hilft beim Einhalten von Rohrgefällen und beim Anzeichnen der Stichmaße von Armaturen und Sanitäreinrichtungen. Wichtig sind eine baustellengerechte Ausstattung mit steifem Korpus, leicht ablesbaren Libellen und stoßdämpfenden Endkappen.

Eine gute Ergänzung sind verstellbare Nivelliergeräte auf Laser-Basis. Ihre hellen und scharf dargestellten Laser-Linien unterstützen Sie bei Nivellierarbeiten auf größere Entfernung. Sie sind hilfreich beim genauen vertikalen und horizontalen Justieren von Teilen.
Vom Aufmaß bis zur Endmontage ist der klassische Gliedermaßstab als Messwerkzeug hundertfach in Verwendung.

Achten Sie beim Kauf eines Zollstocks auf eine widerstandsfähige Ausführung mit festen Gelenkplatten, gehärteten Stahlfedern und witterungsbeständiger Lackierung.

Ergänzend sind elektronische Entfernungsmesser praktisch. Ihr Ultraschall- oder Lasersystem ist einfach zu bedienen und liefert schnelle Messergebnisse.

Selbstverständlich gehören im Sanitär-Handwerk noch weitere Werkzeuge wie Hämmer, Feilen, Cuttermesser oder Drahtbürsten in den Werkzeugkoffer. Aber auch Kleinteile wie Isolierband und Dichtmittel sind extrem wichtig.

Unentbehrliche Sanitärwerkzeuge für den Installationstechniker

Neben den allgemeinen Werkzeugen und klassischen Werkzeug-Sets, die auch in anderen Berufen verwendet werden, nutzen Sanitärfachkräfte noch Elektrowerkzeuge, Prüfgeräte und Spezialwerkzeuge. Diese möchten wir Ihnen ebenfalls kurz vorstellen.

Bei der Montage einer Badeinrichtung oder bei der Verlegung von Rohrleitungen müssen unzählige Dübellöcher für Haken und Befestigungen gebohrt werden. Dazu sind leistungsstarke aber auch leichte Schlagbohrmaschinen von Vorteil. Akku-Schlagbohrmaschinen ermöglichen die kabellose Freiheit beim Arbeiten und sind dann ideal, wenn nur wenige Löcher gebohrt werden müssen. Für Mauer- oder Deckendurchbrüche, die beim Verlegen von Rohrleitungen unumgänglich sind, eignet sich ein Kombihammer. Diese Geräte können sowohl als Bohrhammer, als auch als Meißelhammer genutzt werden.

Wichtig: Bevor eine Bohrmaschine an der Wand oder am Boden angesetzt wird, sollte der Bereich nach Stromkabeln oder Rohrleitungen gescannt werden. Ein kurzer Check mit einem Leitungssucher erspart unnötige Arbeit und Ärger.
Weichlöten und hartlöten zählen mittlerweile nicht mehr unbedingt mit zu den Hautaufgaben einer Sanitärfachkraft. Denn Rohrleitungen werden heute lieber gepresst als hartgelötet. Trotzdem sollte der Umgang mit den verschiedenen Lötgeräten beherrscht werden.

Beim Löten werden Werkstücke mittels Lot und Flussmittel unter Einsatz von Wärme dauerhaft fest miteinander verbunden. Im Bereich unter 450 Grad Celsius spricht man von Weichlöten, höhere Temperaturen erzeugen Hartlötverbindungen.

Tipps zum richtigen Umgang mit Lötgeräten lesen Sie in unserem Ratgeber „Richtig löten lernen“.
Nach der Erstellung von Wasserleitungssystemen müssen sämtliche Verschraubungen, Anschlüsse und Ventile auf Dichtigkeit geprüft werden. Dazu wird das Leitungssystem mit Hilfe einer Prüfpumpe unter Druck gesetzt. Ein eventueller Druckabfall kann so noch vor der Inbetriebnahme leicht festgestellt werden.

Im Falle einer defekten Wasserleitung können Feuchtigkeitsmessgeräte bei der Ortung des Lecks helfen. Heizungsbauer hingegen setzen vorzugsweise Feinstaubmessegräte oder auch Gasmessgeräte ein.
Rohrverstopfungen lassen sich mit einer Rohrreiniger-Pumpe häufig ohne zeitraubende Demontage von Syphons oder Abflussanlagen beheben. Die Systeme erzeugen hohe Saug- und Druckkräfte, die Verstopfungen nach und nach lösen.

Für Dusch- und Badewannen, Toiletten und kürzere Rohrleitungen sind Reinigungsspiralen geeignet. Durch das Drehen an einer Handkurbel rotiert der Reinigungskopf kontinuierlich um die eigene Achse. Einige Profi-Geräte haben einen integrieren Antriebsmotor, der über einen Stromanschluss oder Akku mit Energie versorgt wird. An der flexiblen und in der Länge verstellbaren Metallspirale arbeitet sich der Reinigungskopf immer weiter im Rohr voran und löst festsitzende Verunreinigungen.
Mit Rohrbiegegeräten und Rohrbiegemaschinen stellen Fachleute in der Sanitär- und Heizungstechnik, Kältetechnik sowie in der Industrie passgenau gebogene Rohrstücke her. Je nach Modell lassen sich Wasser- und Gasrohre sowie Chemieleitungen aus Weichstahl, Kupfer oder Messing verarbeiten. Der gewünschte Biegeradius ist einstellbar. Achten Sie bei der Auswahl auf den in der Produktbeschreibung angegebenen Rohrdurchmesser, die maximale Wandstärke und den maximalen Biegewinkel. Einhand-Rohrbieger sind praktisch zum maßgenauen Biegen von weichen Rohren mit geringem Durchmesser. Eine kräfteschonende Alternative zu manuellen Biegegeräten sind hydraulische Rohrbiegemaschinen.

Unser Praxistipp: Arbeitsbekleidung und Schutzausrüstung

Denken Sie neben dem Werkzeug auch an die persönliche Arbeitskleidung und Schutzausrüstung. Neben funktionellen Arbeitshemden und Arbeitshosen sind je nach Witterung auch Jacken, Westen und Funktionsunterwäsche erforderlich. Arbeitshandschuhe und Arbeitsschuhe vermindern das Verletzungsrisiko. Je nach anfallenden Tätigkeiten ist auch ein Augen- bzw. Kopfschutz erforderlich. Weitere Informationen zum Thema Arbeitsschutz können Sie bei den für Sie zuständigen Verbänden und Berufsgenossenschaften erfragen.

Sanitär-Werkzeuge beschaffen - Zeit & Kosten sparen

Als betriebliche Güter gehören Sanitärwerkzeuge zu den MRO-Teilen. Die Abkürzung MRO steht für Maintenance (Wartung), Repair (Reparatur) sowie Operations (Betrieb). MRO bezeichnet die vielen kleinen und auch größere Ersatzteile, Verbrauchsartikel und verschließenden Werkzeuge, die Sie für den laufenden Betrieb Ihres Unternehmens benötigen, ohne dass diese Bestandteil Ihrer Endprodukte sind. MRO-Teile werden oft auch als C-Teile bezeichnet. Die Bezeichnung C-Teile wird für Komponenten von verhältnismäßig geringem Wert und vergleichsweise hohem Beschaffungsaufwand verwendet.

Obwohl MRO-Artikel in der Regel nicht von strategischer Bedeutung sind und einen geringen Bestellwert haben, verursacht ihre Beschaffung, Logistik und Lagerung häufig eklatante Kosten. Das hängt vor allem mit den langwierigen Beschaffungsprozessen zusammen, die zu einem Missverhältnis zwischen dem geringen Materialwert pro Bestellung und dem betrieblichen Aufwand führen. An diesem Punkt setzt die innovative Bestelloptimierung für Business-Kunden von Conrad an. Als autorisierter Distributor bieten wir in unserem Online-Shop nicht nur Qualitätsprodukte von vielen Marken und Herstellern an. Mit unseren praxiserprobten E-Procurementlösungen wie Conrad Smart Procure, OCI/PunchOut oder eKatalog bieten wir auch die perfekte Anbindung an Ihr Bestellsystem.

So erhalten Sie alle benötigten Sanitärwerkzeuge und Teile zum gewünschten Zeitpunkt an Ihren bevorzugten Lieferort in genau der Qualität, die Sie für Ihre Arbeit benötigen. Dadurch können Sie Ihren kompletten Werkstattbedarf im vollen Umfang bei Conrad beziehen. Und dank der cleveren Single-Creditor-Lösung bleibt Conrad immer ihr einziger Vertriebspartner, unabhängig davon, bei welchem Seller Sie auf unserem Marketplace Sie bestellen. Das schafft einen klaren Überblick und minimiert den Verwaltungsaufwand bei Bestellung und Abrechnung.